Wittgenstein. Rutschen und Schaukeln stehen auf fast allen Spielplätzen in Wittgenstein. Der WP-Spielplatzcheck deckt aber auch Probleme und Wünsche auf.

Was macht einen Spielplatz aus? Was ist vorhanden, und was wünschen sich die Kinder noch? Der Spielplatz-Check gibt es gutes Bild davon. Zwei Dinge gehören unbedingt auf einen Spielplatz: eine Schaukel und eine Rutsche. 91 Prozent der 93 Spielplätze in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück haben diese beiden Geräte. Auf Rang drei liegt der Sandkasten. 72 Prozent, auf dem vierten Platz folgt das Klettergerüst mit 65 Prozent vor der Wippe mit 42 Prozent. Neben diesen Standards verfügen 12,5 Prozent auch über eine Tischtennisplatte, jeweils knapp zehn Prozent über eine Seilbahn oder ein Trampolin und immerhin sechs Prozent über ein Karussell. Interessant ist aber auch, was sich Kinder und Eltern abseits dieser ausgemachten Klassiker wünschen.

Bad Berleburg

Nicole Scholz aus Bad Berleburg hat den Spielplatz „Am Seifchen“ im Blick: „An sich ist der Spielplatz sehr schön. Es fehlt nur was für größere Kinder ab etwa fünf Jahren. Vor zwei Jahren wurde das Klettergerüst ausgetauscht, aber das ist leider eher was für kleine Kinder“, schreibt sie. Eine Weidenhäuserin kommentiert die Situation am „Sportplatz“: Ihr fehlt „vor allem ein neues Spielgerüst zum Klettern und Rutschen, eine Schaukel für Kleinkinder und vielleicht irgendwas mit Wasser“.

Bianca Steinmeyer aus Wundert­hausen hat eine Wunschliste formuliert: „Seilrutsche, Spielturm, Nestschaukel, größerer Sandkasten (mit Deckel), Geräte für Kinder unter drei Jahren und ein Trampolinnetz“ fehlten auf dem örtliche Spielplatz an der Grundschule.

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Eine weitere Wunderthäuserin schreibt darüber hinaus: „Der Sandkasten ist dauerhaft zugekotet von diversen Tieren. Es riecht unangenehm und ist unhygienisch dort mit dem Sand zu spielen. Zudem ist der Sandkasten sehr klein. Die Rutsche ist sehr hoch, hat eine sehr steile Treppe und ist für U3-Kinder ohne strenge Aufsicht und Hilfe der Eltern nicht zu benutzen! Es fehlt ein Kletterturm/Gerüst, mit Rutsche und Brücke und darunter einer Sandgrube. Eine Seilbahn wäre schön und dort auch umsetzbar. Zudem ein Gerät oder eine Rutsche extra für U3-Kinder.“

Der Spielplatz
Der Spielplatz "Sonnenschein" in der Bad Berleburger Kernstadt ist als ein Sorgenkind identifiziert. Der Grund ist nicht die Ausstattung, sondern der Müll. Scherben, Zigarettenkippen, Dosen machen den Platz gefärlich und dreckig. © WP | Lars-Peter Dickel

Janina Wolf geht mit ihren beiden Kindern immer wieder auf den Spielplatz „Sonnenschein“ in der Kernstadt, der auch über einen Bolzplatz und Basketball-Körbe verfügt. Sie wünscht sich ein Trampolin, eine Sandkasten und ein anspruchsvolles Klettergerüst. Aber mehr noch als das ärgert sie sich darüber, dass der an sich gut ausgestattete Platz durch Dreck und gefährliche Hinterlassenschaften nicht zum Spiele einlädt: „Mehr Einsatz von Seiten der Stadt, eine liebevollere Gestaltung des Spielplatzes würde auch einen anderen Umgang fördern. Regelmäßig sind dort Kippenstummel, Scherben und gebrauchte Spritzen zu finden“, berichtet Janina Wolf. In Girkhausen bemängelt eine Leserin: „Leider fehlt auf dem Spielplatz was für kleinere Kinder und es gibt zwar ein Klettergerüst oder eine Rutsche, die aber nur für größere Kinder geeignet ist. Es gibt für die kleineren Kinder nichts zu entdecken. Toll wäre wirklich was für Kleinkinder oder Kids bis vier Jahre, was denn Spielplatz interessanter macht. Außerdem hat man keine Möglichkeit, im Schatten am Sandkasten zu sitzen. Es fehlt an einer kleineren Rutsche oder einer Brunnenpumpe für Wasserspiel oder eine Klettermöglichkeit.“

Bad Laasphe

Daniela Roth aus der Bad Laaspher Kernstadt erinnert sich noch an bessere Zeiten auf dem Spielplatz Rote Hardt: „Früher gab es hier noch eine Wippe, zwei Sandkästen, eine Wasserpumpe und ein weiteres Wipp-Tier sowie eine Sitzgruppe, bestehend aus zwei Bänken und einem Tisch. Es wäre schön, hiervon eventuell wieder etwas aufzugreifen, wie zum Beispiel einen Sandkasten und eine Wippe. Der Platz ist ja vorhanden.“ Eigentlich gehört die Schaukel zu den Top-Elementen, die auf fast allen Spielplätzen vertreten sind – außer eben in Rückershausen, Hinterm Hainberg. Deshalb wünschen sich Bianca Schneider und eine weiter Teilnehmerin eben dort eine Rutsche. An der Feudinger Volkshalle sieht Jan Saßmannshausen erhebliches Potenzial: „Für einen solch zentral gelegenen Spielplatz mit riesigem Areal ist es einfach zu wenig. Hier gäbe es aus meiner Sicht Potenzial auch für etwas größere Kinder“. Saßmannshausen nennt einen Basketballkorb, Tischtennisplatten eine Slackline oder ähnliches.

Erndtebrück

Im Fokus steht in Erndtebrück vor allem der Ederauenpark. Kein Park mit Spielplatz in Wittgenstein wird so unterschiedlich bewertet. Einerseits erhält der Park Bestnoten, andererseits gibt es auch Kritik: „Der Spielplatz wird der Dimension des Parks überhaupt nicht gerecht. Vergleicht man diesen Spielplatz mit Spielplätzen in Hilchenbach oder Siegen, wird deutlich, wie erbärmlich dieser ausgestattet ist. Als Prestigeobjekt dient so der Ederauenpark überhaupt nicht. Stattdessen werden Outdoor-Fitnessgeräte installiert, welche mit ziemlicher Sicherheit nicht in dem Maße genutzt werden, wie es ein richtig guter Spielplatz würde“, lautet die Kritik eines Lesers.

Monique Flug hingegen ist von dem Platz angetan, und hat nur zwei Punkte zu bemängeln: Sie wüscht sich Schattenplätze – wie ganz viele Umfrageteilnehmer. Und „regelmäßige Kontrollen, da Jugendliche ihren Müll nicht richtig entsorgen“.