Wunderthausen/Hallenberg. Die L 717 wird ab dem 8. August von Grund auf saniert – unter Vollsperrung. Informationen zur Umleitung und der Dauer der Baumaßnahme.

Noch wird die Landstraße 717 zwischen Wunderthausen und Hallenberg im benachbarten Sauerland beidseitig viel befahren. Damit aber ist in zwei Wochen vorübergehend Schluss. Dann wird die Landstraße von Grund auf saniert – und zwar unter Vollsperrung. Schon jetzt weisen die großen weißen Banner von Straßen.NRW auf die anstehenden Bauarbeiten hin. Die Vorarbeiten sind bereits abgeschlossen, wie Oscar Santos, Pressesprecher bei der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift, auf Nachfrage der Redaktion mitteilt. „Der Auftrag wurde bereits im Juni dieses Jahres vergeben. Aufgrund von Lieferengpässen aber können die Arbeitern erst im August starten.“ Am Montag, 8. August, ist Baustart – die ausführende Firma ist die Heinrich Rohde Tief- und Straßenbau GmbH aus Korbach.

Die Umleitung

Wie die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift in einer Pressemitteilung mitteilt, ist die Fertigstellung ist „vor dem Hintergrund der umfangreichen Baumaßnahme“ für voraussichtlich Ende November 2022 vorgesehen. Die Baukosten betragen rund 2,2 Millionen Euro.

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Schon seit längerem werden Beschwerden über den Zustand der L 717 auf diesem Abschnitt laut. Zahlreiche Straßenschäden wie tiefe Schlaglöcher an manchen Stellen erschweren die Fahrt – damit ist bald Schluss. „Der insgesamt 2,9 Kilometer lange Streckenabschnitt beginnt im Bereich der Brücke über die Weife (Haarnadelkurve) und endet an der Kreisgrenze nach Siegen-Wittgenstein“, teilt Straßen.NRW mit. Die Instandsetzung der Landesstraße wird abschnittweise und unter Vollsperrung ausgeführt. Und: „Neben den Arbeiten an der Fahrbahn ist die Erneuerung der Entwässerung sowie in Teilbereichen die Stabilisierung der talseitigen Straßenböschung vorgesehen.“

Die zahlreichen Straßenschäden – wie hier zu sehen – erschweren die Autofahrt, vor allem bei Regen und Schnee.
Die zahlreichen Straßenschäden – wie hier zu sehen – erschweren die Autofahrt, vor allem bei Regen und Schnee. © Ramona Richter

Doch wie gelangen Autofahrer in dieser Zeit von Wittgenstein ins benachbarte Hallenbergerg – und andersherum? „Während der Bauzeit wird eine Umleitung über Allendorf (Eder) und Hatzfeld (Eder) im Landkreis Waldeck-Frankenberg sowie über Bad Berleburg-Arfeld und Bad Berleburg eingerichtet“, erklärt Straßen.NRW die Umleitung. Autofahrer sollten während der Baumaßnahme also ein paar Minuten mehr Zeit einplanen.

Ein Pilotprojekt

Dabei handelt es sich bei den Sanierungsarbeiten um eine ganz besondere Straßenbaumaßnahme, wie die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift mitteilt. Denn: Im Rahmen der Baumaßnahme führt Straßen.NRW ein bislang einmaliges Pilotprojekt zum Einsatz von Niedrigtemperaturasphalt durch. „Die L 717 zwischen Hallenberg und Bad Berleburg-Wunderthausen ist eine von insgesamt acht Erprobungsstrecken im Zuge von Bundes- und Landesstraßen in der Zuständigkeit von Straßen.NRW.“

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Und das erfolgt so: „Durch die Absenkung der Asphalttemperatur um circa 30 Grad Celsius in Verbindung mit dem Einsatz von Absaugeinrichtungen am Straßenfertiger werden Dämpfe und Aerosole aus der heißen Verarbeitung des Baumaterials, den sogenannten Bitumen, reduziert. Diese gelten als potenziell gesundheitsschädlich, sodass durch ein Absenken der Temperatur der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter an den Maschinen erhöht wird. Darüber hinaus werden die Produktionskosten von Asphalt durch geringere Energiekosten gesenkt“, heißt es in der Pressemitteilung. Erste „positive“ Ergebnisse aus anderen Bundesländern, in denen bereits mit Niedrigtemperaturasphalt gearbeitet wurde, liegen bereits vor, wie Santos bestätigt. „Nun gilt es, mit weiteren Erfahrungen ein flächendeckendes Ergebnis zu erziehen.“

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Ziel des Pilotprojektes sei es, „die optimale Mischung aus Asphalt, Bitumen und temperatursenkenden Zusatzstoffen hinsichtlich der Verarbeitung, Minderung der gesundheitsschädlichen Dämpfe und Langlebigkeit des Materials herauszufinden“, so Straßen.NRW.