Wittgenstein. Wohnraum ist in Wittgenstein nicht leicht zu finden – eine Übersicht zeigt, wo die Miete im Durchschnitt am günstigsten und am teuersten ist.

Wie hoch die durchschnittlichen Mietpreise in den nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden sind, konnte bislang mit Mikrozensus-Ergebnissen lediglich für kreisfreie Städte und Kreise ermittelt werden. IT.NRW hat als statistisches Landesamt jetzt im Rahmen einer experimentellen Analyse ein statistisches Verfahren angewandt, um auch Ergebnisse auf Ebene der Gemeinden berechnen zu können. Damit gibt es jetzt auch die Möglichkeit, die Mietpreise der Wittgensteiner Kommunen zu schätzen.

Mit Hilfe der sogenannten Small Area-Methode konnte die durchschnittliche Brutto-Kaltmiete im Bestand für alle 396 Städte und Gemeinden in NRW auf Basis des Mikrozensus 2018 geschätzt werden.

Die Wittgensteiner Kommunen

Im Altkreis Wittgenstein und auch im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein ist Bad Laasphe laut dieser Schätzung mit Blick auf die durchschnittlichen Mietpreise die günstigste Kommune. Im Schnitt zahlt man dort 4,93 Euro Brutto-Kaltmiete pro Quadratmeter.

In Bad Berleburg muss man laut Schätzung ein wenig mehr für die Miete auf den Tisch legen: 5,69 Euro werden hier pro Quadratmeter im Schnitt fällig. Auch hier bezieht sich der Wert auf die Brutto-Kaltmiete. Bad Berleburg zählt mit diesem Durchschnittspreis im Kreis Siegen-Wittgenstein zur zweitgünstigsten Preisschiene – zusammen mit Burbach und Neunkirchen, die auf demselben Preisniveau angesiedelt sind. Zudem ist Bad Berleburg vergleichbar mit Schmallenberg (5,74 Euro pro Quadratmeter) oder Lennestadt (5,75 Euro pro Quadratmeter).

Lesen Sie auch: Bedrohlicher Trend: Einwohnerzahlen in Wittgenstein sinken

Am teuersten in Wittgenstein lebt es sich hingegen in Erndtebrück – dort liegt der Preis für die Brutto-Kaltmiete laut Schätzung mittels Small Area-Methode bei 6,12 Euro pro Quadratmeter. Die Edergemeinde ist damit teurer als Hilchenbach. Preislich vergleichbar ist Erndtebrück mit Kommunen wie Ennepetal oder Remscheid. Auch mit Hagen (6,50 Euro pro Quadratmeter), Hamm (6,75 Euro Quadratmeter) und sogar Duisburg (6,97Euro pro Quadratmeter) befindet sich Erndtebrück in einer Preiskategorie. Am teuersten im Kreis Siegen-Wittgenstein ist hingegen Siegen mit recht deutlichem Abstand: Dort zahlte man 2018 im Durchschnitt 7,21 Euro Brutto-Kaltmiete pro Quadratmeter.

Landesweiter Vergleich

Zum Vergleich: Die teuerste Region in ganz Nordrhein-Westfalen laut Schätzung ist Köln: Die Haushalte in Köln mussten im Jahr 2018 mit durchschnittlich 10,01 Euro landesweit die höchsten Mieten pro Quadratmeter für ihre Wohnungen zahlen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen mitteilt, waren die Bestandsmieten entlang der Rheinschiene, in Münster und in Aachen am höchsten. Die geringsten durchschnittlichen Mieten wurden für Teile des Sauerlandes und Ostwestfalen-Lippes geschätzt.

In Nieheim (Kreis Höxter) mussten die Haushalte mit durchschnittlich 4,02 Euro pro Quadratmeter am wenigsten für ihre Wohnungsmieten aufbringen. In diesem, dem niedrigsten Preisrahmen, bewegt sich auch Bad Laasphe.

Lesen Sie auch: Kernort Erndtebrück: Drei neue Einfamilienhäuser entstehen

Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sollen Small Area-Verfahren weiter erprobt werden, um perspektivisch das Angebot an kleinräumigen Auswertungen ausweiten zu können. Diese Verfahren ermöglichen auch bei geringen Stichproben-Umfängen Schätzungen für kleine regionale Einheiten in guter Qualität. In vielen deutschen Großstädten ist der Wohnungsmarkt so umkämpft, dass Mieter kaum noch wählerisch sein können. In München, der teuersten Stadt Deutschlands, wird eine exemplarische 80-Quadratmeter-Wohnung ohne Balkon für 1.350 Euro Miete angeboten – das ist nur 10 Euro weniger als eine Wohnung mit gleicher Fläche mit Balkon. Dies ist das Ergebnis einer Analyse von „immowelt“.