Bad Berleburg. Zum Glück war es eine Übung: Bei einem Feuer in der Klinik Wittgenstein wurden Menschen vermisst. Diese Probleme musste die Feuerwehr lösen.

Der Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg wurde am Donnerstagabend um 19.15 Uhr zu einem Großeinsatz an der Klinik Wittgenstein gerufen. Die Brandmeldeanlage hatte ausgelöst und das Feuer war auch durch einen Mitarbeiter der Klinik telefonisch bei der Feuerwehrleitstelle in Siegen bestätigt worden. Zum Glück für die Einsatzkräfte und die Patienten und Mitarbeiter der psychosomatischen Klinik des Evangelischen Johanneswerkes aber war das Ganze eine durchgeplante Alarmübung.

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Einsatzleiter Jens Schmitt erläuterte das Übungsszenario: „Als wir an der Einsatzstelle eintrafen stellte sich heraus, dass zwei Personen vermisst wurden. Die Ursache des Feuers war unklar – ebenso die Ausbreitung des Brandes. Daraufhin hatten wir die Alarmierung auf Feuer 5 erhöht“, so der stellvertretende Stadtbrandmeister.

Feuerwehrübung Klinik Wittgenstein
Feuerwehrübung Klinik Wittgenstein © Hans Peter Kehrle | Hans Peter Kehrle www.fotogeist.com

Das Hauptaugenmerk der Einsatzkräfte lag daraufhin auf der Menschenrettung. „Eine Mitarbeiterin machte sich an einem Fenster im zweiten Obergeschoss bemerkbar. Sie befand sich in einem Raum, der nicht verraucht war – doch der Rettungsweg war durch Rauch versperrt. Diese Person hatten wir zunächst betreut und dann über die Drehleiter gerettet“, so Schmitt weiter. Die gerettete Frau lieferte den Einsatzkräften dann Hinweise auf eine zweite im Haus vermisste Person. Die Feuerwehr schickte einen Trupp unter schwerem Atemschutz in das Gebäude, um die Person zu suchen. „Sie haben sie dann auch sehr schnell gefunden und gerettet“, so Schmitt weiter.

Feuerwehr gerät in Notlage

Wichtig bei solchen Übungen sind immer wieder auch „unvorhergesehene Lagen“. So meldete der Atemschutztrupp während der Rettung der Klinikmitarbeiter einen Notfall im eigenen Team. Das war das Stichwort für den bereitstehenden Sicherungstrupp, nun die eigenen Kameraden aus der Gefahrenzone zu befreien.

Für dieses besondere Übungsszenario war laut Schmitt nur der Löschzug 1 mit 30 Männern und Frauen alarmiert worden. Hinzu kamen Rettungskräfte des DRK und einer der zwei neuen Feuerwehrärzte. Für Dr. Karim Bou-Nassif war es die erste Großübung in neuer Funktion.

Im Ernstfall wären bei einem Feuer mit vermissten Personen in einer Klinik aber auch weitere Kräfte aus den Nachbarschlöschzügen hinzugerufen worden.

Zufriedene Gesichter nach der Übung

Die Idee zu dieser Übung hatten der Qualitätsmanager der Klinik, Andreas Dickel, der selbst als Brandmeister in der Feuerwehr aktiv ist und der ehemalige Stadtbrandmeister Reiner Schilling. Für Schilling war es wichtig, die Übung an das „Tagesgeschäft“ des Löschzuges 1 anzulehnen, der mehrmals wöchentlich durch Brandmeldeanlagen alarmiert wird. Im Regelfall aber verbergen sich dann keine großen Einsätze dahinter. „Es ist aber wichtig für den Ernstfall gewappnet und sensibilisiert zu sein“, so Jens Schmitt.

Auch der Leiter der Klinik – Thomas Dörr – war mehr als zufrieden mit dem Ablauf dieser Übung und bedankte sich bei den Feuerwehrmännern und -frauen für ihren unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz.