Erndtebrück. Der Rat hat grünes Licht für die Beschaffung des neuen TLF gegeben. Zuvor gab es viele Diskussionen darüber. So geht es nun weiter.
„Es ist ein Quantensprung für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“, so Erndtebrücks Feuerwehrchef Karl Friedrich Müller über die im Rat der Gemeinde beschlossene Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges (TLF). In der Vergangenheit hatte dies für viel Diskussion gesorgt. Umso erfreulicher, dass in Kürze die Ausschreibung erfolgen soll.
„Die Feuerwehr erhält hiermit ein Fahrzeug, dass für die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger wichtige Dienste leisten wird. An die Entscheidungsträger richte ich daher meinen Dank“, so Müller. Ein neues Tanklöschfahrzeug versetze die Feuerwehrleute in die Lage, die Einsatzkräfte besser zu schützen und größere Löschangriffe zu fahren – eben auch dort, wo die Lage bei der Versorgung mit Löschwasser besonders angespannt ist.
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Und auch Bürgermeister Henning Gronau ist froh über den Beschluss: „Ich freue mich ganz besonders über diese Entscheidung, da sie neben der Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger auch die Sicherheit unserer Feuerwehr-Kameradinnen und -Kameraden erhöht.“
Lange Lieferzeiten
Die Gemeinde Erndtebrück arbeite immer weiter an einer guten Versorgung mit Löschwasser. Nach einigen baulichen Verbesserungen im Laufe des ersten Halbjahres – die Installation neuer Hydranten in Schameder und in Birkelbach – hat der Rat nun grünes Licht für die Beschaffung des Tanklöschfahrzeugs (TLF) gegeben. „Die Ausschreibung befindet sich in Vorbereitung und soll kurzfristig erfolgen. Der Zeitpunkt der Auslieferung hängt stark von den dann angebotenen Fahrzeugen ab“, teilt die Gemeinde auf Nachfrage der Redaktion mit.
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Zur Diskussion steht ein Allradfahrzeug. Laut Brandschutzbedarfsplan sind die Mindestanforderungen ein Tanklöschfahrzeug mit 4000 Litern und mit Platz für drei Mann Besatzung. Anfang Mai zeigten sich die Vorstellungen der Feuerwehr im zuständigen Ausschuss für Feuer-, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz sehr bescheiden: „Wir wollen ein Standard-Fahrzeug nach Norm.“ Darauf aufbauend konnte die Kommunalagentur mit ihrer Marktanalyse beginnen und sondieren, was es gerade auf dem Markt gibt. „Es gibt Vorführmodelle des Herstellers, auf die wir bauen. So wäre eine kurzfristige Lieferung nach der Ausschreibung eventuell möglich“, so Müller im Gespräch mit unserer Zeitung.
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Denn: „Die Fahrgestell-Lieferzeiten sind derzeit zwei bis vier Mal so lang wie üblich. Brauchte es früher ein bis zwei Jahre, reden wir heute von vier bis fünf Jahren. Niemand von uns weiß, was in vier Jahren ist.“ Grund für diese Situation am Markt sei unter anderem die Überlastung der Hersteller sowie eine angespannte Beschaffungssituation von Bau- und Kleinteilen. „Ein neues TLF ist daher unter zweieinhalb bis drei Jahren nicht zu bekommen – und das ist noch ein optimistischer Ausblick“, so Müller. Das Positive: Da die Feuerwehr auf der Suche nach einem Standard-Fahrzeug ist, werde die Ausschreibung nicht viel Zeit kosten.
Das alte TLF
Das alte TLF der Freiwilligen Feuerwehr wurde bereits im Jahre 1997 beschafft und ist somit seit 25 Jahren für die Gemeinde im Einsatz. „Doch unser altes TLF ist in die Jahre gekommen und weist in Teilen einige Mängel auf“, berichtet Müller. Ein neues TLF sei somit dringend notwendig. „Wir hatten dies jedoch wegen der Drehleiter erst einmal nach hinten geschoben, um die Gemeinde finanziell nicht allzu sehr zu belasten.“
Eine Entscheidung über die weitere Vorgehensweise bezüglich des Altfahrzeuges sei noch nicht getroffen, teilt die Gemeinde Erndtebrück mit.
2017 sollte eigentlich das noch heute im Einsatz befindliche Tanklöschfahrzeug – das TLF 16/25 – abgelöst werden. Es handelt sich um ein Tanklöschfahrzeug mit 2500 Litern Tankvolumen.