Erndtebrück. Es ist „erschreckend“: Es wird Jahre dauern, bis ein neues, dringend benötigtes, Tanklöschfahrzeug geliefert werden kann. Das hat mehrere Gründe.

Die Gemeinde Erndtebrück benötigt dringend ein neues Tanklöschfahrzeug, um die Sicherheit in der Gemeinde zu gewährleisten – erste Ergebnisse der Kommunalagentur, die jetzt mit der Marktanalyse zur Beschaffung begonnen hat, sorgen jedoch nicht für Optimismus.

Die ersten Ergebnisse der von der Gemeinde beauftragten Kommunalagentur sind da – und sie zeichnen ein pessimistisches Bild, denn: Bis der Gemeinde ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF) geliefert werden kann, werden mindestens zweieinhalb bis drei Jahre vergehen.

Erste Gespräche stattgefunden

„Die ersten Gespräche mit der Kommunalagentur über den Sachstand haben schon stattgefunden und die Feuerwehr hat vorgestellt, welche Ideen sie für das TLF hat“, erklärte Feuerwehrchef Karl Friedrich Müller im zuständigen Ausschuss für Feuer-, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz.

Die Vorstellungen der Erndtebrücker Feuerwehr seien sehr bescheiden, so Müller: „Wir wollen ein Standartfahrzeug nach Norm, 4000 Liter Wasser, Allrad, Platz für 3 Personen.“ Darauf aufbauend konnte die Kommunalagentur mit ihrer Marktanalyse beginnen und sondieren, was es gerade auf dem Markt gibt.

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Das Ergebnis, so Müller, ist „erschreckend“: „Die Fahrgestelllieferzeiten sind derzeit zwei bis vier mal so lang wie üblich. Es gibt keine Festpreise sowohl für Fahrgestelle als auch für den Aufbau und auch keine verbindlichen Lieferzeiten. Da haben wir riesen Probleme“, erklärte Müller. Wie schlimm die Lage sei, veranschaulichte er mit einem Beispiel: „Es gibt Drehleitern, die sollten im vorigen Jahr im Frühjahr ausgeliefert werden – die wurden noch nicht mal gefertigt.“

Grund für diese Situation am Markt sei unter anderem die Überlastung der Hersteller sowie eine angespannte Beschaffungssituation von Bau- und Kleinteilen. „Ein neues TLF ist daher unter zweienhalb bis drei Jahren nicht zu bekommen – und das ist noch ein optimistischer Ausblick“, so Müller.

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Dazu komme die Preisfrage: „Die Angebote sind mit Preisklauseln versehen, dazu kommen sehr hohe Risikoaufschläge. Denn auch die Firmen müssen sich gerade warm anziehen: Sie wissen nicht, was mit der Preislage und dem Markt bis zum Zeitpunkt der Auslieferung passieren wird.“ Die Kommunalagentur werde jedoch am Ball bleiben, erste Gespräche mit Herstellern wurden demnach bereits aufgenommen.

Ausschreibung 2022 möglich

Das Positive: Da die Feuerwehr auf der Suche nach einem Standartfahrzeug ist, wird die Ausschreibung nicht viel Zeit kosten. „Da wir von einem ganz normalen Dienstfahrzeug sprechen und nicht von einem Sonderfahrzeug, kann man die Ausschreibung ganz einfach aus der Schublade ziehen. Wir wollen die einfachste Lösung, da ist alles genormt“, konnte Müller die Frage diesbezüglich von Guido Schneider (FDP) beantworten.

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In dieser Hinsicht sei die Kommunalagentur auch zu kurzfristigen Gesprächen bereit. „Die Ausschreibung ist hier nicht das Problem“, so Müller. Auch Bürgermeister Henning Gronau konnte dies bestätigen: „Das wäre 2022 auf jeden Fall noch möglich. Die Beauftragung ist raus und die Marktanalyse findet statt – das ist ja im Grunde die Vorbereitung für die Ausschreibung.“