Erndtebrück. Dass in Erndtebrück Löschwasser fehlt, beeinflusst alle Bürger: Ob Sicherheit, beim Bauen oder Feiern. Dieser Plan soll aus der Misere führen.
Die Bürger sind verunsichert: Kann man hier bauen? Kann man dort feiern? Sind wir da sicher? Die Defizite in Erndtebrücks Löschwasserversorgung berühren jeden Einwohner. Dass das so nicht bleiben kann, wissen alle – erste Maßnahmen zur Verbesserung der Situation wurden daher bereits unternommen. Außerdem stellte Bürgermeister Henning Gronau im Ausschuss für Feuer-, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz einen Plan vor, wie das Problem effektiv bewältigt werden kann.
Bisherige Maßnahmen
Vier Stellen im gesamten Gemeindegebiet haben zuletzt eine Verbesserung hinsichtlich der Löschwasserversorgung erfahren, so Gronau. Dazu zählt ein neuer Hydrant in Schameder, sowie ein weiterer neuer Hydrant an der Mehrzweckhalle in Birkelbach. „Das war auch eine der Voraussetzungen, dass dort wieder Veranstaltungen stattfinden können. Die Maßnahme konnte rechtzeitig vor dem Schützenfest umgesetzt werden“, so Gronau.
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Zudem hat die Gemeindeverwaltung die Mitnutzung einer Zisterne auf einem privaten Baugrundstück im östlichen Teil von Birkelbach erwirkt. Die Zapfstelle dort, finanziell unterstützt von der Gemeinde, ermögliche im östlichen Teil des Dorfes die Versorgung mit Löschwasser.
Auch im historischen Kern vom Womelsdorf wird die Situation kurzfristig verbessert, kündigte der Bürgermeister an: „Im Ortskern wurden schon Vorbereitungen getroffen für die Mitverlegung der Wasserleitung im neuen Gehweg zwischen Womelsdorf und Birkelbach. Hierbei wird auch ein neuer Hydrant in der Ortsmitte geschaffen.“
Weiteres Vorgehen
Um das weitere Vorgehen effektiv zu strukturieren, stellte Gronau zudem den Plan vor, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die Ergebnisse der Löschwasseranalyse betrachtet.
Bei der Analyse wurde das Gemeindegebiet in zahlreiche einzelne Quadranten aufgeteilt – alle defizitären Quadranten sollen nun von der Arbeitsgruppe, bestehend aus Verwaltung, Wasserwerk, Feuerwehr und Mitgliedern der Fraktionen im Ausschuss – später auch mit den jeweiligen Ortsvorstehern – begutachtet werden. „Wir wollen, dass in der Arbeitsgruppe eine technische, aber auch einsatztaktische Würdigung jedes Quadranten erfolgt und eine Betrachtung möglicher Kompensationen mit einfließt“, so Gronau.
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Kompensationen können geschaffen werden durch die mögliche Mitnutzung von Transportleitungen des Wasserverbandes oder auch der Zisterne im Industriepark. Sind die Quadranten, in denen Kompensationen möglich sind, abgearbeitet, soll mittels Prioritäten-- und Maßnahmenliste beraten werden, wie mit den restlichen Quadranten umgegangen werden soll: ob Löschwassermaßnahmen erschlossen werden oder Zisternen gebaut werden müssen. „Uns ist wichtig, alle Fraktionen dabei mitzunehmen. Andererseits wollen wir die Quadranten nicht nur politisch zu diskutieren, sondern vor allem mit den Experten – und das sind Wasserwerk und Feuerwehr“, machte Gronau klar. In der Ratssitzung am kommenden Mittwoch stimmen die Fraktionen über den Vorschlag ab.