Wittgenstein. Wetterrückblick: Für gewöhnlich zeigt sich der Mai noch von seiner spätwinterlichen Seite. In diesem Jahr aber ist das anders.

Oftmals gibt der Spätwinter im Mai mit letzten Schneeschauern und einigen richtig kalten Tagen nochmals eine Duftmarke ab – so war es zumindest in den vergangenen Jahren. In diesem Jahr allerdings erlebten wir solche Phasen nicht.

Der Mai zeigte sich oft frühsommerlich warm mit längeren freundlichen Phasen und zudem mit zu geringen Niederschlägen. Dies ergaben die Messungen und Beobachtungen des Wetterportals Wittgenstein.

Frühsommerliche Temperatur

Mit einer Mitteltemperatur von 10,9 Grad an der Vergleichsstation Kahlen Asten erreichte der Mai eine um 1,6 Grad höhere Temperatur als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre und sogar 2,7 Grad mehr als in der vom Klimawandel noch wenig betroffenen vorherigen Periode 1961 – 1990. In den Tälern unserer Region lagen die Werte bei 11,1 Grad in Benfe und damit war es hier kaum wärmer als auf dem fast 300 Meter höheren Kahlen Asten. Am Gymnasium Bad Berleburg und in Feudingen wurden jeweils 12,8 Grad gemessen. Der Mai begann in diesem Jahr mit einem kühlen und oft bewölkten Tag. Bei Temperaturen zwischen 8 und 13 Grad waren im Rahmen der endlich wieder durchgeführten Maiwanderungen dickere Jacken unbedingt notwendig. Schon an den folgenden Tagen kletterten die Temperaturen allmählich über den Frühlingsbereich von Werten zwischen 15 und 20 Grad bis auf ein sommerliches Niveau.

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Die kälteste Monatstemperatur wurde am Morgen des 6. Mai mit -2,4 Grad in Benfe erreicht, direkt über dem Erdboden waren es -3,9. Insgesamt wurden hier noch zehn Frosttage registriert, in Hesselbach waren es vier und in Feudingen zwei. Rund um die Monatsmitte dominierte nachfolgend eindeutig der frühsommerliche bis teilweise sogar hochsommerliche Eindruck. Die Spitzenwerte des Monats wurden verbreitet rund um den 19. gemessen. An diesem Tag kam selbst die Skihütte Steinert oberhalb von Girkhausen mit 25,2 Grad auf einen offiziellen Sommertag, in Schwarzenau wurden 27,2 Grad erreicht.

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Zum Monatsende dehnte sich anschließend sehr kühle Luft aus Nordeuropa bis zu uns aus und am Sonntag nach dem langen Christi Himmelfahrt-Wochenende schaffte die höchsten Lagen auch tagsüber nicht mehr als 9 Grad.

Wenig Niederschlag

Nach einem insgesamt recht niederschlagsreichen April musste man sich im Mai über lange Zeit Sorgen machen, dass überhaupt etwas vom Himmel kam. Teilweise blieb es bis zur Monatsmitte vollständig trocken. Erst dann wurde die Wetterlage etwas unbeständiger und einige Schauer und Gewitterlagen brachten zeitweise Niederschläge, die an vielen Orten der Region insgesamt für etwa 30-40 Liter pro Quadratmeter im Messbecher sorgten. Dies ist nur etwa die Hälfte wie in einem normalen Mai.

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Etwas Niederschlagsreicher war nur der unmittelbare Randbereich zum Sauerland, die Steinert kam auf eine Summe von 58 Litern. Bemerkenswert war zudem die Wetterlage am 19. und 20. Mai zum Abschluss der wärmsten Phase. Kräftige Schauer und Gewitter wurden vorhergesagt, verschonten das Wittgensteiner Land aber im Wesentlichen. Wenig nördlich von uns im Raum Paderborn und Lippstadt gab es aber zwei bemerkenswerte Tornadoereignisse.

Nur leichte Böen

Der Wind war in diesem Monat ein eher ruhiger Geselle. Vor allem in der ersten Monatshälfte machte er kaum auf sich aufmerksam. Erst im Umfeld der Gewitterlagen kurz nach Monatsmitte waren einige kräftige Böen zu beobachten. Arfeld kam auf einen Maximalwert von 64 km/h, der Golfplatz Sassenhausen erreichte 61 km/h. Zum Monatsende bei der kühlen Schauerwetterlage sorgte ein zumindest mäßiger Nordwestwind für ein herbstlich kühles Nordseefeeling in der Region.

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Die Sonne lieferte in diesem Mai wiederum ab, allerdings machte sie im Gegensatz zu März und April keine wesentlichen Überstunden. Rund 180 bis 200 Stunden lang zeigte sie sich am Wittgensteiner Himmel. Das ist ein wenig mehr als normal, allerdings absolut im Durchschnittsbereich. Zum Vergleich: Der März erreichte 250 Stunden und dies, obwohl die Tage in diesem Monat wesentlich kürzer sind als in einem Mai.