Bad Laasphe. Am Städtischen Gymnasium sprechen Jugendliche von ihren Ängsten. Die Situation in der Ukraine lässt keinen kalt.

„Wir können den Krieg nicht direkt beeinflussen, aber wir können mit kleinen Friedensaktionen den Menschen in der Ukraine zeigen: Ihr seid nicht allein“, sagt Julia Makara. Sie ist besucht die Q1 am Städtischen Gymnasium in Bad Laasphe. Dort fand am Freitag eine Friedensdemo auf dem Schulhof statt. 500 Schüler, die sich zum Friedenszeichen aufstellten, um Solidarität mit der Ukraine und ein Zeichen gegen den Krieg auf der Welt zu setzen – mit dabei: Julia Makara.

Bedrückendes Gefühl bei Schülern

Täglich schreibt sie mit ihrer Cousine, mit der sie in der Ukraine aufgewachsen ist und die heute noch gemeinsam mit Tanten, Onkeln und Großeltern in der Nähe von Mariupol lebt. „Die Lage dort wird immer schlimmer, sie können nicht evakuiert werden“, sagt Julia, während sie immer wieder auf den Boden schaut. „Wenn wir schreiben, kommen mir schon immer wieder die Tränen.“

Seit Tagen leidet die Region rund um Mariupol unter schweren Luftangriffen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk berichtet von mittlerweile 2,5 Millionen geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Geschehnisse, die auch die Schüler des Städtischen Gymnasium nicht kalt lassen. „Wir hoffen, dass der Krieg bald endlich vorbei ist“, sind sich Merle und Mia, beides Schülerinnen der Klasse 5b, einig. Gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern sowie ihren Lehrern sprechen sie im Unterricht über die aktuellen Geschehnisse – und das ist auch wichtig, findet Alina Jung von der Q1.

Im Anschluss an die Aktion haben die Schüler ein Video gedreht – an der Kamera unter anderem  Isabella Göhring (vorne).
Im Anschluss an die Aktion haben die Schüler ein Video gedreht – an der Kamera unter anderem Isabella Göhring (vorne). © WP | Ramona Richter

„Es tut gut, wenn man mit anderen Schülern darüber reden kann. Man merkt schon, dass es viele bedrückt, gerade weil man nicht weiß, was noch passiert.“ Und noch etwas habe der Krieg in der Ukraine in ihr ausgelöst. „Ich schaue nun ganz anders auch auf die anderen Kriege auf der Welt. Durch den Krieg hier in Europa erhält man noch einmal eine ganz andere Sicht darauf und auf die Auswirkungen – auch auf die Wirtschaft. Ich hoffe, dass das bald ein Ende hat – vor allem für die Menschen.“

Weltweit ein Zeichen setzen

Und um diesen Menschen zu zeigen „Wir denken an euch. Wir wollen Frieden“, haben die Schüler an diesem Tag ein klares Zeichen gesetzt – nicht nur gegen den Ukraine-Krieg, sondern für Frieden auf der ganzen Welt. Die Idee dazu entstand bereits vor einer Woche. Die Schülervertretung hatte sie ins Leben gerufen. „Wir sind nicht die ersten, die diese Idee hatten und uns geht es auch nicht darum, hierbei die Besten zu sein. Es geht schließlich nicht um uns. Es geht darum, ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden zu setzen“, so SV-Lehrer Sebastian Nähter. Gemeinsam mit den Schülern der Klasse 9 wurde im Kunstunterricht das Friedenszeichen auf den Schulhof gemalt, auf dem sich die Schüler für ein Foto formierten. Im Anschluss wurde zudem noch ein Video gedreht, in dem die Schüler ihre Motivation für die Friedensaktion, die Hintergründe zur Aktion und unter anderem auch ihre Gedanken zur aktuellen Situation äußerten.

Mitverantwortlich für den Dreh waren auch Jolina Kuhli und Isabella Göhring, beides Schülerinnen der Q1 und SV-Mitglieder. „Es ist ein schweres Thema. Umso wichtiger ist es, dass es auch in der Schule thematisiert wird und wir so Solidarität zeigen können“, sagen sie.