Christianseck. Wenn die Sittlers telefonieren wollen, gehen sie mit dem Handy zum Gewächshaus. Das geht seit drei Wochen so. Jetzt wehren sich die Sittlers.
Nach den Bewohnern vom Sohl bei Fischelbach neulich melden sich jetzt Menschen in der Redaktion, die in mehreren Einzelgehöften rund um Hainhof bei Christianseck leben: Ähnlich wie die Sohler bis vor kurzem sind sie jetzt seit mittlerweile drei Wochen ohne Festnetz-Telefon. „Seit dem Sturm vom 17. Februar haben wir keinen Anschluss mehr“, bedauert Else Sittler (71) vom Hainhof 1, den sie mit ihrem Mann Bernhard bewohnt.
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Aber auch die Häuser Hainhof 2 und 3, Schlade 1 sowie Haingraben 2 und 3 seien ohne Telefon, berichtet Else Sittler. Und mit dem Handy-Empfang als vorübergehende Alternative sei es hier oben „schon immer ganz schlecht“ – wie überhaupt in ganz Christianseck. Immerhin: Unmittelbar am Gewächshaus auf dem Grundstück ihres Gehöfts können die Sittlers mit dem Handy telefonieren. Also im Freien. Ein paar Meter weiter im Wohnhaus heißt es dagegen: kein Netz.
Telekom biete keine echte Hilfe
Mit einem Mitarbeiter der Telekom habe er schon über das Problem gesprochen, berichtet Zimmerer Bernhard Sittler. Der habe ihm dann im Verlauf des Gesprächs allen Ernstes einen Internet-Router als Alternative auch für die Telefonie angeboten – doch wie bitteschön solle der laufen ohne Anschluss ans Telefonnetz? Fragt sich Sittler. Außerdem habe der Mitarbeiter ihm seinen Bericht von völlig zerstörten Freileitungen fürs Telefon offenbar nicht glauben wollen. „Aber ich bin jetzt 45 Jahre Handwerker – und glauben Sie mir, ich sehe, wenn eine Leitung kaputt ist.“ Auch den T-Punkt an der Bad Berleburger Poststraße hat das Ehepaar aufgesucht, um ihr Problem und das ihrer Nachbarn zu schildern, die sich natürlich auch ihrerseits beim Netzbetreiber gemeldet haben. Aber im T-Punkt sei man leider einfach nur vertröstet worden, so Else Sittler.
Tote Leitung ist nicht selten
Eine tote Telefonleitung sei am Hainhof im Übrigen keine Seltenheit, berichtet Bernhard Sittler. Inzwischen seien sie mindestens zweimal im Jahr vom Telefonnetz abgeschnitten, nicht zuletzt wegen der inzwischen häufigen Unwetter.
Gespannt warten die Sittlers jetzt auf ihre März-Abrechnung für das Festnetz-Telefon. Dürfen sie wegen des offenkundigen Netzausfalls vor ihrer Haustür mit einer Erstattung des Netzbetreibers rechnen? Beim letzten Ausfall im Oktober 2021 sei jedenfalls finanziell „nichts ersetzt“ worden, so Else Sittler. Das sei nur ein einem Fall passiert, als sie bei der Telekom mal „richtig geschimpft“ habe.
Die Telekom hat sich auf Anfrage dieser Zeitung bislang noch nicht zum Sachverhalt geäußert.