Erndtebrück. Der erste Bauabschnitt der Grimbachstraße in 2022 ist fest eingeplant: Dabei muss jedoch auf die Bundeswehr besondere Rücksicht genommen werden.
Die Grimbachstraße im Erndtebrücker Kernort soll saniert werden – da die aber nicht nur durch Anwohner, sondern vor allem auch durch Angehörige der Bundeswehr genutzt wird, sind hier klare Abstimmungen besonders wichtig. Die Gemeinde und die Bundeswehr haben sich jetzt auf den ersten Bauabschnitt, der auch die Zufahrt zur Kaserne beinhaltet, geeinigt. Nicht nur die Bundeswehr wird sich finanziell beteiligen – es werden auch KAG-Gebühren erhoben.
Zwischen Mai und Oktober 2022 soll der erste Bauabschnitt der insgesamt dreiteiligen Maßnahme an der Grimbachstraße erledigt werden – so ist es der Vorlage des Ausschusses für Bauen und Gemeindeentwicklung zu entnehmen. Geplant ist der erste Bauabschnitt vom Tor der Hachenberg-Kaserne bis nach dem Einmündungsbereich der Breslauer Straße (ca. 400 Meter). Dafür bedurfte es klarer Absprachen mit der Bundeswehr, denn die hat genaue Vorstellungen davon, wie die Straße ausgebaut werden soll.
Kaserne muss rund um die Uhr erreichbar bleiben
„Seitens des Bundes wurde der Wunsch geäußert, den Gehweg auf der rechten Straßenseite zu erhalten. Die Bediensteten nutzen am Eingangstor rechts den Eingang für Fußgänger und hätten dadurch die Möglichkeit, ohne die Straße queren zu müssen, das Gelände zu betreten bzw. zu verlassen. Auf den Gehweg der linken Seite kann verzichtet werden“, schreibt die Gemeindeverwaltung in der Vorlage.
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Dann ist geplant, einen asphaltierten Seitenstreifen herzustellen, der z.B. den Räumfahrzeugen Platz zur Schneeablage bieten kann. „Die Bundeswehr wünscht sich weiter, dass im oberen Bereich vor der Kaserne die Fahrbahn durch Wegfall des zweiten Gehweges verbreitert wird, um die Platzverhältnisse bei Begegnungsverkehr zwischen LKW und LKW zu verbessern“, so die Verwaltung.
Steuerung durch Ampel
Wichtig sei aber auch: Das Gelände der Bundeswehr muss grundsätzlich während der gesamten Baumaßnahme 24 Stunden an sieben Tagen erreichbar sein. „Aufgrund der Gesamtbreite der Fahrbahn inklusive der beidseitigen Gehwege von ca. 9 Metern kann der erste Bauabschnitt unter Aufrechterhaltung einer einseitigen Verkehrsführung gebaut werden“, schreibt die Verwaltung dazu.
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Mit einer Ampel könne dann der Verkehr gesteuert werden und so „in Stoßzeiten die Fahrzeuge dynamisch durch die Engstelle geleitet werden.“ Der Einbau der Asphaltbinder- und Asphaltdeckschicht muss in einer Vollsperrung an einem Wochenende erfolgen, wird aus der Vorlage deutlich. „Alle notwendigen Informationen und Abstimmungen, welche die Erreichbarkeit der Kaserne betreffen, müssen mit einem angemessenen Zeitvorlauf erfolgen.“
Bundeswehr trägt Mehrkosten
Die Mehrkosten für die Rund-um-die-Uhr-Befahrbarkeit der Kaserne trägt dabei zu 100 Prozent die Bundeswehr. Beim Ausbau der Grimbachstraße handelt es sich hingegen um eine beitragspflichtige Straßenausbaumaßnahme, daher wurden die Anlieger frühzeitig zu einer Anliegerversammlung eingeladen, verdeutlicht die Gemeindeverwaltung. Über das Ergebnis dieser Anliegerversammlung soll in der Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch berichtet werden.
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Aufgrund von Verkehrslenkungsgründen und den anstehenden Bauarbeiten in der Beethovenstraße sowie den Planungen zur Erneuerung der Trinkwasserleitung ergibt sich zudem eine neue Bauabschnittsbildung:
1. Bauabschnitt: Von der Kaserne bis zum Sonnenweg (2022)
2. Bauabschnitt: Vom Sonnenweg bis Ederfeldstraße (2023)
3. Bauabschnitt: Von der Ederfeldstraße bis zum Einmündungsbereich der Bundesstraße B 62 (2024).
Der Entwurf des Haushaltsplans 2022 sieht für den ersten Bauabschnitt an Auszahlungen für die Baumaßnahmen 680.000 Euro vor. Außerdem sind die Beteiligung des Bundes in Höhe von 600.950 Euro und KAG-Beiträge in Höhe von 22.950 Euro veranschlagt.
Zum Hintergrund:
Die Grimbachstraße ist ca. 6 Meter breit und hat rechts und links zwei ca. 1,50 Meter breite Gehwege. Ab der Zufahrt, zum in der Rede stehenden neuen Baugebiet über der Roger-Drapie-Straße, wird es dann nur noch einen Gehweg geben. Im unteren Bereich der Grimbachstraße (zweiter und dritter Bauabschnitt) soll es aufgrund der beidseitigen Bebauung rechts und links der Grimbachstraße weiterhin zwei Gehwege geben. Die Straßenbreite bleibt laut Vorlage im Wesentlichen erhalten.