Bad Laasphe. Berge-Bau aus Erndtebrück baut dreistöckig am Bad Laaspher Bahnhof. Unterdessen fehlen in einigen Ladenlokalen der Altstadt die Mieter.

Ein dreistöckiges Geschäftshaus möchte die Erndtebrücker Firma Berge-Bau zwischen Bahnhofsgebäude und künftiger Polizeiwache an der Bahnhofstraße bauen. Doch wie passt das zu den Laden-Leerständen etwa in der Bad Laaspher Altstadt, fragt sich sicher so mancher Lahnstädter.

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Otto Wunderlich, 1. Vorsitzender der Händlergemeinschaft „Pro Bad Laasphe“, sieht die Laden-Leerstände etwa in der Königstraße als Problem, das die Stadt dringend angehen müsse. Die Ladenlokale seien allerdings schwierig zu vermarkten – wegen ihres Zuschnitts, aber auch wegen der Kosten für potenzielle Mieter oder Käufer. Leider lasse die gültige Gestaltungssatzung für die Altstadt kaum Spielraum etwa für sinnvolle Umbauten.

Wunderlich: Konzept muss her

Kritik an fehlender Barrierefreiheit dagegen kann Wunderlich nicht ganz nachvollziehen: Über eine barrierefreie Königstraße seien viele Läden auch gut zu erreichen. Das geplante Geschäftshaus am Bahnhof betrachtet Wunderlich durchaus als Ergänzung, wirbt jedoch weiterhin für ein Einzelhandelskonzept, das stadtweit gilt.

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Zentral gelegen

Das Grundstück für das geplante Geschäftshaus grenzt im Norden an die Bahnhofstraße (B 62), im Westen an die im Bau befindliche Polizeiwache, im Osten an das bestehende Bahnhofsgebäude und im Süden an die Bahngleise.

Das Gelände, zuletzt eine Brache, wurde früher als Bahngelände genutzt.

Bei dem geplanten barrierefreien Geschäftshaus mit Aufzug sollen zum Beispiel die notwendigen Stellplätze direkt auf dem rund 1300 Quadratmeter großen Grundstück entstehen – und das „wird noch eine Herausforderung“, schätzt Berge-Bau-Geschäftsführer Eckehard Hof – ebenso, dass die neue Immobilie am Ende auch städtebaulich passe. Wie viele Stellplätze es am Ende sein werden, komme ganz auf die künftigen Mieter an. Und die stünden längst noch nicht endgültig fest, so Hof. Derzeit gebe es für die entstehenden Gewerbeflächen auf drei Etagen Anfragen aus verschiedenen Branchen, deren Belange Berge-Bau im Rahmen der weiteren Projektentwicklung auch zusammenführen könne. Jetzt aber gelte es erst einmal, dass Baurecht für das neue Gebäude hergestellt werde, so Hof.

Hof: Kleine Verzögerung

Geschehen soll das unter anderem am 17. Februar im Rat der Stadt Bad Laasphe, wenn die Politiker über eine Änderung des Bebauungsplans für den Bereich zwischen Bahnhof und neuer Polizeiwache entscheiden. Dann würde das Gelände, auf dem das Geschäftshaus wachsen soll, nicht mehr als „Bahnanlage“, sondern als „Mischgebiet“ festgesetzt. Das würde dann grundsätzlich den Bau von Immobilien auch fürs Gewerbe zulassen. Wohnen dagegen wird an dieser Stelle weder von der Stadt noch von der Bezirksregierung in Arnsberg gewünscht – und sei von Berge-Bau auch nicht geplant, so Hof.

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Berge-Bau hatte das zentral gelegene Gelände nahe dem Gewerbegebiet „In der Stockwiese“ laut Eckehard Hof bereits vor über zehn Jahren gekauft – und habe dann zunächst den Zuschlag für den Bau der neuen Polizeiwache bekommen. Dieses Projekt werde gerade umgesetzt, verzögere sich allerdings wegen des Wetters und Corona noch ein wenig. Hof geht jetzt von einer Übergabe Ende Mai aus. Mit Blick auf das neue Geschäftshaus rechnet der Geschäftsführer noch für dieses Jahr mit dem Start der Bauarbeiten.