Bad Berleburg. Die Stadt Bad Berleburg hat mit der Entsorger-Firme Lobbe ein Pilotprojekt gestartet. Davon profitieren Verwaltung und Bürger.

Gemeinsame Müllabfuhr für die Wittgensteiner Kommunen und dann noch eine bequeme Steuerung für die Nutzer per App: Nicht nur haben sich Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück geeinigt, gemeinsam den Weg zu einer gemeinsamen Müllabfuhr einzuschlagen – Bad Berleburg und das Unternehmen Lobbe wollen mit der Neuvergabe der Entsorgung auch ein Pilotprojekt starten.

Alle drei Kommunen Wittgensteins sind an einer gemeinsamen Ausschreibung der Abfuhrleistungen interessiert – am 13. Januar fand dazu ein Abstimmungsgespräch zwischen den drei Verwaltungen statt. Das geht aus der Vorlage zum Bad Berleburger Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt hervor. Beim Gespräch wurden demnach die Möglichkeiten für künftige gemeinsame Ausschreibungen der Abfuhrleistungen ausgelotet.

Das Interesse für eine gemeinsame Lösung gelte insbesondere vor den vom Kreis Siegen-Wittgenstein angekündigten Veränderungen in der Abfallwirtschaft, basierend auf den Änderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. „Es besteht Einigkeit zwischen den Verwaltungen, dass neben der notwendigen Harmonisierung der Vertragslaufzeiten auch die verschiedenen Systeme zwingend angepasst werden müssen, um wirtschaftliche Ergebnisse bei einer Ausschreibung zu erzielen“, geht es aus der Vorlage hervor.

Das Pilotprojekt von Bad Berleburg und Lobbe

Mit der Neuvergabe der Abfallentsorgungsleistungen für die Stadt Bad Berleburg führt die Kommune zudem mit dem Entsorgungsdienstleister-Firma Lobbe ein Pilotprojekt durch. „Dieses Projekt beinhaltet die digitale Kommunikation zwischen Entsorger und Auftraggeber sowie die Optimierung von Arbeitsabläufen. Hierzu stellt die Firma Lobbe ein Online-Kommunikationsportal zur Verfügung. Über das Portal wird derzeit die gesamte Kommunikation, die vorher ausschließlich über das Telefon durchgeführt wurde, abgewickelt.“ Dabei gehe es zum Beispiel um Mängelmeldungen bei der Leerung, nicht abgeholten Sperrmüll und mehr.

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„Die weitere Bearbeitung bei der Firma Lobbe ist für die Verwaltung durch eine Status-Überprüfung transparenter und nachvollziehbarer. Über dieses Portal soll zukünftig die Behälterverwaltung abgewickelt werden.“ Derzeit erfolgen dafür noch die Vorbereitungen, die Gebührenmarke gegen QR-Codes zu tauschen.

App zur Steigerung der Kundenfreundlichkeit

Auf diesen QR-Codes wird dann die Adresse, die Art und Größe des Abfallgefäßes sowie der veranlagte Zeitraum hinterlegt. So werde dann eine Verknüpfung des einzelnen Gefäßes mit der Behälterverwaltung erreicht. Außerdem könne über dieses Portal die genaue Strecke und Uhrzeit der Sammelfahrzeuge nachvollzogen werden, heißt es in der Vorlage: „Damit ist feststellbar, wann welcher Standort angefahren worden ist. Dies ist besonders bei Mängelmeldungen ein wichtiges Instrument.“

Diese App informiert Bürger über Termine und auch Ausfälle.
Diese App informiert Bürger über Termine und auch Ausfälle. © WP | Lisa Klaus

Zur Steigerung der Kundenfreundlichkeit will die Firma Lobbe außerdem eine App für alle Android und IOS-Geräte anbieten. Darin sind dann sind alle Abfuhrtermine der Abfallgefäße als Online-Kalender hinterlegt.

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Über die App könne eine Erinnerung eingestellt werden, die den Kunden per Push-Benachrichtigung informiert, welches Abfallgefäß wann geholt wird. „Bei Ausfällen und/oder Verschiebungen kann ebenfalls über die App benachrichtigt werden.“ Die App kann aus den App-Stores heruntergeladen werden.

Müll-Abfuhr wird günstiger

Ab etwa Mitte April soll für die Rest-, Bio und Papierabfall zudem eine neue Fahrzeugtechnik eingesetzt werden. Durch die sogenannte Seitenladertechnik wird kein zweiter Mitarbeiter mehr benötigt und Personalkosten werden eingespart – das werde sich dann auch in den Abfallgebühren wiederfinden.