Bad Laasphe/Erndtebrück. Verdachtsfälle tauchen oft erst in den Familien auf, die Omikron-Variante ist bereits ein Thema. Warum regelmäßige Checks unerlässlich bleiben.
Während bundesweit die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Corona-Virus über die 100.000er-Marke klettert, setzen Wittgensteins Schulen weiterhin konsequent auf regelmäßige Tests. Und das macht Sinn – kommen dabei doch einige, wenn auch bislang insgesamt wenige positive Ergebnisse dabei heraus. Außerdem schicken die allermeisten Eltern ihre Kinder nicht in die Schule, wenn innerhalb der Familie das Virus umgeht, zeigt unsere Stichproben-Umfrage in heimischen Schulen.
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„Wir hatten Gott sei Dank keine positiven Fälle“, so die Schulleiterin des Städtischen Gymnasium Bad Laasphe, Corie Hahn, im Gespräch mit unserer Redaktion – aber: Seit Montag seien „zwei Kinder in Quarantäne, weil ein Familienmitglied infiziert war“. Und wenn einer das Virus von außen ins Haus trage, „dann geht das wie ein Lauffeuer durch die gesamte Familie“, hat Hahn erfahren. Im konkreten Fall eines Mittelstufenschülers sei irgendwann die Nachricht der Eltern gekommen, dass in der Familie „nach und nach alle Kinder infiziert wurden“. Und nach Angaben der Mutter sei es die Omikron-Variante gewesen.
Sechs Schüler von Corona betroffen
Insgesamt seien seit dem Schulstart nach den Weihnachtsferien sechs Schüler von Corona betroffen gewesen, berichtet Hahn. Zwei seien selbst infiziert gewesen und vier hätten eine Infektion im familiären Umfeld gehabt. Bei Letzteren seien die aktuellen Schnelltests am Ende aber negativ gewesen.
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Generell lasse sie Schüler mit akutem Corona-Verdacht „aber immer erst einmal ein paar Tage zuhause, weil die Inkubationszeit unterschiedlich ist“, so Hahn. Darüber hinaus könne es Impfdurchbrüche geben. Zwei betroffene Schüler hätten inzwischen einen PCR-Test gemacht – und wenn der bei beiden negativ ausfalle, könnten sie auch zurück in die Schule.
Keine besonderen Vorkehrungen
Wegen Omikron habe das Bad Laaspher Gymnasium im Übrigen „keine besonderen Vorkehrungen“ getroffen, sagt die Schulleiterin. Es würden auch weiterhin dreimal in der Woche alle Schülerinnen und Schüler getestet, regelmäßig Unterrichtsräume und Lernmaterial desinfiziert, die Schülertische bestmöglich auf Abstand gestellt.
RKI: Inzidenz vor allem bei Jugendlichen hoch
Laut Robert-Koch-Institut liegt die 7-Tage-Inzidenz im Kreis Siegen-Wittgenstein vor allem bei den Kindern und Jugendlichen relativ hoch.
Am höchsten liegt sie mit 890 bei den Fünf- bis 14-Jährigen, gefolgt von den 15- bis 34-Jährigen mit 584. Inzidenz bei Kindern bis vier Jahren: fast 450.
Bei den Lehrerinnen und Lehrern im Kollegium sei unterdessen „alles super“ mit dem Gesundheitszustand, freut sich Hahn.
Tests ersparen kompletter Klasse einen Tag Quarantäne
„Bis jetzt keine positiven Fälle“ – das berichtet die kommissarische Leiterin der Grundschule Banfe, Ilka Packmohr. Zuletzt seien Schüler vor den Ferien zuhause geblieben, weil es in ihren Familien Infektionen gegeben habe. So wie sich das Infektionsgeschehen aber im Moment entwickle, werde es irgendwann in den klassenweisen Pooltests auch irgendwann einmal positive Ergebnisse geben. Aber mit den zusätzlichen Rückstellproben, mit deren Hilfe jeder einzelne positive Schüler bei den Lollitests sofort herausgefiltert werden kann, laufe das sehr gut, lobt Packmohr. Die Tests seien zwar „ein zusätzlicher Aufwand am Anfang des Tages“, aber es erspare einer kompletten Klasse einen Tag Quarantäne. Inzwischen steige außerdem die Impfquote unter den Kindern insgesamt, betont Packmohr. „Vielleicht trägt das ja auch dazu bei, dass es nicht so schlimm wird wie befürchtet.“
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In der Realschule Erndtebrück an der Ederfeldstraße gab es nach den Ferien einen positiven Test, sagt Schulleiterin Darjana Sorg – außerdem sei bei einem Schüler daheim ein zweiter Test nach zunächst positivem Schnelltest negativ gewesen. Und das Gute sei, so Sorg weiter, „dass sich die Menschen inzwischen oft testen“.