Wittgenstein. Mit viel Spannung sind die Grundschulen in den Unterricht nach den Ferien gestartet – vor allem mit Blick auf die erweiterten Corona-Pooltests.

Banges Warten zum Schulstart nach den Weihnachtsferien auch in Wittgensteins Grundschulen: Was werden die Ergebnisse der erweiterten Pooltests für alle Schülerinnen und Schüler bringen? Und vor allem: Erreichen sie die Eltern im Zweifel frühzeitig genug, damit sie ihre womöglich positiv getesteten Kinder am nächsten Tag gar nicht erst in die Schule schicken?

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Doch während die Resultate andernorts in NRW tatsächlich oft sehr spät zurückkamen und die Schulen entweder die Kinder kompletter Klassen mit positivem Pooltest daheim ließen oder aber nachtesteten, zeigt die stichprobenartige Umfrage un­serer Redaktion in drei Wittgensteiner Grundschulen: Der Unterricht ist auch am Dienstag regulär in Präsenz gelaufen. Und Quarantäne für einzelne Schüler hat das Kreisgesundheitsamt bislang nur in einer Grundschule und einer Förderschule in Siegen verhängt.

Erndtebrück

Für die Erndtebrücker Grundschule an der Schulstraße langten die Ergebnisse des Labors am Montag bereits um 17.30 Uhr an – durchweg negativ. „Wir hatten damit einen guten Start“, freut sich Schulleiter Thorsten Denker. Und das liege sicherlich auch daran, dass die Eltern die Anregung der Schule aufgenommen hätten, die Kinder schon einmal vorab am Wochenende zu testen – entweder mit qualifiziertem Bürgertest oder per Selbsttest.

Testen, immer wieder testen

Die Proben aus Wittgenstein gehen in der Regel an das Labor des MVZ Dr. Eberhard & Partner in Dortmund.

Während die Jungen und Mädchen aller Klassen in der Regel zweimal pro Woche den Lollitest machen, testen sich die Lehrerinnen und Lehrer pro Woche mindestens dreimal selbst – manche sogar täglich, wenn sie zum Beispiel nicht oder noch nicht ausreichend geimpft sind.

Überhaupt seien die Erndtebrücker Eltern „sehr sensibel“, was die Erkältungssymptome ihrer Kinder betreffe, betont Denker. Da seien im laufenden Schuljahr schon viele corona-positive Schülerinnen und Schüler so rechtzeitig ermittelt worden, dass sie das Virus gar nicht erst in die Schule getragen hätten.

Bad Berleburg

17.50 Uhr war es am Montagabend, als Susanne Lemmen, Leiterin der Grundschule Aue-Wingeshausen, die Pooltest-Ergebnisse aus Dortmund empfing. „Wir hatten ja auch keine positiven Fälle“, sagt sie – denn sonst hätte es mit den Ergebnissen sicherlich länger gedauert. Ein Erfahrungswert aus vergangenen Corona-Zeiten.

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Grundschule Aue-Wingeshausen: Hier kamen die Pooltest-Ergebnisse relativ früh zurück. „Wir hatten ja auch keine positiven Fälle“, sagt Susanne Lemmen, die kommissarische Leiterin.
Grundschule Aue-Wingeshausen: Hier kamen die Pooltest-Ergebnisse relativ früh zurück. „Wir hatten ja auch keine positiven Fälle“, sagt Susanne Lemmen, die kommissarische Leiterin. © Eberhard Demtröder

Lemmen erklärt auch, wie die Ergebnisse für die erweiterten Pooltests bei positiven Fällen neuerdings zu den Eltern kommen – nämlich direkt vom Labor, parallel zur Info an die Schule. „Das ist ganz schön, da muss ich nicht abends noch Eltern abtelefonieren“, ist die Schulleiterin erleichtert. Aber ohnehin habe die Grundschule Aue-Wingeshausen während der Corona-Pandemie im Grunde nur einmal ein positives Ergebnis gehabt, erinnert sich Lemmen. Auch sie lobt die Eltern für ihre Umsicht.

Bad Laasphe

„Es ist alles super gelaufen und bestens organisiert gewesen“, fast Renate Krack-Schneider zusammen, kommissarische Leiterin der Grundschulen in Bad Laasphe und Niederlaasphe. „Wir hatten das große Glück, dass alles negativ war an beiden Standorten.“ Krack-Schneider berichtet von einer Ergebnis-Rückmeldung aus dem Labor um 18.15 und 18.30 Uhr.

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Hätten jedoch die zweiten, die Rückstellproben für jeden Schüler aus dem Pooltest geprüft werden müssen, „wäre das Ergebnis vielleicht erst um Mitternacht gekommen“, schätzt die Schulleiterin. Bei einem positiven Testergebnis „tut einem das für den einzelnen Schüler unglaublich leid“, bedauert Krack-Schneider. In solchen Fällen hätten sich die Kinder im Übrigen meist „über das häusliche Umfeld“ angesteckt. Und mit Blick auf Omikron sagt sie: „Die Schule so sicher zu machen wie möglich – das ist unsere Absicht.“