Stahlkonferenz: Marode Infrastruktur im Kreis und Recycling von alten Industriebrachen sind wichtige Themen.

Siegen-Wittgenstein. Eine moderne, starke Stahlindustrie in NRW und insbesondere Südwestfahlen – darum ging es bei der Stahlkonferenz der SPD-Landtagsfraktion. Samir Schneider, SPD-Landtagskandidat für Siegen-Wittgenstein, war bei der Konferenz in den deutschen Edelstahlwerken dabei. „Wir brauchen eine moderne Stahlindustrie in NRW und in Südwestfalen. Ich durfte zu diesem Thema für eine der größten Industrieregionen Deutschlands Stellung beziehen. Umso schöner, dass die Stahlkonferenz in Siegen-Wittgenstein bei den Deutschen Edelstahlwerken stattgefunden hat“, sagt Schneider. Er machte sich bei der Podiumsdiskussion vor allem für die das Recycling von alten Industriebrachen zur Generierung neuer Flächen sowie die Qualifizierung und Weiterbildung von Arbeitenden in der Stahlindustrie stark. Ein wichtiges Thema war auch die marode Infrastruktur im Kreis – schlechte Verkehrsanbindungen auf Straße und Schiene sowie die ausbaufähige Digitalisierung.

Nordrhein-Westfalen ist ein starkes Stahlland. 38 Prozent der Produktion von Rohstahl in Deutschland werden in NRW produziert, mit 45.000 Menschen arbeiten in diesem Bundesland etwas mehr als 50 Prozent aller Stahlbelegschaften Deutschlands. Das betrifft auch Siegen-Wittgenstein, denn mit der Stahlindustrie sind im Kreis viele Arbeitsplätze verbunden. Bernardo Adhemar Molzberger, SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis Siegen-Wittgenstein sieht vor allem den Fachkräftemangel als große Herausforderung für unsere industriell geprägte Region. Egal ob für die Automobilbranche, Windenergie, Elektromobilität oder Bau- und Infrastruktur – Stahl wird für diese Zukunftstechnologien ein zentraler Grundstoff bleiben.

Umstrukturierungen sind nötig

Um jedoch klimaneutral so genannten grünen Stahl herstellen zu können, werden einige Umstrukturierungen auf die Stahlbranche inNRW zukommen. Das bedeutet Investitionen in Milliardenhöhe, zum Beispiel für sogenannte Direktreduktionsanlagen, die die Hochöfen bis 2030 ersetzen sollen. „Klimaneutrale Wirtschaft ohne Stahl funktioniert nicht. Wir brauchen ihn für Windräder, den ÖPNV, Bauarbeiten und Mobilität“, so Molzberger.

Die SPD-Fraktion im Landtag NRW setzt sich für eine aktive staatliche Industriepolitik ein, die die sozialverträgliche und ökologische Modernisierung unserer Stahlindustrie umfassend vorantreibt. „Für die SPD gilt: Wir möchten die Veränderungsprozesse der Stahlindustrie eng begleiten und mitgestalten, sodass die Region den Wandel schafft und Arbeitsplätze gesichert werden können“, sagt Schneider.

Teil der Stahlkonferenz, die für ein breites Publikum online übertragen wurde, waren auch Frans Timmermans, Vize-Präsident der EU-Kommission, Thomas Kutschaty, Vorsitzender der NRWSPD, Klaus Gräbener von der IHK Siegen und Anke Rehlinger, stellvertretende Ministerpräsidentin des Saarlandes.