Wittgenstein. Weniger Gäste: Finanzielle Einbußen. Wittgensteins Gastronomen haben sich auf 2G-Plus eingestellt. Ein Restaurant öffnet nur noch Wochenends.

„Es bleibt auf jeden Fall spannend. Aber wir müssen abwarten.“ Auf Gastwirte wie Silvia Köster-Benkendorf vom Hotel Alte Schule in Bad Berleburg kommen mit der strengeren 2G-Plus-Regel erneut ungewisse Zeiten zu. Nun müssen sich Gäste, die im Restaurant essen wollen, nicht mehr nur einen Impf- oder Genesungsnachweis vorlegen, sondern auch einen negativen Corona-Test. Die Dehoga warnt in diesem Zuge vor weiteren Umsatzeinbußen für die Betriebe.

Der Januar war bisher besonders ruhig, hat Köster-Benkendorf festgestellt.

Auf weniger Gäste eingestellt

„Ob das jetzt an der Jahreszeit liegt oder an der Ankündigung von 2G-Plus, kann ich nicht genau sagen. Aber es ist schon so, dass sich die Zahl der Gäste von einem Tag auf den anderen von 100 auf 0 Prozent reduziert haben“, berichtet Köster-Benkendorf, die jetzt auch für ihr Restaurant auf diese Entwicklung reagiert. „Wir werden die Öffnungszeiten anpassen und werden vorerst nur am Wochenende geöffnet haben“, erklärt die Gastronomin. Es würde sich einfach nicht rentieren, wenn nur eine Handvoll Gäste im Restaurant sitzen.

Auch Michael Hofstetter, Pächter des Brauerei-Stammhauses „Zur Sonne“, rechnet mit einem Rückgang der Gäste durch die neue Verordnung. „Die spontanen Gäste werden nicht mehr kommen. Ich bin aber noch optimistisch und hoffe, dass die Bad Laaspher Gäste zum Großteil geboostert sind, denn dann müssen sie sich nicht extra testen lassen“, so Hofstetter.

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Diese Entscheidung hatte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst vor ein paar Tagen angekündigt: Gilt 2G-Plus, dann müssen Geboosterte keinen Test vorzeigen. „Dies haben andere Länder schon. Wir waren da mit Blick auf Omikron vorsichtiger“, erklärte Hendrik Wüst. „In Restaurants ist man gemütlich. Da wird gegessen, getrunken, die Maske ist ab. Also muss man den maximal verfügbaren Schutz anderer Art eben haben“, sagte Hendrik Wüst.

Optimismus bleibt

Auch Michael Hofstetter hat, wie Silvia Köster-Benkendorf, einen Rückgang der Gäste festgestellt, wenn auch nicht so deutlich.„Es ist schon merklich weniger“, hat der Gastronom beobachtet. „Urlauber dürfen ja mit 2G kommen, aber ob sie sich in ihrem Urlaub dann für einen Restaurantbesuch noch ein Testzentrum suchen, ist fraglich“, so Hofstetter.

Doch: „Ich bleibe optimistisch und hoffe darauf, dass unsere Gäste schon geboostert sind. Man kann ja nicht immer nur den Kopf in den Sand stecken, man muss sehen, dass es weiter geht.“

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Auch Silvia Köster-Benkendorf lässt sich trotz der Lage nicht entmutigen. „Die Menschen müssen sich jetzt erst einmal wieder neu an diese Regeln gewöhnen, so etwas dauert eben eine Weile. Ich glaube, das wird sich wieder relativieren.“ Und während andere Betriebe mit der finanziellen Unterstützung unzufrieden sind und monatelang auf die Gelder warten müssen, kann Köster-Benkendorf nicht klagen.

„Da hatten wir nicht dieses große Pech. Wir haben das Glück, dass wir einen sehr guten Steuerberater haben und haben das Geld, was wir beantragt haben, auch schnell bekommen.“ Inwiefern das Hotel Alte Schule erneut einen solchen Antrag stellen wird, wisse sie aber derzeit noch nicht. „Es sind auch einige Auflagen mit diesen Anträgen verbunden.“ Dies könnte den Prozess in die Länge ziehen.