Bad Laasphe. Brauhausschnitzel, Bierproben und vegetarische Gerichte: Dieses Mal testen wir das Brauereigasthaus „Zur Sonne“ in der Bad Laaspher Altstadt.
Das traditionsreiche Gasthaus „Zur Sonne“ der Brauerei Bosch – erst kürzlich für das beste Schwarzbier Deutschlands ausgezeichnet – hat seit Oktober wieder geöffnet, mit neuen Pächtern. Die klassische, gutbürgerliche Speisekarte und die aufgefrischte Inneneinrichtung haben uns nun dazu veranlasst, auch hier zu unserem Gastro-Test einzukehren.
Das Ambiente
Trotz Renovierung weiß man sofort, dass man ein Brauhaus mit viel Tradition betreten hat – denn die modernen Kniffe, die das Ambiente frisch, interessant und einladend wirken lassen, überschatten nicht den geschichtsträchtigen Charme des im Jahr 1665 erbauten Hauses in der Bad Laaspher Altstadt. Alte Brauerei-Elemente und Bilder erinnern an die Verbindung des Gasthauses zur Bosch-Brauerei, ebenso wie die alte, gemauerte Wand im hinteren Teil des Ess-Bereiches. Die klaren Linien des neuen Mobiliars sorgen schließlich dafür, dass das Ambiente modern und nicht angestaubt wirkt. Hier kann man sich wohl fühlen und auch mal länger für ein Schwätzchen sitzen bleiben – ganz entsprechend dem Vorsatz von Brauerei-Chef Hans-Christian Bosch, der Wert auf den Kommunikationsgedanken in der „Sonne“ legt. Dem Ambiente geben wir daher die vollen 5 von 5 Sterne
Das Angebot
Die Speisekarte in der „Sonne“ ist vergleichsweise klein, aber hochwertig und nicht unvollständig. Man bekommt genau das, was man in einem traditionsreichen Gasthaus auch erwartet. Auf der regulären Karte werden zwei Suppen (Kartoffel- und Gulaschsuppe) angeboten, sowie Zwiebelkuchen mit Schmand oder auch eine große „Brauhausfrikadelle“ mit Senf als Vorspeise. Auch aus Salaten, wahlweise mit Champignon-, Garnelen-, Hühnchenspieß oder Lachs, kann man wählen.
Die Hauptspeisen sind sehr fleischlastig – aber genau das erwartet man auch in einer solchen Gastronomie. Die Brauhausspezialitäten sind deftige, gutbürgerliche Speisen wie Rostbratwürstchen, Rindergeschnetzeltes Stroganoff, Schweinekrustenbraten mit Sauerkraut und Kartoffelstampf, oder auch Zwiebelschmorbraten. Die großen Schnitzel kommen in zwei Varianten: Das Knusperschnitzel vom Schwein und das Brauhaus-Knusperschnitzel, das mit Porter-Sauce serviert wird. Aber auch Steaks oder Fischgerichte stehen zur Auswahl.
Auch Klassiker hat die „Sonne“ im Angebot: So kann man zum Beispiel Fleischkäse mit Spiegelei und Bratkartoffeln mit Speck bestellen oder auch das Brauhaus Hacksteak mit Porter-Sauce. Bei all dem Fleisch werden aber auch Veganer und Vegetarier nicht vergessen: Ein veganes Gemüseragout mit Bauernbrot und ein Chili Sin Carne mit Bauernbrot stehen zur Auswahl. Zusätzlich gibt es auch wechselnde Tagesgerichte – bei unserem Besuch wäre auf Vorbestellung auch ganz klassisch unter anderem eine Gänsekeule mit Kartoffelknödel und Rotkohl drin gewesen, es gab aber auch hier vegetarische Gerichte.
Die Besonderheit in der „Sonne“: Wer sich bei der Getränkewahl nicht entscheiden kann oder sich durch die Bosch-Biere probieren will, kann eine kleine (drei Proben nach Wahl) oder eine große (fünf Proben) Bier-Probe bestellen.
Die Auswahl der Biere ist im Brauhaus selbstredend sehr groß, es werden auch Propellerbiere angeboten. Dem Angebot in der Sonne geben wir also insgesamt 5 von 5 Sterne
Der Geschmack
„Das schmeckt wie bei Oma“ – dies war nur einer der Sätze, die beim Essen in der „Sonne“ fielen. Wir hatten uns zum einen für das Tagesangebot, den vegetarischen Möhrentopf mit Bauernbrot, entschieden sowie für das Brauhausschnitzel mit Porter-Sauce und Pommes. Ebenso fiel die Wahl auf das Lebkuchenmousse mit Rumtopfspiegel, ebenfalls von der Tageskarte. Das riesige Schnitzel entlockte im Test ein wohliges Lächeln, die Panade war knusprig und die Porter-Sauce – die nicht zu viel aber auch nicht zu wenig nach dem Porterbier schmeckte – passte hervorragend dazu. Da die Sauce separat in einem Kännchen serviert wurde, konnte sie zuvor auch die Panade nicht aufweichen. Die Pommes überzeugten ebenso absolut: Heiß, kross und nicht übersalzen. Auch der Möhrentopf machte glücklich, erinnerte er doch an die Zeiten, als man noch regelmäßig von Oma bekocht wurde und dort regelmäßig ein ähnlicher Möhrentopf auf dem Programm stand. Mit Liebe gekocht und mit Petersilie garniert: Ein absolutes Wohlfühlgericht – nicht nur bei Oma sondern auch in der „Sonne“. Das Lebkuchenmousse schmeckte auch sehr lecker. Dem Geschmack geben wir daher die vollen 5 von 5 Sterne
Der Service
Der Empfang und die Bedienung ist sehr freundlich und aufmerksam. Vor dem Essen wird ein kleiner Gruß aus der Küche serviert – bei unserem Besuch war es ein kleiner Zwiebelkuchen – für den wir vorab extra noch einmal gefragt wurden, ob einer von uns Vegetarier sei. Die entsprechende Variante wurde dann serviert. Auch die Tatsache, dass beim Schnitzel die Sauce separat in einem Kännchen serviert wurde, damit die Panade nicht schon von der Sauce durchweicht ist, spricht für ein insgesamt gut durchdachtes Konzept. Dem Service geben wir daher 5 von 5 Sterne
Das Preis-Leistungs-Verhältnis
In der „Sonne“ wird gehobene Qualität serviert – und die hat ihren Preis, der aber in dem Traditionshaus dennoch fair und angemessen ist. Zudem sind die Portionen teilweise sehr groß, man wird also definitiv satt. Für eine Hauptmahlzeit mit Getränk, Bierprobe und Nachtisch haben wir jeweils rund 25 Euro ausgegeben, was absolut gerechtfertigt ist. Dem Preis-Leistungs-Verhältnis geben wir also 5 von 5 Sterne
Das Fazit
Das Gasthaus „Zur Sonne“ in der Bad Laaspher Altstadt ist genau die Art Gastronomie, die an diesem Punkt gefehlt hat. Klassische, bodenständige Gerichte in hoher Qualität in einem gemütlichen und besonderen Ambiente: Für uns ausreichend Argumente, um noch einmal wiederzukommen!