Bad Berleburg/Berlin. 1000 neue Fahrzeuge für das THW im Jahr 2021 – Auch Bad Berleburg und Siegen profitieren vom Fahrzeugbeschaffungsprogramm des Bundes.

Rund 1000 neue Fahrzeuge haben die Ortsverbände des Technischen Hilfswerks (THW) in diesem Jahr vom Bund erhalten. Hintergrund ist das Fahrzeugbeschaffungsprogramm des Deutschen Bundestages, das die SPD-Fraktion in der vergangenen Legislaturperiode auf den Weg gebracht hatte, um den in die Jahre gekommenen Fahrzeugbestand des THW zu modernisieren. Auch die THW-Ortsverbände in Bad Berleburg und Siegen haben jetzt neue Fahrzeuge erhalten, melden die SPD-Bundestagsabgeordnete Luiza Licina-Bode sowie der zuständige Abgeordnete im Haushaltsausschuss Martin Gerster.

Lesen Sie auch:

„Ich freue mich sehr, dass die haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des THW auch in unserer Region jetzt Verstärkung erhalten haben. Der OV Bad Berleburg erhält einen Mehrzweckgerätewagen im Wert von 160.000€, der OV Siegen erhält einen Werkstattanhänger, und zwei Mannschaftstransportwagen im Wert von zusammen fast 150.00€. Damit kann das THW seine umfangreichen und wichtigen Aufgaben künftig noch besser wahrnehmen“, so Licina-Bode.

Seit einem Monat bereits in Bad Berleburg

„Das Fahrzeug ist bereits seit gut einem Monat bei uns“, berichtet der Ortsbeauftragte Volker Dieckmann im Gespräch mit dieser Zeitung. „Das Fahrzeug gehört zur Fachgruppe N - Notversorgung“, so Diekmann weiter. Es verfügt als Mehrzweckfahrzeug über eine Fahrerkabine samt Geräteräumen und eine Ladebordwand. Auf dieser kann die Fachgruppe Rollcontainer mit ganz verschiedenen Inhalten verladen, je nachdem welche Notlage behoben werden muss. Das Fahrzeug sei eine Ersatzbeschaffung macht Dieckmann deutlich. Der Vorgänger das neuen MAN-Fahrzeuges war bereits im vergangenen Jahr weggegeben worden. In der Zwischenzeit erhielt der THW-Ortsverband Bad Berleburg ein so genanntes Platzhalterfahrzeug, um die Einsatzbereitschaft der Fachgruppe aufrecht zu erhalten.

Die Bad Laaspher Bundestagsabgeordnete Licina-Bode würdigt die Arbeit der Hilfsorganisation des Bundes: „Das THW leistet mit seinen über 80.000 ehrenamtlich Engagierten seit über 70 Jahren einen ganz entscheidenden Beitrag zum Zivil- und Katastrophenschutz in unserem Land. Sei es bei der Bewältigung von Überschwemmungen und Hochwasserereignissen, von Waldbränden oder bei Bergungs- oder Rettungseinsätzen. Auch in der Corona-Pandemie wäre der schnelle Aufbau von Impfzentren ohne das THW vielerorts nicht zu stemmen gewesen.“

Anerkennung für Arbeit bei Hochwasserkatastrophe

Besonders in Erinnerung ist der Einsatz des THW bei der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021: Über 14.000 haupt- und ehrenamtliche THW-Einsatzkräfte aus allen Ortsverbänden Deutschlands haben mit angepackt, um in den betroffenen Gebieten bundesweit, besonders aber im Süden und Westen zu helfen. „Die Helferinnen und Helfer des THW haben Flutopfer gerettet, Trümmer und Schäden beseitigt, zerstörte Infrastruktur wie Straßen, Strom und Wasser wiederhergestellt und insgesamt über zwei Millionen Einsatzstunden geleistet. Diese Flutkatastrophe ist der größte Einsatz in der THW-Geschichte“, so Licina-Bode weiter.

Martin Gerster, in der vergangenen Legislaturperiode Hauptberichterstatter im Haushaltsausschuss für den Etat des THW, ergänzt: „Neben der unglaublichen Hilfs- und Leistungsbereitschaft der Ehrenamtlichen vor Ort ist auch eine entsprechende Ausstattung entscheidend, dass das THW in einer solchen Naturkatastrophe einsatzfähig ist. Deshalb hat sich die SPD-Fraktion in den vergangen acht Jahren massiv dafür eingesetzt, dass der Bund mehr in Liegenschaften, Technik und Fahrzeuge beim THW investiert und weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht, um das THW zu modernisieren. So haben wir die Helfergewinnung verbessert und den Etat des THW im Bundeshaushalt allein in der letzten Wahlperiode auf rund 460 Mio. Euro fast verdoppelt. Auch zentrale Weichenstellungen wie das Fahrzeugbeschaffungsprogramm machen sich jetzt bemerkbar.“

1000 neue Fahrzeuge beschafft

„In diesem Jahr werden insgesamt rund 1000 neue Fahrzeuge an die THW-Ortsverbände ausgeliefert – so viele wie nie zuvor!“, freut sich Luiza Licina-Bode. „Bis Mitte Dezember 2021 wurden deutschlandweit 918 Fahrzeuge im Wert von insgesamt etwa 84 Mio. Euro an die Ortsverbände übergeben, darunter auch die Fahrzeuge in Bad Berleburg und Siegen. Eine wichtige Unterstützung, dass das THW in Ausnahmesituationen handlungsfähig ist.“ Neben vielen Transportfahrzeugen zur Beförderung von Einsatzkräften und Material wurden auch Spezialgeräte für die Fachgruppen beschafft: Pump-Anhänger, Generatoren, Bergungs-Radlader und sogar ein THW-Reisebus.

100 Millionen Euro zusätzlich

Hier wird gebaut: Das Gelände des Technischen Hilfswerkes in Raumland vom Stöppel aus gesehen. Die Fahrzeughallen rechts sind bereits abgerissen. Die blauen Einsatzfahrzeuge stehen links oben auf dem Gelände der Firma Achinger. Inzwischen sind die neuen Hallen errichtet und die Fahrzeuge stehen bereits wieder unter Dach, berichtet der Ortsbeauftragte Volker Diekmann.
Hier wird gebaut: Das Gelände des Technischen Hilfswerkes in Raumland vom Stöppel aus gesehen. Die Fahrzeughallen rechts sind bereits abgerissen. Die blauen Einsatzfahrzeuge stehen links oben auf dem Gelände der Firma Achinger. Inzwischen sind die neuen Hallen errichtet und die Fahrzeuge stehen bereits wieder unter Dach, berichtet der Ortsbeauftragte Volker Diekmann. © WP | Lars-Peter Dickel

Für das Fahrzeugbeschaffungsprogramm hatten die Mitglieder des Haushaltsausschusses im Deutschen Bundestag 100 Mio. Euro zusätzlich für die Jahre 2017 bis 2023 bereitgestellt, und diese Mittel mit dem Konjunkturpaket um weitere 25 Mio. Euro aufgestockt. Neben der Unterstützung bei der Fahrzeugbeschaffung hatte der Deutsche Bundestag außerdem zwei Bau- und Sanierungsprogramme für THW-Liegenschaften im Umfang von insgesamt 65 Mio. Euro aufgesetzt, 1.200 neue hauptamtliche Stellen zur Unterstützung der Ortsverbände und der bundesweiten Einsatzkoordinierung geschaffen, und die Errichtung vier großer Logistikzentren zur Krisenvorsorge beschlossen. Mit der Novellierung des THW-Gesetzes im vergangenen Jahr wurden der erweiterte Kostenverzicht bei Einsätzen im Rahmen der Amtshilfe sowie erweiterte Freistellungsregelungen für Ehrenamtliche beschlossen, womit sich die Einsatzbereitschaft des THW insgesamt verbessert.