Experimente und vieles mehr am Gymnasium Schloss Wittgenstein: Info-Tag 2021 sorgt für zufriedene Gesichter – beim Kollegium und den Besuchern.
Bad Laasphe. Die Organisation des Info-Tages 2021 stellte die Schulleitung und das Kollegium des Gymnasium Schloss Wittgenstein vor besondere Herausforderungen: Einerseits wollten sie endlich wieder ihre Schule für interessierte Eltern und Kinder öffnen, damit diese eine solide Grundlage für ihre Schulwahl haben. Andererseits musste man den Coronabestimmungen entsprechen und jede Gefährdung vermeiden. Das Ergebnis der gemeinsamen Beratung sah wie folgt aus: Pro Stunde wurden sechs Familien von sechs Kollegen durch das Haus geführt.
In acht Fach- und Klassenräumen bestanden Info- und Mitmachangebote, so dass die Familien bei ihrem Weg durch die Schule immer Abstand wahren konnten. Um möglichst vielen Kindern die Möglichkeit zu geben, das GSW kennenzulernen, lud die Schule an zwei Tagen zu Besuchen ein. Zunächst wurde allerdings jede Familie durch den Schulleiter Christian Tang und die Unterstufenkoordinatorin Judith Koch im vorweihnachtlich geschmückten Foyer freundlich empfangen.
Die Stationen
Die erste Station war der Hörsaal, in dem der Schulleiter und Frau Koch in einer PowerPoint-Präsentation die Schule und ihre Ziele vorstellten. Christian Tang betonte: „Wir haben eine besondere Wertschätzung für jeden einzelnen kleinen Menschen, der so schnell groß wird. Wir fördern seine Begabungen und Fähigkeiten mit persönlicher Zuwendung in einer intakten und guten Lernatmosphäre.“ Und dann ging es los: Mit einer Lehrkraft an der Seite wurde – ganz nach den Interessen der Hauptpersonen – der Weg durch die Schule geplant. Für die kleinen Künstler bot der Kunstraum, laut Kunstlehrerin Nina Kämmerling „der einzige Raum in der Schule, der auch unordentlich sein darf“, viele Anregungen für das Spielen mit Farben. Kleine Kunstwerke entstanden.
Besonders angetan waren alle Besucher davon, Farbe auf einen Spiegel zu geben, diese mit saugfähigem Papier zu bedecken und darauf schließlich mit einer Walze vorsichtig zu rollen. „Das ist ein bisschen wie Plätzchenbacken“, freute sich Hendrik. Kunstlehrer Gautam war von den „interessanten Resultaten“ dieser aleatorischen Technik, d.h. dieses Zufallsverfahrens, begeistert.
Weiter ging es in die Biologie. Dort warteten neue Abenteuer. Nicht nur das Körpermodell mit seinen Organen konnten unter Anleitung von Biologielehrerin Kathrin Graf und dem Referendar Jonas Heß auseinandergenommen und wieder zusammengefügt werden, auch mit Herz und Hirn konnte man so verfahren. Die kleine Ella war sprachlos, als sie Blätter mikroskopieren und in die Welt des Kleinen eintauchen konnte. Ein besonderes Highlight bildete die 3-D-Simulation eines Ganges durch eine pflanzliche Zelle mittels einer Virtual Reality Brille (VR-Brille), die Kenneth Reeder aus der Jahrgangsstufe 10 im Rahmen eines Projektes im Unterricht von Jonas Heß programmiert hatte.
E-Scooter-Quiz
Um die Stärkung des eigenen Ich ging es beim Fach „Lernen zu lernen“, das von Lehrerin Jutta Koch vorgestellt wurde. In einem Rollenspiel verdeutlichte sie den kleinen Besuchern die Bedeutung der Körperhaltung für die eigene Ausstrahlung. Nicht der aufrechtgehende Hermann wird gemobbt, sondern die gebeugt und ängstlich auftretende Renate: „Wer einen starken Eindruck hinterlässt, fällt Mobbern nicht so leicht zu Opfer, da diese oft selbst schwach sind und sich nicht mit Starken anlegen wollen.“
Die Physik hatte sich ganz dem Thema „Licht und Farben“ gewidmet. Es gab Experimente zu Farbmischung und Farbtrennung. Hier erfuhren die Kinder schließlich, weshalb für den Angler eine Polarisationsbrille so wichtig ist, denn diese ermöglicht ihm, ins Wasser zu schauen und nicht von dem gespiegelten Licht geblendet zu werden. Im Fachraum Sprachen bereiteten die Englischlehrerinnen Katja Burk und Melike Aksit den kleinen Gästen einen lustigen Empfang mit dem Würfelspiel „Roll the Dice“. Hier konnten sie ihre Englisch-Kenntnisse aus der Grundschule aktivieren, sich mit Namen, Alter und Wohnort vorstellen und ein kleines Präsent gewinnen. Am besten gefiel ihnen allerdings das E-Scooter-Quiz, bei dem sie die Einzelteile des fahrbaren Untersatzes auf Englisch bezeichnen und dann eine aufregende Fahrt mit dem Scooter durch den Klassenraum gewinnen konnten.
Ein glückliches Fazit
Ins Rollen kamen die Kids aber auch in der Turnhalle. Dort wartete Sportlehrer Wolfgang Henkel mit seinem Rollstuhl-Parcours auf sie. „Das geht voll in die Arme“, rief Ole seinen Eltern begeistert zu und Sven zog sein persönliches Zwischenfazit: „Rollstuhlfahren war bis jetzt am besten.“Ein wahres Feuerwerk wurde anschließend im Chemieraum gezündet. Die Fachlehrerin Heike Ringler und ihr Kollege Carsten Gemmer hatten zuvor Luftballons mit Wasserstoff gefüllt und mit einer eindrucksvollen Knallgasprobe den Nachweis von Wasserstoff geführt.
Zum Schluss verabschiedete Schulleiter Christian Tang Eltern und Kinder im Foyer. Auf seine Frage, was ihm denn am besten gefallen hätte, meinte Moritz nach kurzer Überlegung: „Ich fand alles cool.“ Diesem Fazit kann sich der Schulleiter nur anschließen: „Wir sind alle sehr froh, dass wir unsere Info-Tage zur Zufriedenheit von Eltern und Kindern durchführen und dabei den Corona-Regelungen entsprechen konnten. Eine umfassende Information ist die beste Grundlage für die richtige Schulwahl.“
Interessierte Eltern und Kinder, die an den Info-Tagen keinen Termin mehr bekommen konnten, können aber auch in den folgenden Wochen im Sekretariat des Gymnasiums einen Termin für eine Einzelführung durch die Schule verabreden.