Bad Berleburg. Mehlstaub-Explosion und die Herstellung von Klebstoff aus Gummibärchen: Die Besucher der Realschule in Bad Berleburg hatten einiges zu entdecken.

Im Regelfall bleiben Schulen an Wochenenden ja geschlossen. Doch nun füllte sich die Realschule in Bad Berleburg mit buntem Leben, denn: Es war mal wieder Zeit für einen Tag der offenen Tür. Zu diesem waren alle Viertklässler der Grundschulen aus der Umgebung samt Eltern eingeladen. „Das Interesse ist hoch und wir freuen uns riesig. Der erste Schulwechsel steht bevor — da will man sich als Schüler und Eltern natürlich ein Bild machen. Deswegen sind Veranstaltungen wie diese so wichtig“, drückt es Schulleiter Manfred Müller aus. „Unser Hygienekonzept hat Hand und Fuß.“

Durchgängige Maskenpflicht

In dem Schulgebäude „auf dem Stöppel“ herrschen am Wochenende strenge und konsequente Auflagen. So ist ein Zutritt ausschließlich unter Einhaltung der 3G-Regel erlaubt. An drei Eingängen werden Impf- und Testnachweise kontrolliert, bevor es zur Begrüßung in die Aula geht. Die Viertklässler benötigen keinen Nachweis — in den Grundschulen wird regelmäßig getestet. Sowohl Kinder als auch Erwachsene müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen — auch an den Sitzplätzen. „Es gab überhaupt keine Probleme“, freut sich Manfred Müller über das Verständnis der Besucher. Die Aula gleicht durch die Anordnung der Sitzplätze einem Schachbrett: Jede Familie sitzt zusammen, zu den umliegenden Familiengruppen liegen jeweils 1,50 Meter Abstand. Sicherheitshalber müssen sich alle Besucher auf Platzkarten registrieren, um im Notfall eine Kontaktverfolgung gewährleisten zu können. „Unter diesen Umständen halten wir es für vertretbar, dass wir die Veranstaltung durchgeführt haben“, so Schulleiter Müller.

Nach einem festen System und aufgeteilt in drei Gruppen — auch das gehört zum Hygienekonzept dazu — geht es für die Viertklässler los. Sie dürfen in den Schulalltag der Realschule eintauchen, neue und spannende Schulfächer sowie Lehrer kennenlernen und das Schönste: auch selber experimentieren.

Die Mehlstaub-Explosion sowie das Herstellen von Klebstoff aus Gummibärchen sind hier wahre Highlights für die vielen Besucher.
Die Mehlstaub-Explosion sowie das Herstellen von Klebstoff aus Gummibärchen sind hier wahre Highlights für die vielen Besucher. © WP | Emma Rothenpieler

Neugierige und begeisterte Gesichter tummeln sich in den vielen bunten Fachräumen, in denen es jede Menge zu entdecken gibt. In der Biologie sind es vor allem Mikroskope, die die vielen Kinderaugen zum leuchten bringen. Für die meisten Viertklässler ist es eine neue Erfahrung, Moos, Baumrinde und den Borkenkäfer mikroskopisch zu betrachten. Und auch Pilze können hier bestimmt und mit Knete nachgebaut werden. Nebenan zeigen Zehntklässler, wie man mit Bunsenbrennern Glasröhrchen formen kann. Und auch die Knallgas-Probe, die Mehlstaub-Explosion sowie das Herstellen von Klebstoff aus Gummibärchen sind hier wahre Highlights für die vielen Besucher. Im Informatikraum sorgen Lego-Roboter für Begeisterung. Und im Geschichtsraum erfahren die Kinder unteranderem einiges über die Herkunft von Baumwolle, Edelsteinen, Erzen, Getreide und schwarzem Tee.

Moderne Technik

Miley-Zazou Bierbaum ist eine der vielen Grundschülerinnen- und Schüler, die am Samstag die Bad Berleburger Realschule genauer unter die Lupe nimmt. „Mir hat der Kunstraum besonders gut gefallen“, sagt sie. Und auch ihre Mutter Yvonne Bierbaum ist begeistert von der Schule: „Ich bin überrascht über die moderne Technik. Und auch das Angebot ist sehr vielfältig.“

Stichwort moderne Technik: Kreidetafeln sind in der Realschule längst Vergangenheit. Jeder Raum ist mit Active-Boards ausgestattet. Und auch Tablets kommen im Unterricht regelmäßig zum Einsatz, erzählt Schulleiter Müller. Zudem können Schülerinnen und Schüler über eine App Klausur- und Stundenpläne sowie den Vertretungsplan abrufen und mit Lehrerinnen und Lehrern in Kontakt treten. „Wir gehen mit dem Trend der Digitalisierung. Durch die Pandemie sind wir digital geboostert worden“, so der Schulleiter.

Doch neben der fortschreitenden Digitalisierung liegt Müller noch etwas ganz anderes am Herzen: „Ein gutes und wertschätzendes Miteinander zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Darin sehen wir den Schlüssel für eine erfolgreiche Arbeit. Wir müssen das Miteinander leben. Dann geht der Rest von ganz alleine.“