Bad Berleburg. Lange Schlagen vor dem Eingang: Auch viele Erstimpfungen mit dabei. Landrat und Bürgermeister werben für die Impfung.
Es ist gerade einmal 12 Uhr – zwei Stunden vor dem eigentlichen Start der neuen Impfstelle, die der Kreis Siegen-Wittgenstein in der ehemaligen Salzmannschule eröffnet und der DRK Kreisverband betreibt – als bereits die ersten Impfwilligen im Eingangsbereich sitzen, die Papiere schon fertig ausgefüllt. 16.30 Uhr sind bereits 100 Menschen registriert, davon 78 durchgeimpft und 22 befinden sich noch in der Zwischenphase. Bis zum Ende des ersten Impftages rechnet das DRK mit 200 Menschen, die an diesem Tag in der ehemaligen Salzmannschule geimpft werden. Unter ihnen befinden sich auch zahlreiche Erstimpfungen, aber auch Zweit- und Boosterimpfungen sind an diesem Tag gefragt. „Viele der Menschen hier vor Ort kommen auch aus dem Hochsauerlandkreis und aus Hessen“, sagt Dr. Martin Horchler vom Vorstand des DRK Kreisverbandes.
Erfolgreicher Start
„Es war sportlich, dies alles in nur eineinhalb Wochen aufzubauen. Aber am Ende ging alles ganz schnell und die Zusammenarbeit mit allen Akteuren hat super geklappt“, so Dr. Horchler. „In den kommenden Tagen möchten wir auch mit einem Terminbuchungssystem starten.“ Eine Anmeldung ist zwar nicht erforderlich, Wartezeiten müssen jedoch mit eingeplant werden. Am Dienstag beträgt dies für die meisten Impfwilligen gut eine Dreiviertelstunde, so die Einschätzung des Teams vor Ort.
„Ohne die ehrenamtlichen Helfer unter anderem vom DRK Ortsverein hier in Bad Berleburg, die am Wochenende alles vorbereitet haben, wäre das alles hier nicht möglich“, dankte Landrat Andreas Müller allen Helfern. Er und die Wittgensteiner Bürgermeister Henning Gronau, Dirk Terlinden und Bernd Fuhrmann sind am Nachmittag in der ehemaligen Salzmannschule, um diese gemeinsam offiziell zu eröffnen, aber vor allem auch, um noch einmal für das Impfen zu werben. „Wir haben zur Zeit eine Inzidenz, die leicht höher ist, als die vor einem Jahr“, so der Landrat. „Damals befanden wir uns längst in einem ,Wellenbrecher-Lockdown’. Im Kern war alles geschlossen. Dass wir heute trotz Deltavariante nicht schlechter dastehen als im November 2020, obwohl alles geöffnet ist, hat für mich einen zentralen Grund: die gute Impfkampagne in Siegen-Wittgenstein.“
Impfzentrum zu Schließen, war ein Fehler
Das Impfzentrum in Eiserfeld Ende September zu schließen sei laut Landrat ein Fehler gewesen. „Aus meiner Sicht haben wir damit sechs wertvolle Wochen verloren, die wir weiter für Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen hätten nutzen können.“ Dass es den Bedarf an Impfangeboten gibt, zeige sich auch an der hohen Nachfrage unter anderem im MVZ Bad Berleburg am vergangenen Samstag. Die Gründe dafür, dass so viele Erstimpfungen dabei sind? „Viele sagen: Ich muss ja jetzt. Die 2G-Regel spielt hier eine zentrale Rolle“, so Müller, der an die Menschen appelliert: „Wer sich noch nicht impfen lassen hat: Bitte kommen Sie, holen Sie sich Ihre Erst-, Zweit- oder Boosterimpfung ab und tragen mit zum Schutze der anderen bei.“ Und auch die Bürgermeister appellieren: „Es ist eine Gesellschaftsaufgabe, die uns alle etwas angeht“, so Fuhrmann. „Es ist wichtig, dass wir erkennen, dass wir alle ein gemeinsames Ziel haben“, so Terlinden. „Wir wollen alle gemeinsam Weihnachten feiern – geschützt.“
Gemeinsam danken Sie auch dem medizinischen Personal, die in den vergangene Monaten einiges geleistet haben – auch wenn dies nicht immer einfach war.
Die Impfstelle in der ehemaligen Salzmannschule ist an fünf Tagen der Woche geöffnet: dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr. Die Boosterimpfung ist nach sechs Monaten möglich.