„Damit haben wir nicht gerechnet“, erklärt Jann Burholt, Leiter der zuständigen Abteilung der Stadtverwaltung. Und es kommt noch schlimmer.

Bad Laasphe. Unerfreuliche Nachrichten erreichten das Bad Laaspher Rathaus in Sachen Wiederinbetriebnahme des Lehrschwimmbeckens: aufgrund ihres Alters und des Stillstands im System in den vergangenen Monaten weist die verbaute Filteranlage so starke Verschleißerscheinungen auf, dass sie nicht weiter genutzt werden kann.

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Das stellte sich jetzt im Rahmen der Vorbereitungen zur Reaktivierung des Beckens nach der Corona-bedingten Zwangspause heraus. Eigentlich war die Verwaltung nur von der Notwendigkeit eines Austauschs des Filtersands ausgegangen. Doch nachdem das alte Material abgesaugt war, offenbarte sich der schlechte Zustand der Filteranlage, die schon seit vielen Jahren in Betrieb ist. Die Schraubvorrichtungen sind porös und die Filterköpfe sind aufgebrochen, wodurch keine Filtration mehr stattfindet.

Fachfirma hat Filtersystem genau untersucht

„Damit haben wir nicht gerechnet“, erklärt Jann Burholt, Leiter der zuständigen Abteilung Familien, Soziales und Sport. Und weiter: „Nach Analyse einer Fachfirma ist eine Reparatur nicht mehr möglich und ein Weiterbetrieb des Beckens mit dem Filter wird ausdrücklich nicht empfohlen. Deshalb bleibt uns nur der Komplettaustausch des Filters.“

Keine Öffnung im Dezember

Klaus-Jürgen Losert (r.) und Hans-Dieter Weiß vom Gebäudemanagement der Stadt Bad Laasphe haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Problematik Belüftung der Turnhallen und des Lehrschwimmbeckens auseinandergesetzt. Das Lehrschwimmbecken beispielsweise soll an zwei Stellen Öffnungsflügel bekommen, um eine ausreichende Querlüftung zu erzielen. 
Klaus-Jürgen Losert (r.) und Hans-Dieter Weiß vom Gebäudemanagement der Stadt Bad Laasphe haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Problematik Belüftung der Turnhallen und des Lehrschwimmbeckens auseinandergesetzt. Das Lehrschwimmbecken beispielsweise soll an zwei Stellen Öffnungsflügel bekommen, um eine ausreichende Querlüftung zu erzielen.  © Stadt Bad Laasphe | Stadt Bad Laasphe

Der avisierte Öffnungstermin im Dezember könne dadurch leider nicht eingehalten werden: „Im Zuge des Einbaus der neuen Fensterelemente haben die Kollegen für Bäderbetriebe umgehend mit den Vorbereitungen zur Wiederinbetriebnahme des Beckens begonnen, damit der Schwimmunterricht noch in diesem Jahr wieder stattfinden kann. Aber die Entdeckung des kaputten Filters wirft uns in unserem Zeitplan nun leider zurück. Gemeinsam mit zwei Fachfirmen bemühen wir uns mit Hochdruck um eine schnelle Lösung und haben auch schon einen entsprechenden Weg erarbeitet, doch allein durch die derzeit überall vorherrschenden Lieferengpässe bei Materialien verzögert sich die Öffnung des Beckens auf unbestimmte Zeit“, bedauert Jann Burholt.

Alternativen für Schwimmunterricht werden sondiert

Die „Alte Halle“ des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe. Neben der ersten Sporthalle der Schule findet man hier ein Lehrschwimmbecken und auf dem Außengelände eine Weitsprunganlage.
Die „Alte Halle“ des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe. Neben der ersten Sporthalle der Schule findet man hier ein Lehrschwimmbecken und auf dem Außengelände eine Weitsprunganlage. © Wolfgang Thiel | Wolfgang Thiel

Damit zumindest der Schwimmunterricht an den Schulen nicht noch länger ausfällt, steht der Fachbereichsleiter bereits in Kontakt mit den umliegenden Hotels – in der Hoffnung, dass die Klassen die dortigen Becken benutzen können, solange der neue Filter nicht verbaut ist. „Bei positiven Gesprächsverläufen könnte gegebenenfalls auch der Vereinssport dort eingebunden werden“, so Jann Burholt.

Kämmerer schätzt Kosten

Kostentechnisch wird die neue Filteranlage nach ersten Schätzungen mit etwa 20.000 bis 30.000 Euro zu Buche schlagen. Die fielen zwar außerplanmäßig an, sagt Kämmerer Manfred Zode, könnten aber trotzdem gedeckt werden – und zwar im Rahmen des bestehenden Budgets für Instandhaltungsaufwendungen. Da aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht alle geplanten Instandhaltungsmaßnahmen umgesetzt worden seien, stünden hierfür noch Mittel zur Verfügung.