Bad Berleburg. Zum bundesweiten Vorlesetag gehen diesmal Bad Berleburgs stellvertretende Bürgermeister in die Grundschulen – nicht ganz ohne Lampenfieber.

Mit auf die Reise in wunderbare und tiefgründige Gedankenwelten haben die drei stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg, Anke Fuchs-Dreisbach, Volker Sonneborn und Bernd Weide, Jungen und Mädchen der Bad Berleburger Grundschulen genommen: Zum bundesweiten Vorlesetag bekamen die zweiten Klassen in der Grundschule am Burgfeld, der Edertalschule Dotzlar und Berghausen, der Grundschule Aue-Wingeshausen sowie der Grundschule „Unterm Heiligenberg“ in Elsoff je eine Geschichte rund um das Thema „Freundschaft und Zusammenhalt“ vorgelesen.

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„Was beim Vorlesen passiert, hilft der geistigen Entwicklung des Kindes immens“, freut sich Schulleiterin Anja Drenkel-Fort von der Grundschule am Burgfeld und ergänzt die Stichworte „Vorstellungskraft“ sowie „Kreativitätsvermögen“. In den letzten Jahren hat Bürgermeister Bernd Fuhrmann die heimischen Schulen besucht, diesmal übernahmen seine Stellvertreter die Aufgabe des Lesepaten.

Vom Kampf im ewigen Eis

„Ich habe mich vorbereitet“, versichert Bernd Weide, doch eines muss er den Kindern der 2a am Burgfeld direkt gestehen: „Ich bin auch aufgeregt. Ich muss schließlich eine Geschichte vorlesen!“ Denn sein junges Publikum wertet seine Darbietung selbstverständlich anders als Rats- und Parteikollegen – hier ist vielleicht sogar noch etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt.

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In den vergangenen Jahren war Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann selbst als Vorlesepate vor Ort, wie hier in der Grundschule Aue-Wingeshausen. Diesmal jedoch lässt er seinen drei Stellvertretern den Vortritt.
In den vergangenen Jahren war Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann selbst als Vorlesepate vor Ort, wie hier in der Grundschule Aue-Wingeshausen. Diesmal jedoch lässt er seinen drei Stellvertretern den Vortritt. © Unbekannt | Eberhard Demtröder

Mit dem Buch „Kampf im ewigen Eis“ von Frank Reifenberg trifft Weide genau das Motto des Vorlesetages. Und darum geht’s: Zwischen meterdickem Eis, langen Winternächten und rauem Wind in Grönland wohnt der junge Nanuk, der bereits eine lange Zeit an seiner Ausrüstung und warmen Kleidungsstücken gearbeitet hat und nun seinem Namen – bei den Inuits ist dieser eng mit der Bärenjagd verbunden – gemeinsam mit seinem Freund Noddels alle Ehre machen will. Den Worten seiner Eltern „Nächstes Jahr darfst Du vielleicht alleine zur Jagd“ zum Trotz macht er sich auf leisen Sohlen nachts aus dem Staub, um mit seinem unglaublich geduldigen Freund sowie den vier Huskys Pearl, Pluto, Tintin und Mr. Q von seinen Eltern unbemerkt auf die Jagd zu gehen. Nach einer Stunde Fahrt im Hundeschlitten erreichen sie das zugefrorene Eismeer, welches dank der vielen Wasserlöcher für Robben ein häufiger Aufenthaltsort ist.

Junge Zuhörer immer wieder eingebunden

Immer wieder bindet Bernd Weide die 26 Kinder lebhaft in die Geschichte mit ein und regt durch Bewegung und Geräusche zum Mitmachen an. Das Ziel von Nanuk waren jedoch nicht die Robben, diese will er vielmehr als Köder für Eisbären benutzen. Als er wegen der tiefschwarzen Robbenaugen mit seiner Harpune zögert und sich dann sogar die Hunde mitsamt Noddels losreißen, überdenkt er seine Pläne und begibt sich auf die Suche.

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Zwar entdeckt er die vier Ausreißer wieder, doch sein Freund bleibt verschwunden – bis er ihn schließlich in einer großen Spalte eines Eisberges wiederfindet und ihm aus dem Unglück heraushelfen muss. Wäre da nicht das ungeheuerliche Knurren hinter seinem Rücken, das von einem aufgerichteten Eisbären ausgeht. Schließlich ist es eben jene kleine Robbe, die die Aufmerksamkeit des Eisbären auf sich zieht – so dass er Nanuk und Noddels in Ruhe lässt. Zwar erhält Nanuk eine extra lange Standpauke seiner Mutter, doch eine besondere Lektion in Sachen Freundschaft und Vertrauen ist es für ihn allemal.

Mehr Zeit zum Vorlesen einplanen

„Bei vielen Kindern zuhause steht das Vorlesen nicht mehr so im Fokus wie früher“, berichtet Anja Drenkel-Fort nicht ohne Bedauern. „Ich erinnere mich gerne zurück, wie uns als Kindern damals in der Weihnachtszeit vor dem Ofen vorgelesen wurde. Da bedanken wir uns, dass die Verwaltung an so etwas anknüpfen möchte.“