Bad Berleburg. Die Verwaltungsleiterin und ehemalige Klinikgeschäftsführerin der Vamed-Rehakliniken geht nach insgesamt 47-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand.

Eine Institution der Berleburger Rehakliniken geht in Rente: Elke Schaefer, ehemalige Klinikgeschäftsführerin der Rothaarklinik und Verwaltungsleiterin der Vamed-Rehaklinik Bad Berleburg, ist Ende Oktober in ihren Ruhestand getreten. Die Berleburgerin war 47 Jahre unter anderem in leitender Funktion in der Rehaklinik beschäftigt. Und auch nach dieser langen Zeit fällt ihr der Abschied schwer – so wie ihren Kolleginnen und Kollegen.

Vielfältige Funktionen

Chefin, Klinikmutter, Kummerkasten, Kümmererin, Freundin – Begriffe, um Elke Schaefer zu beschreiben, gibt es viele. Doch muss man bei der Frau, die 47 Jahre das Schicksal der heutigen Vamed-Rehaklinik Bad Berleburg mit beeinflusst und maßgeblich geprägt hat, schon einige Worte und Sätze bemühen, um ihr gerecht zu werden.

Lesen Sie auch: Führungswechsel in der Leitung der Rehakliniken

Geliebte Ausbildung

Am 1. August 1974 betritt eine junge Frau Namens Elke König zum ersten Mal die Wittgensteiner Kurkliniken (WKA), um ihre Ausbildung zur Bürokauffrau anzutreten. Es muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn die Berleburgerin hat sie danach nie wieder verlassen. Und das ist beinahe wörtlich zu verstehen: Denn Elke Schaefer verbringt Abende, Wochenenden und so manchen Feiertag in der Klinik, die ihr ein zweites Zuhause wird. Und das lag vor allem an den Menschen. Ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten oder Vorgesetzte: Elke Schaefer genoss den Austausch und die Unterstützung, die sie ihrem Gegenüber geben konnte. Viele haben es ihr gedankt – mit Briefen, Bildern oder anderen Zeichen der Wertschätzung.

Ungewisse Zukunft

Und was kommt jetzt? „Das weiß ich noch nicht so genau. Doch in einem Punkt bin ich mir sicher: Ich verbringe so viel Zeit wie möglich mit meinen Enkelkindern und widme mich ansonsten den schönen Dingen des Lebens“, so Elke Schaefer.„Trotzdem wird mir meine Arbeit fehlen – vor allem die Kolleginnen und Kollegen werde ich vermissen. Noch kann ich es mir gar nicht vorstellen“, sagt sie.

Starke Spitzen-Frau

Doch konzentriert man sich bei der 1,62 Meter kleinen Frau nur auf ihre sozialen Fähigkeiten, erfasst man lediglich einen Bruchteil dessen, was Elke Schaefer gleichfalls ist: eine starke Frau an der Spitze einer deutschlandweit bekannten Rehaklinik – in einer Zeit, in der das noch nicht selbstverständlich war. Sie ließ es selbstverständlich aussehen. Eine Frau, die Familie und Karriere unter den einen sprichwörtlichen Hut bekommt und deren Leben vielfältig, abwechslungsreich und aufregend ist. Eine Frau, die immer wieder Schicksalsschläge annimmt und Niederlagen bewältigt. Eine Frau, die fehlen wird.

Lesen Sie auch: Rothaarklinik gehört die Zukunft

Unvermutete Beförderung

Dabei kam ihr Sprung von der Rezeptionsleiterin zur Verwaltungsleiterin eher unvermutet und spontan: „Schaeferin, ab morgen übernehmen Sie die Verwaltungsleitung. Das machen Sie doch eh schon die ganze Zeit.“ war die Aus- bzw. Ansage des damaligen Leiters der WKA. 1995 ist das gewesen. „Ich war ganz überrascht und wollte mir das erst überlegen, aber das schien damals keine Option zu sein“, lacht Elke Schaefer. „Rückblickend bin ich froh, dass es so gekommen ist. Mein Herz gehörte direkt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Patientinnen und Patienten der Rothaarklinik – und das ist bis heute so.“

Wechselvolle Berufsjahre

In ihren vielen Berufsjahren hat Elke Schaefer eine Menge erlebt: mehrere Umzüge, Trägerwechsel, Geschäftsführer-Wechsel, Veränderungen im Gesundheitssystem und das sich stetig drehende Personalkarussell. Doch Elke Schaefer war stets eine Konstante in den Berleburger Rehakliniken, die in ihrer Zeit einen enormen Erfahrungs- und Wissensschatz aufgebaut hat, den sie freundlich und empathisch gern an die Kolleginnen und Kollegen weitergab, die sie um ihre Meinung baten.

Lesen Sie auch: 130 Patienten und 100 Mitarbeiter ziehen um

Elke Schaefer als Verwaltungsleiterin der damaligen Rothaarklinik mit Bauleiter Siggi Bultmann auf der Baustelle der Herz-Kreislauf-Klinik.
Elke Schaefer als Verwaltungsleiterin der damaligen Rothaarklinik mit Bauleiter Siggi Bultmann auf der Baustelle der Herz-Kreislauf-Klinik. © Unbekannt | Lars-Peter Dickel

Trauriger Geschäftsführer

„Es ist traurig, dass der Renteneintritt von Frau Schaefer ausgerechnet in meine Zeit als Klinikgeschäftsführer fällt“, erklärt Florian König, Geschäftsführer der Vamed-Rehaklinik. „Ich habe meinen ,Joker’ sehr zu schätzen gewusst und war oft dankbar dafür, dass ich jemanden in meinem engeren Team habe, der über so viel Wissen und Erfahrung verfügt – beispielsweise bei der Betreuung eines unserer Hauptkostenträger. Den Kontakt zur Deutschen Rentenversicherung hat Frau Schaefer über Jahrzehnte hervorragend aufgebaut und bis heute gehalten. Es wird schwer sein, sie fachlich und menschlich zu ersetzen.“