Feudingen. Der Auftrag für das umstrittene Bauvorhaben wird Mittwoch politisch beraten. Kritisiert wird, dass Alternativen nicht berücksichtigt würden.
Der Auftrag an die Bauwirtschaft, den bereits 2020 politisch beschlossenen Busbahnhof in Feudingen auf einer Grünfläche an der Sieg-Lahn-Straße zu bauen, sollte zurückgestellt werden. Das finden zumindest Anlieger der dafür vorgesehenen Grünfläche, Carola und Hartwig Hahlweg sowie Karl Ludwig Bade. In einem Schreiben an Bürgermeister Dirk Terlinden nennen sie dafür mehrere Gründe. Die „Vergabe von Bauleistungen“ zum „Bau eines Mini-ZOB in Bad Laasphe, Feudingen“ steht am heutigen Mittwoch im nicht-öffentlichen Teil des Umwelt-, Bau- und Denkmalausschusses zur politischen Beratung auf der Agenda.
Lesen Sie auch: Buswende in Feudingen: Anwohner geben nicht auf
Unter anderem sei „die endgültige Planung [...] dem Ausschuss nicht vorgestellt worden“, argumentieren die Anlieger. Ferner sei der Mehrheitsbeschluss des Umweltausschusses seinerzeit vor der Kommunalwahl im September 2020 gefasst worden – nämlich im Mai. Im Klartext, so die Anwohner: „Die aktuellen Ausschussmitglieder haben keine Möglichkeit gehabt, das Projekt vor der Vergabe zu diskutieren.“
Einige Experten befürchten sogar Unfälle
Und schließlich: „Alle uns bekannten Experten sehen viele Nachteile in dieser Planung.“ Günter Padt vom Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd in Siegen sowie der Feudinger Busunternehmer und FDP-Politiker Eberhard Wied befürchteten sogar Unfälle. Vor diesem Hintergrund trage der Ausschuss „ein hohes Maß an Verantwortung und der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer“, wenn er nun die Vergabe der Bauarbeiten berate und beschließe.
Lesen Sie auch: Buswende Feudingen: FDP-Ratsmitglied Wied wird deutlich
Im Übrigen sei bei einem Behördentermin im Sommer 2020 eine angebotene Alternative von Hartwig Hahlweg nicht vorgestellt worden, kritisieren die Anlieger weiter. Er wollte Teile seines Grundstücks für eine von zwei Haltestellen am Fahrbahnrand der Sieg-Lahn-Straße zur Verfügung stellen. Und: Die Haltestellen-Lösung sei sicherer und mit rund 201.000 Euro sogar noch günstiger als der Busbahnhof mit etwa 214.000 Euro.