Schüllar/Wemlighausen. Der Löschzug II Oberes Odeborntal resümiert das Pandemie-Jahr 2020 kritisch – und rechnet auch für die Zukunft mit so einigen Veränderungen.
„Wir blicken auf eine befremdliche Zeit zurück und in eine Zukunft, die uns einige Veränderungen mitbringen wird.“ Thomas Homrighausen, der Zugführer des Löschzuges II Oberes Odeborntal, ist dennoch sichtlich erfreut, nach einem durchwachsenen Jahr 2020 die Jahresdienstversammlung im Feuerwehrgerätehaus Schüllar in Präsenz abhalten zu dürfen.
Die Pandemie
Ein denkwürdiger Einschnitt war der 13. März 2020: Der Dienstbetrieb des Löschzuges musste bis auf weiteres eingestellt werden. Ein jähes Ende fand dann der im Juni angesetzte Neustart unter Auflagen Mitte Oktober. Die Bilanz: „Ausbildungsmaßnahmen wurden eingestellt, keine Dienste wurden durchgeführt und an Kameradschaftspflege war nicht zu denken“, so der stellvertretende Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Berleburg, Jens Schmitt. „Die Feuerwehr ist kein Kegelverein. Wir haben die Pflicht, die Sicherheit unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu gewährleisten.“
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Starke Worte, die erfreulich enden, denn alle Maßnahmen haben gegriffen: Mit 85 Prozent liegt die Impfquote in der Stadtfeuerwehr überdurchschnittlich hoch. Die gute Zusammenarbeit mit der Wehrführung unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Klaus Langenberg hob Zugführer Homrighausen lobend hervor. „Eine ereignisreiche Zeit liegt vor uns und hinter uns, doch jetzt gilt es, das Gute zu sehen“, richtet Schüllars Ortsvorsteher Andreas Meinecke den Gruß aus Rat und Verwaltung aus.
Die Einsätze
Beschränkt hat sich der Alltag des Löschzuges II somit nur auf die Einsätze, von denen es 2020 unter dem Strich 25 Stück gab – 18 für die Löschgruppe Schüllar-Wemlighausen und sieben für die Löschgruppe Girkhausen. Sturmtief „Sabine“ sorgte für zahlreiche umgestürzte Bäume, vier Mal rückte der Löschzug zu Verkehrsunfällen aus, die Löschgruppe Schüllar-Wemlighausen unterstützte zudem beim Gasunfall am Nordknoten im Juni sowie dem Dachstuhlbrand in der Ederstraße.
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Die Weiterbildung
Trotz intensiver Bemühungen fiel die Liste der Weiterbildungen in 2020 verständlicherweise recht knapp aus. Neben Ersthelferkursen, einem Führungskräfteseminar und einer Kraftfahrerbelehrung legte Patrick Bollhorst am Institut der Feuerwehr in Münster erfreulicherweise den Zugführer-Lehrgang F4 erfolgreich ab. Für zehn Kameraden war das Fahrsicherheitstraining im Sommer dann doch noch ein echtes Highlight. Derzeit leisten 66 Aktive ihren Dienst beim Löschzug II.
Der Nachwuchs
„25 Kameraden, auf die wir echt stolz sein können“, zählt Zug-Jugendwart Mirko Nölling in der Zug-Jugendfeuerwehr. Trotz erarbeitetem Hygienekonzept konnte der Dienst zwar bis zum Jahresende nicht mehr aufgenommen worden, doch mit drei Überstellungen in den aktiven Dienst zahlten sich jahrelange Bemühungen wieder aus.
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Die Fahrzeuge
Mit dem neuen Löschgruppenfahrzeug LF 10 für Schüllar-Wemlighausen wurde der Altersschnitt der Löschzug-Fahrzeuge deutlich gesenkt. Das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF, 2 Jahre) und das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF, 4 Jahre) sind noch nicht lange zurückliegende Neuzugänge, die Löschgruppe Girkhausen wird ergänzt um das bereits 21 Jahre alte LF 20.
Die Beförderungen
Bevor Zugführer Thomas Homrighausen den gemütlichen Teil des Abends einläutete, standen noch Beförderungen und Ehrungen auf der Tagesordnung. Auf Zug-Ebene wurden Maik Beuter und Maximilian Dreisbach zum Oberfeuerwehrmann ernannt, Jan Dickel zum Hauptfeuerwehrmann. Jens Bollhorst darf sich auf Stadtebene nun offiziell Oberbrandmeister nennen. Peer Grund, Jens Lauber und Mario Schuppener treten in Zukunft als Hauptbrandmeister auf.
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Die Ehrungen
Timo Florin, Manuel Kümmel, Jens Lauber, Nils Schneider und Rene Marburger erhielten für 25-jährige Mitgliedschaft das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Viel gesehen und erlebt hat Karl Georg Florin – 50 Jahre Mitgliedschaft wurden gebührend mit der Sonderauszeichnung in Gold des Verbandes der Feuerwehren wertgeschätzt.