Bad Berleburg. Für eine Studie zum Bau eines Holz-Parkhauses in nachhaltiger Bauweise bekommt die Stadt Bad Berleburg rund 32.000 Euro Fördergeld vom Land NRW.
Nachhaltiger Wegweiser und zukunftsorientierte Verpflichtung – mit der kommunalen Holz-Agenda hat die Stadt Bad Berleburg die Weichenstellung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie noch einmal deutlich manifestiert – und dafür viel Lob von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach geerntet. Mehr noch: Die Studie für ein geplantes Holz-Parkhaus in nachhaltiger Bauweise wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit fast 32.000 Euro gefördert.
Das sagt der Bürgermeister
„Die kommunale Holz-Agenda ist ein weiterer wichtiger Baustein der nachhaltigen Stadtentwicklung und damit auch eine Selbstverpflichtung. Wir wollen und müssen gemeinsam wagemutig vorangehen“, erklärte Bernd Fuhrmann. Der Bürgermeister der Stadt Bad Berleburg bezeichnete die jüngst erfolgte einstimmige Beschlussfassung zur Holz-Agenda durch die Stadtverordneten-Versammlung als „Meilenstein“ für die Stadt der Dörfer.
Das sagt die Ministerin
Mit dieser Feststellung fand er bei Ministerin Scharrenbach deutliche Zustimmung. „Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen fördert alle Anstrengungen, mehr mit Holz zu bauen. Ich habe ein besonderes Interesse an innovativen Projekten – und deshalb hat Bad Berleburg den Zuschlag für das Projekt ,Holz-Parkhaus‘ bekommen. Gerade in Bad Berleburg liegt das Holz sprichwörtlich ‚vor der Hütten‘: Holz ist ein nachwachsendes und regional verfügbares Baumaterial. Bad Berleburg zeigt, was alles mit Holz im öffentlichen Raum gestaltet werden kann. Zugleich ist Bad Berleburg die erste Kommune, die eine kommunale Holz-Agenda verabschiedet hat. Chapeau!“, lobte die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW das nachhaltige Vorgehen. Denn ein zentrales Projekt soll ein Holz-Parkhaus in serieller Bauweise sein, für das Bad Berleburg nun eine Durchführbarkeitsstudie plant – und dessen Wertschöpfung vollständig lokal und regional verortet sein soll. Gefördert wird diese Studie hälftig durch das Land Nordrhein-Westfalen. Die Mittel in Höhe von 31.632 Euro stammen aus dem Förderprogramm „Digitalisierung der Bauwirtschaft und innovatives Bauen“.
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Die Studie
Im Rahmen der Studie wird die architektonische, städtebauliche und technisch-konstruktive Machbarkeit des Bauvorhabens entwickelt. Zudem steht das Thema Zweit- und Umnutzungsmöglichkeiten im Fokus, um auch an dieser Stelle den Nachhaltigkeitsgedanken mit zu berücksichtigen – etwa mit Blick auf touristische Nutzung, Wohnraum oder sogenannter Co-Working-Spaces. Heimisches Fichtenholz (Kalamitätsholz) ist als Baustoff für das Parkhaus vorgesehen. Für die Verarbeitung der regionalen Fichte, will die Stadt Bad Berleburg regionale Sägewerke und Hersteller von Holzträgern und -platten einbinden.
Die Holz-Agenda
Die kommunale Holz-Agenda steht für eine gemeinsame Verpflichtung, den regionalen Herausforderungen durch den Klimawandel zu begegnen. Damit will die Stadt der Dörfer die Erhaltung der Wälder und des nachwachsenden Rohstoffes Holz mit vereinten Kräften sichern – in enger Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, Waldeigentümern sowie Holzverarbeitenden und im Sinne der Menschen. „Umso mehr freut es uns, eine Förderung für eine Durchführbarkeitsstudie zur Errichtung eines multifunktionalen Parkhauses aus Holz erhalten zu haben, da es geradezu ein Paradeprojekt im Sinne unserer kommunalen Holz-Agenda ist“, erklärte Bernd Fuhrmann, der in diesem Zuge auf erste bereits realisierte sowie geplante Projekte verwies – etwa mehrere Bushaltestellen aus Käferholz sowie die Errichtung zweier Feuerwehrgerätehäuser aus Holz in serieller Bauweise in Berghausen und Raumland. Für letztere hat Bad Berleburgs Kämmerer Gerd Schneider die Projektleitung inne – und darf dabei mit einer Fördersumme von jeweils 250.000 Euro pro Bauwerk rechnen. Diese steuert das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen bei.
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Die drei Handlungsfelder
Beispielhaft steht die kommunale Holz-Agenda dafür, wie die öffentliche Hand eine Vorbildfunktion einnehmen kann: in Form eines Zehn-Punkte-Programms, eingeordnet in drei Handlungsfelder. Konkret lauten diese: „Beitrag zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Umweltressourcen“, „Innovationsimpulse im Akteursnetzwerk für Holzverarbeitung und für Holzbau“ sowie „Kommune als Beispielgeber Dialogpartner, Initiator, mittelstandsfreundliche Verwaltung“. „Damit liegt nun ein konkreter Plan vor, den es nun gilt, weiter mit Leben zu füllen“, so Bernd Fuhrmann. Zugleich bilanzierte vorläufig er den damit gestarteten Prozess noch einmal bis in die Gegenwart. „Mein Dank richtet sich auch an das gesamte Akteursnetzwerk Holz und an die Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung, die sich mit ihren vielfältigen Ideen eingebracht haben.“
Der Klimanotstand
Denn auch die Entstehungsgeschichte der Holz-Agenda unter dem Dach der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Bad Berleburg ist eine nachhaltige. Die Stadtverordnetenversammlung hatte vor gut zwei Jahren, am 30. September 2019, den Klimanotstand ausgerufen. Dies geschah als Reaktion auf die klimatischen Veränderungen und konkret als Folge der langen Trockenheit in den Wäldern. „Damit wurde eine gemeinsame politische Haltung zum Ausdruck gebracht und sich mit Betroffenen solidarisiert, dafür danken wir der Politik“, betonte Bernd Fuhrmann noch einmal rückblickend.