Bad Laasphe. Bernd Fuhrmann als Vorsitzender des Vereins Naturpark Sauerland Rothaargebirge staunt, was an der Steinackerstraße in Sachen Natur schon läuft.
Bei einer kleinen Feierstunde in der Aula ist das Städtische Gymnasium Bad Laasphe am Freitag als „Naturpark-Schule“ ausgezeichnet worden. Das Prädikat verleiht der Verband Deutsche Naturparke (VDN) für fünf Jahre und besiegelt damit auch die enge Zusammenarbeit der Schule mit dem Naturpark Sauerland Rothaargebirge.
„Wir haben Euch ein Zertifikat mitzubringen“, kündigte Bernd Fuhrmann als Vorsitzender des Vereins Naturpark Sauerland Rothaargebirge an. Der Bad Berleburger Bürgermeister war übrigens mit dem E-Bike aus seiner Heimatstadt gekommen. Und er zeigte sich beeindruckt von der Naturverbundenheit, die an der Schule bereits gepflegt werde. „Bewahrt Euch Eure Entdecker-Lust“, rief Fuhrmann den Schülern zu. Passend dazu stellte Naturpark-Geschäftsführer Detlef Lins die neuen Entdecker-Westen samt Zubehör für die Bad Laaspher Schule vor.
Kirschbäume im Kurpark – und Pilze aus Ton
Wichtige Themen im Unterricht
Durch die vereinbarte Zusammenarbeit des Städtischen Gymnasiums mit dem Naturpark werden wichtige Themen aus der Region wie Naturschutz und Landschaft, Kultur und Handwerk sowie Land- und Forstwirtschaft regelmäßig im Unterricht behandelt.Dabei sollen auch Lern- und Erfahrungsorte außerhalb der Schule einbezogen werden.
Zuvor hatte Schulleiterin Corie Hahn deutlich gemacht, dass das Gymnasium sich bereits intensiv für die Natur engagiere – und etwa Kirschbäume oberhalb des Kurparks pflanze, demnächst einen Kräutergarten anlege und Produkte aus Honig herstellen wolle. Immerhin seien gleich zwei Lehrer-Kollegen selbst Hobby-Imker. Und in den umliegenden Wäldern oder an Bächen seien Schüler und Lehrer ohnehin öfter unterwegs.
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Kunstlehrerin Bettina Warnecke sowie ihre Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 präsentierten zwei Projekte, bei denen sie den Wald mit allen Sinnen erleben: Sie bauen dort eine Kugelbahn nur aus Material, das sie in der Natur finden – und beschäftigen sich mit der Welt der Pilze, unterstützt vom Bad Laaspher Pilzmuseum. Dabei heraus kommen auch Nachbauten aus Ton vom Pilz bis hin zu ganzen Waldlandschaften.
Im Projekt dem Wolf auf der Spur
Und Biologie-Lehrer Dirk Wiesner berichtete über das laufende Schulprojekt „Der Wolf macht Schule“, verbunden mit einer gleichnamigen Wanderausstellung des Naturschutzbundes (NABU), die noch bis 17. September an Schultagen von 7.30 bis 15 Uhr im Foyer der Aula zu sehen ist. Schließlich gebe es auch im Kreis Siegen-Wittgenstein bereits „Spuren von durchgezogenen Wölfen“.
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Wiesner verwies auch auf den MINT-Schwerpunkt am Städtischen Gymnasium, unter dem das Fach Biologie wie auch das Wolfsprojekt ihren Platz fänden – und eine besondere Aufmerksamkeit auf anschaulichen Unterricht in naturwissenschaftlichen Fächern gelegt werde. „MINT“ steht dabei für die zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichtsfächern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Immerhin seit 2013 trage das Städtische Gymnasium bereits das Siegel „MINT-freundliche Schule“, betonte Wiesner.
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„Ihr seid die zweite Schule im Kreis Siegen-Wittgenstein, die dieses Zertifikat erhält“, sagte Bernd Fuhrmann bei der Übergabe. Die Bad Berleburger Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Hauptschule ist bereits seit dem Jahr 2018 „Naturpark-Schule“. Und im gesamten Bereich des Naturparks Sauerland Rothaargebirge auf rund 3800 Quadratkilometern seien es mittlerweile neun solcher Schulen, so Fuhrmann.
Ein Name fürs Grüne Klassenzimmer
Der Naturpark – gegründet im Jahr 2015 als Zusammenschluss der Naturparke Ebbegebirge, Homert sowie Rothaargebirge und ergänzt durch weitere Flächen – sei „noch ganz jung“, sagte Fuhrmann. Jünger als die Bad Laaspher Schülerinnen und Schüler, von denen er gewiss noch etwas lernen könne.
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Im Rahmen der Feierstunde erhielt außerdem das Grüne Klassenzimmer auf dem Schulhof den Namen „Zum Hallermann“ – verbunden mit einer kleinen Tafel, die an den inzwischen verstorbenen Erbauer des Klassenzimmers und Förderer des Städtischen Gymnasiums, Roland Hallermann, von der Firma Multibau erinnert. Das Unternehmen hatte die steinerne Kulisse für den Freiluft-Unterricht mit 4500 Euro unterstützt, die Sparkasse Bad Laasphe mit 5000 Euro.
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Diese Arena – entstanden im Rahmen der Schulhof-Neugestaltung – wird schon seit längerem genutzt, vor allem natürlich in Schön-Wetter-Phasen. Was sich Schulleiterin Hahn dafür jedoch noch wünscht: eine große Tafel wie im Klassenraum. Denn die fehle ganz einfach.