Bad Laasphe. Werner Oder sorgt sich darum, ob Dirk Terlinden der richtige Mann für den Bürgermeister-Posten in Bad Laasphe ist. Grund ist ein Interview.
Bad Laasphes Bürgermeister Dirk Terlinden gerät erneut in die Kritik. Diesmal ist es der parteilose FDP-Fraktionsangehörige Werner Oder, der auf das Interview mit Terlinden, das unter dem Titel „Politische Ziele sind nicht meine Baustelle“ in dieser Zeitung erschienen ist, reagiert.
Auslöser der ganzen Entwicklung war der offene Brief „Aus tiefer Sorge um Bad Laasaphe“ von Martin Achatzi an Bürgermeister Dirk Terlinden und die Ratsmitglieder, in dem der ehemalige CDU-Ratsvertreter dem neuen Rathaus-Chef und der Politik vorwarf, den „Stillstand“ der elf Jahre unter Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann fortzusetzen. Zu Achatzis provokant formulierter Kritik hatte sich zunächst einmal Werner Oder – „Achatzi ist für die Situation mitverantwortlich“ – und später auch die Bad Laaspher CDU-Fraktionsspitze pointiert geäußert, bevor dann Bürgermeister Dirk Terlinden gegenüber unserer Redaktion Stellung genommen hat. Dieses Interview nimmt nun Ratsmitglied Werner Oder zum Anlass, die Aussagen des Bürgermeisters kritisch zu hinterfragen.
„Man kann von dem Artikel halten, was man will, aber er darf nicht unwidersprochen bleiben. Jeder mag sich ein eigenes Bild machen. Als Mann der Verwaltung sieht sich Terlinden, nicht als Bürgermeister im tatsächlichen Wortsinn. Das könnte eine neue Form von Wählertäuschung sein. Die Bürgerschaft wollte bei der Abwahl von Spillmann eine Reform, also eine Erneuerung, nicht einen Verwalter“, leitet Werner Oder seine Gegenrede ein und zitiert anschließend aus dem Wahlkampf-Flugblatt Terlindens.
Was ist Politik und was Verwaltung?
„In seinem Wahlflyer finden sich Schlagworte wie Bürgerdialog, Bürgernähe, Belange und Bedarf von Dörfern und Bewohner, solide und verlässliche Haushalts- und Steuerpolitik, Stärkung von lokaler Wirtschaft im regionalen Verbund, zukunftsfähige Konzepte für eine Neuausrichtung von Stadtentwicklung, Tourismus und Verkehrsträgern“, so Oder.
Werner Oder hat eine zentrale Frage
Aus diesen Aussagen Terlindens im Wahlkampf ergibt sich für Werner Oder „eine zentrale Frage: Wenn nun Terlinden die im Artikel genannten 24 Ziele wie unter anderem Stadt- und Verkehrsentwicklung, Bürgerbeteiligung, um nur einen Teil zu nennen, als politische Ziele sieht, aber als Mann der Verwaltung nicht als seine Baustelle erkennen will, düpiert und diskreditiert er die Parteien – und auch Bürger, die ihm ins Amt aufgrund seiner Versprechen ins Amt verholfen haben. Ob man einen reinen Verwaltungsmann gewollt hat oder auch mit einem Bürgermeister, der sich so sieht, weiterkommt oder Reformen erreicht, ist äußerst zweifelhaft. Wahrscheinlich auch nicht so gewollt gewesen. Im Wesentlichen wurde dann die Bevölkerung enttäuscht/getäuscht“, sagt Oder, verweist auf den Flyer und befürchtet, dass die Stadt Bad Laasphe „statt Veränderungen einen Mann der Verwaltung bekommen hat“.