Bad Laasphe/Bad Berleburg. „Sie haben die Bäume nahezu abrasiert.“ Ein Bad Laaspher muss sich vor dem Gericht verantworten, weil er berauscht auf eine Verkehrsinsel fuhr.

„Sie haben die Bäume nahezu abrasiert“, drückt Richter Torsten Hoffmann es am Dienstagmorgen vor dem Amtsgericht Bad Berleburg aus — und führt damit einem 24-jährigen Bad Laaspher nochmals vor Augen, was an jenem Morgen im Frühjahr dieses Jahres geschehen war.

Nun musste sich der 24-Jährige wegen fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung vor dem Gericht verantworten. Das Urteil fiel mit einer Geldstrafe in Höhe von 2250 Euro und einer fünfmonatigen Führerscheinsperre verhältnismäßig milde aus.

2800 Euro Fremdschaden

Die Staatsanwaltschaft Siegen wirft dem Angeklagten vor, im März dieses Jahres in berauschtem Zustand einen Verkehrsunfall in der Poststraße Bad Berleburg verursacht zu haben. Dabei soll der Bad Laaspher mit seinem Auto auf eine Verkehrsinsel gefahren sein und diese sowie darauf wachsende Bäume beschädigt haben. Der Fremdschaden belaufe sich auf rund 2800 Euro.

Die zuständigen Polizeibeamten hatten eine Blutprobe für den Angeklagten veranlasst. Der Test schlug positiv auf THC an. Einem Gutachten ist zu entnehmen, dass der 24-Jährige zum Tatzeitpunkt unter akuter Wirkung von Marihuana gestanden hatte.

Marihuana-Konsum eingestellt

„An dem Tag hatte ich Frühschicht, ich habe wenig geschlafen und den Abend vorher konsumiert“, räumt der junge Mann auf der Anklagebank ein.

Sekundenschlaf sei laut seiner Aussage der Auslöser für den Verkehrsunfall gewesen. Unmittelbar nach diesem Vorfall habe der 24-Jährige den Konsum von Marihuana eingestellt und den Freundeskreis gewechselt. Außerdem besuche er die Suchtberatung regelmäßig für Abstinenznachweise.

„Wenn hier jemand den Kopf unter den Arm nimmt, dann wirkt sich das strafmildernd auf meinen Antrag aus. Der Angeklagte hat sich geständig eingelassen, Maßnahmen ergriffen und sich Hilfe gesucht“, honorierte Oberamtsanwältin Judith Hippenstiel.