Bad Laasphe. Ergänzende Maßnahmen in schlecht belüftbaren Räumen werden geprüft. Außerdem werden die Turnhallen zweier Grundschulen umgebaut.

Luftfilter-Anlagen gegen die Übertragung des Corona-Virus über die Raumluft – sie werden wohl in Bad Laasphes Schulen wohl eher die Ausnahme bleiben. Zwar gebe es ein Interesse der Schulleitungen, machten Jann Frederik Burholt und Lisa Werthenbach vom städtischen Fachbereich Bürgerdienste am Donnerstagabend vor Politikern im Schulausschuss deutlich, jedoch nur einen sehr geringen Bestand an „Räumen mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit“ der Kategorie 2.

Die Luftfilter-Anlagen

Die sogenannte „Alte Halle“ des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe. Hier ist auch das Lehrschwimmbecken untergebracht. Es soll wie die beiden Turnhallen der Grundschulen Banfe und Bad Laasphe umgebaut werden.
Die sogenannte „Alte Halle“ des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe. Hier ist auch das Lehrschwimmbecken untergebracht. Es soll wie die beiden Turnhallen der Grundschulen Banfe und Bad Laasphe umgebaut werden. © Unbekannt | Wolfgang Thiel

Ergänzende Maßnahmen in diesen Räumen würden geprüft, so die beiden Verwaltungsmitarbeiter. Und die Turnhallen der beiden Grundschulen Banfe sowie Bad Laasphe sollen wie auch das Lehrschwimmbecken konkret umgebaut werden, um hier die Luftqualität zu verbessern. Was Burholt und Werthenbach betonen: „Luftfilter ersetzen nicht das Lüften des Raumes und das Tragen einer Maske.“ Das hätten wissenschaftliche Untersuchungen klipp und klar ergeben.

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Um überhaupt Fördermittel des Landes NRW und des Bundes für Luftfilter-Anlagen beantragen zu können, seien einige Kriterien zu beachten, so Burholt und Werthenbach. So gebe es aus dem neuen Förderbudget des Landes vom Juli mit insgesamt 90,4 Millionen Euro nur dann Geld, wenn es sich um Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren handelt, also beispielsweise Grundschulen und Kitas. Eben diese Zielgruppe dürfte auf absehbare Zeit kein Impfangebot gegen Corona erhalten. Außerdem müssen die Filtergeräte bestimmte technische Voraussetzungen erfüllen. Und schließlich: Die Städte und Gemeinden als Schulträger müssen die Gelder bei der Bezirksregierung in Arnsberg möglichst schnell beantragen – es gilt das sogenannte Windhund-Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Die Förderprogramme

Burholt und Werthenbach stellten im Schulausschuss außerdem Förderprogramme vor, die derzeit für Bad Laasphes Schulen genutzt werden. Hier ein Überblick.

Digitalpakt Schule: Mit diesem Programm werden laut Verwaltung die IT-Grundstruktur in den Schulen sowie digitale Arbeitsgeräte und mobile Endgeräte für Schüler und Lehrer gefördert. Das Budget der Stadt Bad Laasphe dafür belaufe sich auf derzeit rund 367.000 Euro – mit einem städtischen Eigenanteil von rund 36.700 Euro und Fördermitteln über rund 330.000 Euro. Aktuell werde das Geld in die WLAN-Netze der Schulen sowie in Verkabelung und Netzwerk-Strukturen investiert.

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Förderung von Gigabit-Anschlüssen: Hier kommt das Geld sowohl vom Land NRW als auch vom Bund. Davon profitieren unmittelbar die Grundschule Bad Laasphe mit dem Teilstandort Niederlaasphe, die beiden Grundschulen in Feudingen und Banfe, das Städtische Gymnasium sowie die Lachsbachschule. Für die bauliche Umsetzung sorgen die Telekom AG sowie weitere Telekommunikationsunternehmen.

Verwaltungsvereinbarung „Administration“: Hier steht in Bad Laasphe ein Budget von rund 47.000 Euro zur Verfügung, aus dem befristete Personalausgaben für IT-Administratoren sowie deren Aus- und Weiterbildung finanziert werden. 90 Prozent der Summe sind Fördermittel.

Infrastruktur-Ausbau der Ganztagsbetreuung: Hier schöpft die Stadt als Schulträger aus einem Budget von rund 159.000 Euro – Fördermittel-Anteil: 85 Prozent. Finanziert werden aktuell Maßnahmen in vier Angeboten des Offenen Ganztags.

Die OGS in Niederlaasphe soll mehr Raum bekommen – durch Containermodule, die in der südwestlichen Ecke des Schulhofes Platz finden sollen.
Die OGS in Niederlaasphe soll mehr Raum bekommen – durch Containermodule, die in der südwestlichen Ecke des Schulhofes Platz finden sollen. © Unbekannt | Stadt Bad Laasphe

OGS Bad Laasphe: rund 12.000 Euro für Malerarbeiten, Ausstattung für den Mittagsbereich und Sitzmöglichkeiten

OGS Niederlaasphe: rund 83.150 Euro für zusätzlichen neuen Betreuungsraum samt Ausstattung

OGS Feudingen: rund 11.000 Euro für die Erneuerung von Fenstern und Malerarbeiten sowie die Ausstattung mit Regalsystemen und Spielgeräten

OGS Banfe: rund 47.500 Euro für Dunstabzugshaube und Malerarbeiten in der Küche sowie eine Ausstattung mit Sitz- und Lager-Möglichkeiten, Mobiliar und eine Ausgabe für warmes Essen

Aktionsprogramm „Ankommen und Aufholen“: Hier bekommt die Stadt Bad Laasphe „Extra-Geld“ aus einem 180-Millionen-Euro-Fördertopf des Landes NRW. Daraus gebildet werden Budgets für die Schulträger, damit sie Angebote zur Beseitigung von Lernrückständen in Anspruch nehmen können und direkt für die Schulen, um pandemiebedingte Defizite zu beseitigen. Und nicht zuletzt werden damit Bildungsgutscheine finanziert, die Schülerinnen und Schüler individuell nutzen können.

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Zusätzlicher Busverkehr: Hier greift die Stadt Bad Laasphe im angelaufenen Schulhalbjahr auf ein Budget von rund 11.000 Euro zurück, um bis zu den Weihnachtsferien coronabedingt Zusatzbusse auf zwei Routen zu finanzieren. Route 1 führt zum Unterrichtsende der Schulen Schloss Wittgenstein, Städtisches Gymnasium und der Grundschule Banfetal ins Banfetal bis nach Fischelbach. Route 2 verläuft nach dem Unterrichtsende zur fünften Stunde an der Grundschule Feudingen zum Feudinger Schulzentrum.

Der Schulleiter-Abschied

In den Ruhestand verabschiedet wurden im Rahmen der Sitzung die Leiter der beiden Grundschule Banfe und Bad Laasphe, Christa Thomä-Hinn und Andreas Lachmann. Deren Nachfolger stehen bereits fest: Für Banfe wird Ilka Packmohr mit der Schulleitung beauftragt, unterstützt von Julia Dziadek und Kirsten Weber. Alle drei sind bereits als Lehrerinnen an der Schule tätig. Und an der Grundschule Bad Laasphe hat die bisher stellvertretende Schulleiterin Renate Krack-Schneider bereits kommissarisch die Schulleitung übernommen.