Arfeld. Stefanie Treude hat sich vor über einem halben Jahr als Social-Media-Beraterin selbstständig gemacht. Was hat sich seitdem für sie verändert?

Stefanie „Steffi“ Treude ist glücklich, den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben. Über ein halbes Jahr ist es bereits her, als wir mit der jungen Arfelderin und ehemaligen Pressesprecherin der Stadt Bad Berleburg bei einem Spaziergang über ihre Pläne für die Zukunft gesprochen haben. Doch was ist daraus geworden? Wie verlief eigentlich der Start in die Selbstständigkeit? Und was sind ihre aktuellen Pläne? „Da gibt es viele“, sagt Steffi mit einem Lächeln im Gesicht. Seit Anfang des Jahres beratet die Arfelderin Unternehmen, aber auch Privatkunden im Bereich Soziale Medien.

Der Start

Der Start in ihr neues berufliches Leben war aufregend – „aber ich würde es wieder tun“, so die Arfel­derin. „Ich war natürlich aufgeregt, als ich dann meinen ersten Termin hatte. Plötzlich gingen mir viele Fragen durch den Kopf. Kann ich ihnen auch wirklich helfen? Sind sie am Ende zufrieden mit meiner Arbeit?“ Und das waren sie – der Start und die damit verbundenen Beratungstermine verliefen positiv. „Ein Vorteil war sicherlich, dass ich schon vor dem offiziellen Start die ersten Anfragen bekam. Ich bin also nicht komplett bei Null gestartet. Das hat mir natürlich auch ein wenig von der Angst genommen.“

Steffi Treude ist glücklich, den Schritt gewagt zu haben.
Steffi Treude ist glücklich, den Schritt gewagt zu haben. © Privat

Die meisten Kunden werden in den sozialen Netzwerken auf sie aufmerksam. „Da ich gerade in diesem Bereich berate, ist das natürlich ein super Zeichen, dass es klappt.“ Viele der Kunden kommen über Facebook. „Viele denken, Facebook sei mittlerweile tot, aber es ist immer noch eine tolle Plattform für Unternehmen.“ Dreimal die Woche postet Steffi etwas Neues auf ihren Social-Media-Plattformen. „Es ist wichtig, dass man einen Plan hierfür erstellt, regelmäßig Bewegung auf den Seiten hat, aber sich auch nicht damit übernimmt.“ Wie erreiche ich über die sozialen Netzwerke mehr Menschen? Wie kann ich die Plattformen für mich und mein Geschäft nutzen? Wie verfasse ich kurze und prägnante Texte? Es gibt viele Fragen, die Steffi während ihrer Beratung beantwortet.

„Die erste Überraschung war, dass es größere Unternehmen aus der Region sind, die auf mich zukommen. Die zweite Überraschung war, dass es mittlerweile hauptsächlich Frauen sind, die mich anfragen. Selbstständige und Mitarbeiterinnen in Unternehmen“, so Steffi. „Die Zeit war wahrscheinlich einfach reif für die Selbstständigkeit. Vor vier oder fünf Jahren habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht. Da war mir aber eigentlich klar, dass ich mich das noch nicht traue. Es geht mir einfach richtig gut. Klar, manchmal sehe ich mich auch unter einer Brücke leben. An manchen Tagen bin ich zuversichtlich, an anderen glaube ich, dass ich wohl verrückt geworden bin“, schreibt sie auf ihrer Homepage „Nachts um Zwei“.

Nachts um Zwei

Doch wie ist eigentlich der Name entstanden? „Das Allerwichtigste für mich – und das ist letztlich auch das, was meine Angebote verbindet – ist ,gute’ Kommunikation“, erklärt Treude. „Für mich heißt das: ehrlich, echt und einfach zu verstehen – egal, wie kompliziert das Thema ist. Ich habe lange nach einem Bild dafür gesucht. Am Küchentisch finden zum Beispiel oft ehrliche Gespräche statt, bei denen wir auf unser Gegenüber eingehen. Aber der Küchentisch stand mir als Frau zu nah am Herd. Letztlich ist der Name auch durch tolle Freunde entstanden – mit de­nen ein schöner Abend auch mal länger wird, weil wir so gute Gespräche führen. Und dann sitzen wir nachts um 2 zusammen und jeder darf so sein, wie er ist.“

Weitere Projekte

Neben der Social-Media-Beratung ist Steffi Treude aber auch im Radio zu hören. Eine Woche im Monat spricht sie bei Radio Siegen die Nachrichten. „Ich habe meine Arbeit dort etwas reduziert, weil es sonst einfach zu viel geworden wäre. Es ist, als wäre ich nie wirklich weg gewesen. Außer, dass es sich nun in einem anderen Gebäude befindet und ich mich erst einmal zurecht finden musste.“

Und noch etwas hat die Arfelderin in den vergangenen Monaten erhalten: ein Zertifikat als Traurednerin. Doch wir kam sie darauf? „Eine Bekannte, mit der ich meine Ausbildung beim Radio gemacht habe, macht dies im Bergischen Land. Ich fand das faszinierend und es ist eine tolle Alternative, die in Wittgenstein kaum vertreten ist.“ Coronabedingt gab es bislang noch keine Trauung – die ersten Anfragen aber sind schon da und im Herbst ist es dann auch soweit. Sie wird ein Paar aus Wittgenstein trauen. „Ich kenne beide auch schon vom Sehen. Das Tolle ist, dass man sich in die Geschichten zum Teil hineinversetzten kann.“

Workshop für den guten Zweck

Am Mittwoch, 25. August, gibt es einen Crashkurs zum Thema Social Media für den guten Zweck. Der Kurs richtet sich an alle, die Instagram oder Facebook als Selbstständige oder für einen Familienbetrieb nutzen, bisher aber wenig professionelle Erfahrung damit haben.

In etwa 90 Minuten geht es um die wichtigsten Schritte bis zum fertigen Beitrag: Ideen zu finden, Beiträge zu planen, Fotos zu machen oder Grafiken zu erstellen, Texte zu schreiben und passende Hashtags zu recherchieren. Der Crashkurs findet online über Zoom statt. Los geht es am 25. August um 18 Uhr. Die Teilnahme kostet 49 Euro, der Erlös wird an die Unwetter-Hilfe der Aktion Lichtblicke gespendet.

Organisatorin und Referentin ist Steffi Treude („nachts um 2 – Social Media Beratung“). Wer Interesse hat, kann sich gerne per E-Mail an steffi@nachtsum2.de anmelden.