Berghausen. Die Ortsdurchfahrt Berghausen im Verlauf der Landesstraße wird ertüchtigt, sobald der geplante Kreisverkehr in Raumland fast fertig ist.

Die Anwohner der Ortsdurchfahrt Berghausen dürfen sich für den Spätsommer auf Bauarbeiten vor ihrer Haustür einstellen, wenn dort die marode Fahrbahn für rund 600.000 Euro ertüchtigt wird – als „Unterhaltung und Instandsetzung im Bestand“. Die Gehwege sollen immerhin ausgebessert werden

Belange der Radfahrer im Blick

Ehe aber auf dem etwa ein Kilometer langen Abschnitt die Bagger rollen, soll zunächst der geplante Kreisverkehr am Knoten Berghäuser Straße/Stöppelsweg/Industriestraße (L 909/L 553) im benachbarten Raumland weitgehend fertiggestellt werden. Diese bereits ausgeschriebene Baumaßnahme soll schon zur kommenden Plenarwoche vergeben und „eventuell noch im Juli“ begonnen werden, erläutert Wolfgang Grund, im Bad Berleburger Rathaus Leiter der Abteilung Infrastruktur und Erholung. Die Ausschreibung für die Ortsdurchfahrt solle „noch vor den Sommerferien auf den Weg gebracht werden“.

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Was die Belange der Radfahrerinnen und Radfahrer angehe, so Grund weiter, „werden wir hinsichtlich der Markierungen im Fahrbahnbereich alle Möglichkeiten prüfen, wie ihnen entsprechender Verkehrsraum zur Verfügung gestellt werden kann“. Dieser Punkt sei aber noch in einem eigenen Termin mit der Verkehrskommission und deren Vertretern des Kreises Siegen-Wittgenstein als zuständige Straßenverkehrsbehörde, der Polizei und der Stadtverwaltung sowie den Straßenbaulastträgern abzustimmen.

Vollsperrung wird geprüft

Bei dieser Gelegenheit würden im Übrigen auch alle weiteren Sicherheitsaspekte wie Verkehrsberuhigung oder Überwege nochmals aufgegriffen. In einer Umfrage unserer Redaktion hatten sich Anwohner sowohl eine Verkehrsberuhigung als auch eine Bedarfsampel für den Fußgängerüberweg in der Ortsmitte gewünscht.

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Ob die Bauarbeiten im Spätsommer unter abschnittsweiser Vollsperrung der L 553 laufen werden oder der Verkehr behelfsmäßig durch die Baustelle geführt werden kann, ist laut Grund ebenfalls ein Thema für die gutachterliche Festlegung in der Verkehrskommission.

Arbeitsschutz ist zu berücksichtigen

„Dabei sei vor allem zu berücksichtigen, so der Abteilungsleiter, „dass auch die Arbeitsschutzverordnung der Baufirmen einzuhalten ist“. Im Klartext: Es muss auf der Baustelle ausreichend Platz für die eingesetzten Kräfte der beauftragten Baufirmen sein, sodass für den fließenden Verkehr womöglich kein Raum mehr bleibt.

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Grundsätzlich würde es sich natürlich anbieten, „den Durchgangsverkehr großräumig umzuleiten“, meint Grund. Dann könnten für den lokalen Verkehrsablauf frühzeitig alle direkt Betroffenen öffentlich in Kenntnis gesetzt werden. Und: „In diesem Zuge würde auch die Möglichkeit bestehen, auf etwaige Besonderheiten, die dann möglicherweise gemeldet werden, weitestgehend eingehen zu können.“

Ein kompletter Ausbau wäre erst in Jahren möglich

Achtung, Straßenschäden: Schilder weisen die Autofahrer darauf hin, dass die Ortsdurchfahrt Berghausen im Grunde eine einzige Buckelpiste ist.
Achtung, Straßenschäden: Schilder weisen die Autofahrer darauf hin, dass die Ortsdurchfahrt Berghausen im Grunde eine einzige Buckelpiste ist. © Eberhard Demtröder

in kompletter Ausbau der L 553 inklusive der Gehwege im Rahmen eines NRW-Ausbauprogramms stehe derzeit nicht an, heißt es in einer Vorlage der Stadt Bad Berleburg, Abteilung Infrastruktur und Erholung zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt am Dienstag, 22. Juni. Denn: „Aller Voraussicht nach würden wir in diesem Fall in den nächsten acht bis zehn Jahren oder auch länger nicht in den Genuss eines Straßenausbaus in Berghausen kommen.“ Hintergrund nach Angaben der Stadt: Das Land NRW sei derzeit wegen anstehender Umorganisationen nicht in der Lage, Planung, Ausschreibung und Bauleitung des Projekts in Berghausen zu übernehmen.

Im Ausschuss möchte sich die Stadtverwaltung nun eine Vereinbarung mit dem an sich zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW von der Politik genehmigen lassen, nach der Bad Berleburg die Tiefbauarbeiten im Namen des Landes ausschreibt und auch die Bauleitung übernimmt. Die Baukosten würde allerdings das Land tragen.

Vereinbarungen zwischen Stadt und Land sind auch für den erwähnten Kreisverkehr in Raumland und für die Ortsdurchfahrt in Schwarzenau vorgesehen.