Berghausen. Für mehr Sicherheit sorgen könnte eine Verkehrsberuhigung mit einfachen Mitteln. Die Verwendung von Flüsterasphalt ist erst gar nicht geplant.

Zu einer Bedarfsampel am Fußgänger-Überweg in der Ortsmitte reicht es wohl nicht, aber vielleicht zu einer Verkehrsberuhigung mit einfachen Mitteln. Das geht aus den gemeinsamen Planungen des Landesbetriebs Straßen NRW und der Stadt Bad Berleburg zur Erhaltung der Berghäuser Ortsdurchfahrt (L 553) hervor.

Ein Kilometer Landesstraße im Fokus

Dass die mehrfach geflickte, etwa einen Kilometer lange Ortsdurchfahrt Berghausen zwischen den Einmündungen „Im Krimmelsbach“ und „Im Willstein“ noch im laufenden Jahr erneuert werden soll, bestätigt der Landesbetrieb Straßen NRW.

Allerdings: „Die Maßnahme ist noch in der Vorbereitung, dementsprechend richtet sich der Zeitplan nach dem Fortschritt der erforderlichen Vorarbeiten“, so Julia Ollertz, Pressesprecherin des Landesbetriebs, Niederlassung Südwestfalen in Netphen.

„Die Errichtung einer Lichtsignalanlage sowie einer baulichen Maßnahme zur Geschwindigkeitsdämpfung erfordern in der Regel einen erheblichen planerischen Vorlauf, welcher lediglich im Zuge der ganzheitlichen Umgestaltung der Ortsdurchfahrt zu leisten wäre“, erläutert die Sprecherin des Landesbetriebs, Julia Ollertz, auf Anfrage unserer Redaktion. Genau diese Umgestaltung ist aber derzeit offenbar nicht geplant. Vielmehr handele es sich bei der Maßnahme in Berghausen „um eine reine Erhaltungsmaßnahme, weshalb eine Bedarfsampel nicht umsetzbar“ sei, so Ollertz weiter. Es werde allerdings „derzeit geprüft, inwiefern mit vereinfachten Mitteln eine Geschwindigkeitsdämpfung zu realisieren ist“.

Baukosten: etwa 600.000 Euro

In der Umfrage unserer Redaktion vergangene Woche hatten sich die Anwohner der Ortsdurchfahrt au­ßerdem sogenannten Flüsterasphalt gewünscht, damit der Straßenlärm weiter gedämpft werde. Aber auch damit ist im Zuge der Bauarbeiten nicht zu rechnen.

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Beim sogenannten „Flüsterasphalt“ handele es sich „um einen offenporigen Asphaltbelag (OPA-Belag), der den Verkehrslärm um etwa 5 dB(A) gegenüber einem Referenzbelag mindert“, erklärt Ollertz. So ein Belag komme „nur in begründeten Einzelfällen“ in Betracht, „hauptsächlich beim Neu- und Ausbau von Bundesfernstraßen“, also Autobahnen oder Bundesstraßen. Und: Wegen der vergleichsweise geringen, innerorts gefahrenen Geschwindigkeiten könne ohnehin „die lärmmindernde Wirkung der Abrollgeräusche nicht angerechnet werden“ – stattdessen seien „die Motorengeräusche dominant“. Daher werde bei der Baumaßnahme „eine Deckschicht aus Asphaltbeton eingebaut, die eine Minderung von etwa 2 dB(A) gegenüber dem Referenzbelag mit sich bringt“.

Abgestimmt mit Bauarbeiten in Raumland

Keine Sorgen machen müssen sich laut Landesbetrieb die Autofahrer und Anwohner, dass die Bauarbeiten in Berghausen mit denen im benachbarten Raumland für einen neuen Kreisverkehr an der Kreuzung L 553/L 909 kollidieren. „Die beiden Baumaßnahmen werden verkehrsverträglich miteinander koordiniert“, versichert der Landesbetrieb. Das werde nicht zuletzt „durch die Tatsache gewährleistet, dass die Stadt Bad Berleburg beide Maßnahmen abwickeln wird“.

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Nach Angaben des Landesbetriebs liegen die Baukosten voraussichtlich bei etwa 600.000 Euro – finanziert aus der sogenannten Bauamtspauschale des Landes NRW.