Bad Laasphe. Der Kern der Wittgensteiner Hardcore-Band „A Case of Grenada“ hat immer noch Kontakt. Ein Comeback wird es wohl aber trotzdem nicht geben.

Ein echtes Comeback von „A Case of Grenada“ aus Bad Laasphe wird es mehr als zehn Jahre nach der Auflösung wohl nicht geben, doch der Band-Kern musiziert noch immer zusammen. „Wir sind vielleicht nicht mehr so extrem wie damals, aber immer noch cool“, sagt Thomas Pitzer, Gitarrist von „A Case of Grenada“, über sich und seine Bandkollegen.

Die Bad Laaspher Band bestand im Kern immer aus Thomas Pitzer an der Gitarre, Florian Bernshausen (Gesang und Gitarre) und Michael Bender am Schlagzeug. Die Bassisten wechselten häufiger – unter anderem waren hier Acun Gürsoy und Chuong Kiefen aktiv. „Wir hatten drei oder vier verschiedene Bassisten in der Zeit“, erinnert sich Florian Bernshausen. „Aber der Kern ist immer geblieben.“

Die Anfänge

Gegründet hat sich „A Case of Grenada“ offiziell im Jahr 2003 – Musik haben die drei Wittgensteiner allerdings auch vorher schon gemacht, erzählt Thomas Pitzer: „Es waren von Anfang an wir drei – also Florian, Michael und ich. Wir haben schon mit 16 Jahren zusammen musiziert, aber eben nicht unter diesem Namen.“

Vor der Gründung von „A Case of Grenada“ spielten die Bad Laaspher unter dem Bandnamen „Towdown“ und traten auch in Wittgenstein auf – in der Originalbesetzung und mit Acun Gürsoy am Bass.

Die Auflösung

2003 entschieden sich die Mitglieder dann für einen neuen Bandnamen: „A Case of Grenada“ war geboren. Eine Bedeutung hat der Name aber nicht. „Das klang einfach cool“, erinnert sich Thomas Pitzer an die Bandanfänge. Mit der Neugründung wollten die Bandmitglieder sowohl textlich als auch musikalisch in eine etwas andere Richtung gehen als noch mit „Towdown“.

Nach etwas mehr als drei Jahren gab „A Case of Grenada“ am 21. Juli 2007 dann sein Abschiedskonzert in der „Blue Box“ in Siegen. Aus persönlichen Gründen hatten sie sich dazu entschieden, die Band aufzulösen. „Wir haben im Leben einfach unterschiedliche Wege eingeschlagen“, erinnert sich Florian Bernshausen an das Ende von „A Case of Grenada“.

„Wir sind sehr traurig über diese Tatsache; aber auch gute Dinge müssen einmal ein Ende haben. Circa 3,5 Jahre ,A Case of Grenada’, 13 Jahre Bandgeschichte ziehen an unserem geistigen Auge vorbei und machen uns sehr stolz. Deswegen wollen wir herzlich einladen zu unserem Abschiedskonzert“, hieß es in einer Erklärung damals seitens der Band.

Die Mitglieder von „A Case of Grenada“: Florian Bernshausen (unten), Michael Bender (Mitte), Thomas Pitzer (oben links) und  Chuong Kiefen (oben rechts).
Die Mitglieder von „A Case of Grenada“: Florian Bernshausen (unten), Michael Bender (Mitte), Thomas Pitzer (oben links) und Chuong Kiefen (oben rechts). © A Case of Grenada

Doch trotz Auflösung trennten sich die Wege der Bandmitglieder auch in den Jahren danach nicht vollständig. Und so kam es, dass „A Case of Grenada“ im letzten Jahr einen Reunion-Versuch wagte. „Das war auf einem Festival“, erzählt Frontmann Florian Bernshausen. Ein klassisches Comeback von „A Case of Grenada“ werde es aber wohl trotzdem nicht geben, so der Sänger: „Wir drei arbeiten derzeit an einem anderen Projekt. Da sind wir auf einem guten Wege.“

Die Musik

Fragt man die Bandmitglieder nach dem Musikstil von „A Case of Grenada“ lautet die Antwort „Screamo-Hardcore“. Auf Konzerten von den Bad Laasphern war es also vor allem laut. Denn in „Screamo“ steckt das englische Wort „scream“ – also Schreien – was den klassischen Gesang meist ersetzt.

Auch heute stehen die Mitglieder von „A Case of Grenada“ noch auf Hardcore-Musik – aber laut Thomas Pitzer „eben nicht mehr so extrem wie früher“.

Die Auftritte

„Wenn wir zuhause aufgetreten sind, dann war immer richtig was los“, erinnert sich Florian Bernshausen an die Konzerte von „A Case of Grenada“. Zuhause – damit meint der Frontmann die Auftritte im heimischen Wittgenstein. Dort sind die Bad Laaspher auch schon unter ihrem alten Bandnamen „Towdown“ mehrfach aufgetreten.

Aber auch über das Kreisgebiet hinaus waren die Wittgensteiner mit ihrem Hardcore-Sound unterwegs. „Die Auftritte im Visions in Dortmund waren cool“, erinnert sich Sänger Bernshausen. „Und auch in Bielefeld gab’s echt coole Konzerte. Wir haben insgesamt in unserer Zeit alles querbeet gespielt. Es gab Konzerte mit 1000 Zuschauern oder mehr, aber auch sehr sehr kleine.“

Sogar international durfte „A Case of Grenada“ Erfahrungen sammeln: Mit dem Debütalbum „The Evidence“ aus 2003, das unter dem Musiklabel Redfield Records veröffentlicht wurde, ging „A Case of Grenada“ sogar auf Tour durch das Vereinigte Königreich und durch Europa. „Das war für uns natürlich eine sehr coole Sache. Wir haben dort super Erfahrungen sammeln können“, erinnert sich Thomas Pitzer.

Hier gibt’s „A Case of Grenada“ zum Hören

Auch wenn sich die Bad Laaspher Band längst aufgelöst hat, gibt es die alten Songs auch viele Jahre später noch immer online zu hören.

Die beiden Alben „The Evidence“ (2003) und „Hell Actually Is All Around“ (2005) sind auf verschiedenen Online-Musikdiensten verfügbar – auf Spotify, YouTube, Apple Music und Deezer. Beim Streamingdienst Spotify hat „A Case of Grenada“ 116 monatliche Hörer und Hörerinnen.

Das Debütalbum der Bad Laaspher „The Evidence“ erschien am 13. Oktober 2003 unter dem Musiklabel „Redfield Records“.

Doch auch wenn sich die Bad Laaspher Band über die Jahre nicht nur in Wittgenstein einen Namen gemacht hat, blieb die Musik für die Mitglieder doch immer nur ein Hobby, erklärt Gitarrist Thomas Pitzer: „Klar hätten wir das auch gerne beruflich gemacht, aber das war damals schon sehr schwer. Heute ist es ja fast unmöglich. So ist es also ein Hobby geblieben.“ Trotzdem blicken die Bandmitglieder dankbar auf die Zeit bei „A Case of Grenada“ zurück, sagt Florian Bernshausen: „Diese Zeit hat uns alle sehr geprägt und verbindet uns – bis heute.“

Hier gibt es eine Übersicht über alle Teile unserer Band-Serie.

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