Erndtebrück. Im Erndtebrücker Rat soll entschieden werden, ob die Gemeinde als Gesellschafterin der Digitalum Wittgenstein gGmbH beitreten soll.
Die Digitalisierung stellt nahezu jeden Bereich des privaten oder beruflichen Lebens vor große Herausforderungen. Dabei ist es egal, ob man die Rathäuser und Verwaltungen, die Industrie, das Handwerk, den Handel oder die Gastronomie, die Schulen oder die Vereine oder die Kirchen betrachtet. Alle eint die große Aufgabe die Digitalisierung bestmöglich anzugehen. Das ist die Ausgangssituation, auf die das Konzept des Digitalums Wittgenstein aufbaut.
Im Rat der Gemeinde Erndtebrück am kommenden Mittwoch soll entschieden werden, ob die Gemeinde als Gesellschafterin der Digitalum Wittgenstein gGmbH beitreten und somit aktiv die Rolle des Digitalums mit gestalten soll. Im April wurde die GmbH gegründet (wir berichteten). Bereits im vergangenen Jahr wurde die Idee, die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam anzugehen, ersten Unternehmen, Institutionen und Kommunen in Wittgenstein vorgestellt. Bad Berleburg beschloss den städtischen Beitritt als Gesellschafter bereits im März. Nun soll Erndtebrück folgen.
Einmalige Gesellschaftereinlage
Die Gemeinde beabsichtigt das Vorhaben aktiv mitzugestalten durch den Beitritt als Gesellschafterin der Digitalum Wittgenstein gGmbH mit einer einmaligen Gesellschaftereinlage von 2000 Euro. Zukünftig ist die Nutzung des Digitalums als potenzieller Fortbildungsstandort für heimische Unternehmen, als auch für das eigene Verwaltungspersonal geplant, wird aus der Beschlussvorlage deutlich.
„Die Beteiligung mit einer Umlage, um im Gegenzug Qualifizierungsmaßnahmen für die eigenen Mitarbeiter zur Verfügung gestellt zu bekommen, soll zu gegebener Zeit anhand des Schulungskatalogs geprüft werden“, heißt es in der Vorlage. Mittel für Fortbildungen sind jährlich im Haushalt eingeplant. Mit dem Digitalum soll ein zentraler Ort geschaffen werden, an dem verschiedenste Zielgruppen digitales Wissen erlernen können. Schülerinnen, Schüler und Auszubildende werden ebenso angesprochen wie Eltern, Lehrkräfte, Fach- und Führungskräfte, Senioren, Vereine und Kirchen. „Ziel ist es, Digitalisierung für alle erfahrbar zu machen und das Interesse an digitalen Themen zu wecken“, heißt es in der Vorlage weiter.
Durch den Aufbau digitaler Kompetenzen sollen so langfristig Fachkräfte in und für die Region Wittgenstein qualifiziert werden. Das potenzielle Spektrum reicht demnach über die Qualifizierung von Fachkräften in der Industriewirtschaft, dem Einzelhandel inklusive der Tourismusbranche, dem Handwerk sowie der öffentlichen Verwaltung und den Bildungseinrichtungen.
In einer von Leader geförderten Machbarkeitsstudie wurde bereits herausgearbeitet,was ein Ort wie das Digitalum leisten kann, wie es aufgebaut und inhaltlich konzipiert sein sollte, um digitale Kompetenzen der Bevölkerung zu stärken. Es unterscheidet sich von anderen Qualifizierungszentren für Digitalisierung speziell dadurch, dass ganz gezielt die „Breitendigitalisierung“ im Fokus steht. So soll ein Ort der Begegnung und Beteiligung geschaffen und für die Bevölkerung Digitalisierung erlebbar gemacht werden. Neben einem festen Standort wird auch dezentral geplant.