Erndtebrück. Drei Klimaschutzprojekte der Gemeinde Erndtebrück wurden jetzt ausgezeichnet. Sie kommen aus dem sozialen, schulischen und industriellen Bereich.

Klimaschützer, Wertschöpfer und Umweltfreunde – davon gibt es in der Edergemeinde einige. Nach dem Aufruf der Westenergie AG und der Gemeinde Erndtebrück zum Klimaschutzpreis 2020 erreichte die Verwaltung eine Vielzahl von nachhaltigen und Umweltschützenden Projekten. Drei herausragende Projekte wurden nun mit dem Klimaschutzpreis geehrt.

Der erste Platz

Der erste Platz des Klimaschutzpreises 2020 ging an das Kooperations-Projekt „Reparatur-Café Erndtebrück“. Die Initiatoren von „Wittgenstein im Wandel“ und „AWO Quartiersmanagement“ nahmen einen Geldpreis von 500 Euro für ihre Veranstaltung des Reparatur-Cafés entgegen. „Der Grundgedanke steckt schon im Namen: Reparatur-Café.“ leitet Friederike Oldeleer in das Konzept des Projektes ein.

In den Räumlichkeiten des AWO Seniorenheimes in Erndtebrück wurde an fünf Terminen getestet, repariert und geschraubt. Während zunächst nur Elektro-Reparaturen angeboten wurden, erweiterte sich das Konzept nach und nach durch die Möglichkeit von Näh-, Holz, sowie Fahrradreparaturen. „Neben dem ,voneinander lernen’ gibt es hier immer auch Raum für Gespräche und natürlich auch Kaffee und Kuchen“ berichtet Frau Oldeleer weiter. Bürgermeister Henning Gronau ist begeistert. „Das Projekt bedient vielschichtige Aspekte: neben Ressourcenschonung, Wertschätzung von Geräten und Gegenständen und der Wissensweitergabe hat es aber vor allem auch sozialen Charakter!“

Der zweite Platz

Mit dem zweiten Platz und einem Geldpreis von 300 Euro wurde das ganzheitliche Engagement der Erndtebrücker Grundschule im Bereich Natur- und Umweltbildung anhand vielfältiger Beispiele ausgelobt. An diesem Ort geht es bereits für die ganz Kleinen tief hinein in den Umwelt- und Naturschutz. Wichtigen Fragen wird hier tagtäglich auf den Grund gegangen: „Müll – Wo kommt er her, wo geht er

Mit dem zweiten Platz wurde das Engagement der Grundschule im Bereich Natur- und Umweltbildung anhand vielfältiger Beispiele ausgelobt.
Mit dem zweiten Platz wurde das Engagement der Grundschule im Bereich Natur- und Umweltbildung anhand vielfältiger Beispiele ausgelobt. © WP | Gemeinde Erndtebrück

hin?“, „Obst und Gemüse, wo wächst es?“ oder „Die Kartoffel – Was ist der Unterschied zwischen Mono- oder Mischkultur?“

Auch aktuelle Themen, wie der Wald, werden in der Grundschule der Edergemeinde bei der Wurzel gepackt. Wichtig bei der Natur- und Umweltbildung ist es auch, mit einfachsten Mitteln einen guten Beitrag zu schaffen. Die Erstellung eines Blühstreifens an einem Wiesenrand der Grundschule könnte sowohl ein gemeinsames Projekt, als auch ein Beobachtungsort für viele Lebewesen und Pflanzen werden und rundet die vielseitigen, umweltfreundlichen Projekte der Grundschule somit ab.

Der dritte Platz

„Lebensraum für Wildtiere in einem Gewerbegebiet“ umgesetzt durch das Unternehmen Kuhn + Kaiser GmbH erhielt den dritten Platz beim Klimaschutzpreis und wurde mit einer Urkunde und dem Preisgeld von 200 Euro für die gezielte Herrichtung von Nistplätzen, Deckungsangebot und Futterplätzen geehrt. Für die Geschäftsführer Jürgen Latt und Andreas Kaiser sowie den Produktionsleiter Andreas Becker war es eine logische Konsequenz, Tieren ihren Lebensraum, der durch den Bau vom Industriegebiet verloren ging, zurück zu geben. In einer ersten Maßnahme wurden Grundstück und Betriebsgelände mit Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse ausgestattet. Dass diese von Kleinvögeln gut angenommen wurden und auch in diesem Jahr wieder bewohnt sind, berichtet Andreas Kaiser mit großer Freude.

Die zweite große Maßnahme des Projektes befindet sich am Randbereich des Betriebsgeländes, an dem ein Heckenstreifen mit heimischen Blüh- und Futtersträuchern angelegt wurde. „Die Fläche bietet sich an. Um das Industriegebiet herum gibt es große Wiesenflächen und Waldbereiche“ berichtet Becker zu dem Gebiet, das nun als Deckungsmöglichkeit und Futterstelle für Kleinsäuger, wie Eichörnchen, Hasen und Mäuse hergestellt wurde. Dabei lobt Andreas Becker die Zusammenarbeit mit der Unteren

Henning Gronau übergibt die Urkunde für den dritten Platz an Geschäftsführer Jürgen Latt, Andreas Kaiser und Produktionsleiter Andreas Becker.
Henning Gronau übergibt die Urkunde für den dritten Platz an Geschäftsführer Jürgen Latt, Andreas Kaiser und Produktionsleiter Andreas Becker. © WP | Gemeinde Erndtebrück

Naturschutzbehörde des Kreises: „Sowohl die Beratung als auch die Begleitung des Projektes war sehr unterstützend und zielführend“. 120 regionale Sträucher, wie roter Hartriegel, Haselsträucher, Weißdorn oder Apfelbeere wurden auf Empfehlung der Behörde auf den Wall im hinteren Bereich des Betriebes gepflanzt.

„Unser Ziel war es, mit einfachsten Mitteln viel zu bewegen. Mit dieser Projektidee möchten wir zeigen, dass Klimaschutz nicht immer nur durch großen finanziellen Einsatz möglich ist.“ berichtet Geschäftsführer Andreas Kaiser. „Uns war es wichtig, dass wir den heimischen Tieren trotz der Flächennutzung durch unsere Gebäude wieder Raum bieten. Nach der einmaligen, gezielten Bepflanzung geben wir im hinteren Bereich Freiraum zur natürlich Entfaltung.“ bestätigt auch Geschäftsführer Jürgen Latt.

Dass dieser Freiraum bereits genutzt wird, bestätigen die beiden Geschäftsführer bereits durch die Sichtung von Hasen und Rehen auf ihrem Firmengelände. Bürgermeister Henning Gronau ist beeindruckt: „Das Projekt schafft eine Balance zwischen Unternehmenskultur und Umweltgedanken. Das Projekt ist deshalb so stark, weil es gesteuert Naturraum zurück gibt und so ein Gleichgewicht schafft.“

Die Bewerbung

Eingereicht werden konnten Projekte, die lokale Maßnahmen zur Umweltbildung oder den Klimaschutz unterstützen, oder sich zum Beispiel mit Themen wie Elektromobilität, klimaschonender Beleuchtung oder auch der Schaffung von Grünfläche auseinandersetzen. Unter den Bewerbungen waren auch einige

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ortsansässige Unternehmen, Initiativen oder Privatpersonen vertreten, die jedoch aufgrund der Ausschreibungskriterien des Klimaschutzpreises nicht prämiert werden konnten.

Dennoch tragen all diese Projekte zum besonderen Schutz unserer Umwelt bei und sollen daher genannt werden: Die Erndtebrücker Eisenwerk GmbH & Co. KG hat sich nicht nur eine lange Liste von Klimaschutzzielen gesetzt, um mit dem Erndtebrücker Unternehmen der Klimaneutralität Stück für Stück näher zu kommen, sondern kann schon jetzt beachtliche Erfolge aufzählen. Stefan Völkel bewarb sich mit

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weitreichenden Modernisierungen unter energieeffizienten Gesichtspunkten. Auch Klaus Löcker vom Autohaus Mercedes Müller reichte Projekte zur Senkung der Klimaemissionen, beispielsweise durch die Nutzung von Photovoltaikanlagen, ein.

Die Erndtebrücker Klimabotschafter Plant-For-The-Planet verstehen sich ebenfalls als Klimaschützer, bilden Botschafter aus, pflanzen Bäume im Gemeindegebiet und haben die Schule der Zukunft fest im Blick. Die Westenergie AG und die Gemeinde Erndtebrück möchten sich für die zahlreiche Teilnahme bedanken. Durch die Bewerbungen ist ein großes Portfolio an Klimaschutz-Projekten zusammen gekommen, das die unterschiedlichsten Bereiche abdeckt. „Die Projekte zeigen auf, dass Klimaschutz in sehr vielen Gebieten u

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nseres Lebens vorangetrieben werde kann – mit großen oder kleinen Mitteln. Letztendlich zählt, dass diese Dinge angegangen werden. Daher freut es mich sehr, dass sich bei unserem Aufruf für Klimaschützer viele Erndtebrückerinnen und Erndtebrücker angesprochen fühlten und wir einige davon durch die Auslobung des Klimaschutzpreises 2020 in ihren Vorhaben unterstützen konnten.“ so Bürgermeister Henning Gronau.