Wittgenstein. Nicht nur Corona war 2020 in Wittgenstein ein Thema: Was im vergangenen Jahr am meisten für Aufmerksamkeit gesorgt hat, lesen Sie hier.

Wisente, Mord, schwere Brände und tragische Unfälle: Wir haben die Themen zusammengetragen, die Sie im vergangenen Jahr abseits aller Corona-Ticker am meisten interessiert hat.

1. Wisente töten den Hund eines Spaziergängers am Rothaarsteig

Anfang Juli 2020 verbreitet sich diese Nachricht wie ein Lauffeuer: Bei dem Abendspaziergang zum Heidenstock stößt der Berghäuser Sebastian Demuth mit dem Familienhund auf zwei wilde Wisente direkt am Wegesrand. Als Demuth mit Lotta an der Leine versucht, an den Wisenten vorbei zu gehen, greifen die Wildrinder den Hund an.

„Ich hatte Angst. Und ich habe versucht Lotta an der Leine mitzuziehen. Doch das ging nicht. Ich bin dann ins Gebüsch und habe die Wisente angeschrien. Aber die haben darauf nicht reagiert“, berichtet Demuth kurz nach dem Unfall. Die Wildrinder sollen den Hund in eine Kuhle direkt am Weg geschubst und nicht von ihm abgelassen haben. „Ich habe ihn nur jaulen gehört und konnte nichts mehr für ihn tun“, so Demuth. Der Vorfall zieht eine öffentliche Diskussion um die Beschilderung am Rothaarsteig und das Verhalten in Gegenwart der Wisente sowie das Auswilderungsprojekt mit sich.

2. Großer Waldbrand am Stöppel

Ende April 2020 ist Bad Berleburg knapp an einer Katastrophe vorbei geschrammt: Am frühen Abend des 23. Aprils kämpfen rund 200 Feuerwehrfrauen und -männer in Bad Berleburg gegen Flammen und Glutnester im staubtrockenen Waldboden : Etwa 20.000 Quadratmeter einer nach einem Windbruch gerodeten Fläche brennen. Holzreste, Ginsterbüsche und Naturverjüngung werden so zerstört.

Es ist nur Glück, dass es nicht windig ist, denn sonst wären die Flammen über die Rodungsfläche und durch die trockenen Ginsterbüsche noch schneller in Richtung Hopplerbach, Trufte und die dahinter liegenden Fichtenhochwälder gezogen.

3. Brand nach Mord in Bad Laaspher Wohnhaus

In der Nacht des 26. März 2020 steht das Dachgeschoss eines Bad Laaspher Wohnhauses in der Kernstadt in Flammen - dabei entdeckt die Feuerwehr die Leiche eines zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Mannes.

Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass der Mann bereits zwei Tage vor dem Wohnungsbrand tot war und einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Die Ermittler der Mordkommission Hagen gehen davon aus, dass der oder die Täter zwei Tage nach der Gewalttat zurückgekehrt sind und den Brand in der Wohnung absichtlich gelegt haben.

4. 16-jährige Laura Pott verunglückt bei Osterfeuer-Unfall schwer

Dieser Unfall hat im Jahr 2020 hohe Wellen geschlagen: Beim Aufbau des Osterfeuers in Berghausen wird eine Jugendliche der Dorfjugend schwer verletzt. Das aus Fichtenstangen bestehende Grundgerüst, das bereits aufgebaut worden war, war eingebrochen und hatte das Laura Pott dabei getroffen, die mit einem Rettungshubschrauber in eine Gießener Klinik geflogen werden muss.

Der tragische Unfall löst eine Welle des Mitgefühls und zahlreicher Aktionen für die Jugendliche aus. So startet die Dorfjugend Berghausen die Spendenaktion "Wir für Laura", für die im Laufe des Jahres bei zahlreichen Veranstaltungen und zu zahlreichen Gelegenheiten Geld für die Jugendliche gesammelt und gespendet wird.

5. Automobillieferant WKW will Banfer Werk teilweise schließen

Anfang des Jahres 2020 im Januar wird bekannt, dass der Wuppertaler Automobilzulieferer Walter Klein GmbH & Co. KG (WKW) Teile seines Werks in Banfe schließen will. Davon betroffen sind rund 220 Arbeitsplätze. Hintergrund der Maßnahme sei „die sich seit einigen Monaten abzeichnende mangelnde Auslastung, die der Entwicklung im wirtschaftlichen Umfeld der Automobilzuliefer-Industrie entspricht“, erläutert die Geschäftsleitung in einer Pressemitteilung.