Wittgenstein. Seniorenheime in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück haben genug Impf-Dosen für alle Bewohner und Mitarbeiter geordert.

Jetzt wird auch in Wittgensteins Senioren- und Pflegeheimen geimpft – und das noch in der laufenden Woche. Das zeigt eine kleine Umfrage unserer Redaktion in den Einrichtungen vor Ort. Sie setzen für den Tag der Impfung auf Hausärzte, die bei den Bewohnerinnen und Bewohnern ohnehin schon bekannt sind: Sie sorgen dafür, dass die Impf-Aktion fachgerecht über die Bühne geht.

Bad Laasphe

Im Seniorenheim „Haus Ederhöhe“ wie auch in der betreuten Wohnanlage gleich nebenan auf dem Gelände in Beddelhausen soll am Mittwoch, 30. Dezember, geimpft werden. „Das ging alles reibungslos vonstatten“, berichtet Einrichtungsleiterin Sandra Schaar im Gespräch mit unserer Redaktion über die Vorbereitungen. Die aber seien bereits vor Weihnachten ein hartes Stück Arbeit für die Mitarbeiter gewesen.

Schließlich mussten alle Bewohner des Heims oder ihre Betreuer wie auch die Mieter der Wohnanlage über die Impf-Aktion aufgeklärt und ihre Einverständnis-Erklärungen für den kleinen Pieks mit großer Wirkung eingeholt werden. Dabei halfen Fragebögen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe – für jeden der 22 Heimbewohner und der 24 Mieter einen. Außerdem sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses geimpft werden. Insgesamt spricht Sandra Schaar von einer hohen Impfbereitschaft aller Beteiligten. „Wir impfen jetzt genau 62 Personen.“ Unterstützt werde das Haus Ederhöhe dabei von Dr. Hans-Peter Becker aus Elsoff. Mit ihm als Hausarzt gebe es ohnehin schon eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Unterdessen gehören Corona-Schnelltests im „Haus Ederhöhe“ weiterhin zum Angebot, wenn nach Terminabsprache Besucher kommen. Nämlich dann, wenn das Fiebermessen am Eingang als Standard normale Werte erbringe, so Schaar, und auch sonst keine der üblichen Corona-Symptome erkennbar seien. Mit einem negativen Schnelltests gehe es für die Besucher auch in den Bewohner-Zimmer, ansonsten in den Besucher-Raum, eingerichtet im neuen Speisesaal. Regelmäßig getestet würden überdies die Mitarbeiter, so Schaar weiter.

Für die Einrichtungsleiterin ist die erste Impfung jetzt „ein guter Meilenstein im alten Jahr“. Der zweite Teil der Impfung folgt dann drei Wochen später, im Januar 2021. „Wir hoffen, dass wir gut durchkommen, und hier auf Ederhöhe weiter coronafrei bleiben.“

Erndtebrück

Im AWO-Seniorenzentrum Erndtebrück an der Struthstraße wird am Mittwoch geimpft. Über die Kassenärztliche Vereinigung hat Einrichtungsleiterin Petra Thomä-Steiner Impfdosen für 72 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 55 Mitarbeiter geordert. Sie rechnet mit einer hohen Akzeptanz im Hause – „denn einen Impfzwang gibt es ja nicht“. Die Bewohner hätten die angekündigte Impf-Aktion jedenfalls „freudig aufgenommen“, so Thomä-Steiner. Sie sei „ein Schritt in die richtige Richtung, damit wir im Sommer oder Herbst nächsten Jahres wieder ein hohes Maß an Mobilität haben“. Für das eigentlich Impf-Prozedere wird Hausarzt Dr. med. Safwat Metwaly die Bewohner nach und nach in einem vorbereiteten Raum erwarten. Sicherlich ein anstrengender Tag für alle.

Corona-Schnelltests sind im Erndtebrücker Seniorenzentrum schon seit längerem üblich. So werden laut Thomä-Steiner alle Bewohner wöchentlich getestet – aber auch dann, wenn sie außer Haus unterwegs waren. Hinzu kommen regelmäßige Tests für die Mitarbeiter – und nicht zuletzt für die Besucher. Gerade über die Weihnachtstage habe die Heimaufsicht hier noch einmal Auflagen gemacht. Bislang aber akzeptiere jeder Besucher den Schnelltest, hat die Einrichtungsleiterin festgestellt – „das bietet eine höhere Sicherheit“.

Bad Berleburg

Das Friederike-Fliedner-Haus an der Bad Berleburger Mühlwiese soll am kommenden Samstag, 2. Januar, an die Reihe kommen – das berichtet auf Anfrage Birgit Niehaus-Malytczuk, beim Evangelischen Johanneswerk Geschäftsleiterin Altenhilfe Wittgenstein.

Insgesamt 85 Prozent der aktuell rund 60 Bewohner und der etwa ebenso vielen Mitarbeiter seien bereit zur Impfung. Einzelne Mitarbeiter der noch relativ neuen Einrichtung lehnten sie ab, „da werden noch Aufklärungsgespräche stattfinden müssen“, meint Niehaus. Unter den Beschäftigten gebe es zum Beispiel sehr junge Frauen mit Kinderwunsch, die sich jetzt fragten: Was bedeutet da die Impfung für mich? Diese Frage müsse jetzt von Medizinern geklärt werden. Ob die 48 Bewohner im Haus am Sähling plus etwa ebenso viele Mitarbeiter ebenfalls am Samstag geimpft werden, ist derzeit noch offen.

Darüber hinaus werden Bewohner und Mitarbeiter laut Niehaus-Malytczuk ohnehin regelmäßig auf das Corona-Virus getestet. Besucher der Einrichtung bekämen grundsätzlich einen Schnelltest angeboten – und bislang habe das noch keiner von ihnen abgelehnt.

„Wir sind zuversichtlich und freuen uns, dass wir jetzt dabei sind“, kommentiert die Geschäftsleiterin den anstehenden Impftermin am Samstag. „Wir hoffen jetzt auf mehr Sicherheit für unsere Bewohner und Mitarbeiter.“

Kassenärzte: Start geglückt

Zufrieden mit dem Impf-Beginn am Sonntag in mehr als 80 Senioren- und Pflegeheimen NRW-weit zeigen sich auch die beiden Kassenärztlichen Vereinigungen Westfalen-Lippe und Nordrhein: Der Start sei geglückt.

„Ein besonderer Dank und Respekt gilt den Ärztinnen und Ärzten und ihren Praxisteams, die sich bereits seit Monaten nahezu unermüdlich engagieren und die auch jetzt bereitstehen, um diese Massenimpfung zu realisieren“, so Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) – „zunächst durch mobile Teams und dann auch in den Impfzentren“.

Laut Kassenärztlicher Vereinigung ist die Terminvergabe für die Impfzentren, die unter der Telefon-Hotline 116 117 erfolgen wird, noch nicht gestartet. Die Bürgerinnen und Bürger würden jedoch rechtzeitig über den Start informiert, betont die KV.