Bad Berleburg/Siegen. Das neue Impfzentrum für Siegen-Wittgenstein wird in Siegen entstehen. Der Landrat zieht die Salzmannschule als ergänzenden Standort in Betracht.
Der Kreis Siegen-Wittgenstein hat eine Entscheidung getroffen: Der Standort des bislang einzigen CoVid-19-Impfzentrums im Kreisgebiet ist das Gebäude des ehemaligen Baustoffhändlers „Bauking“ im Siegener Stadtteil Eiserfeld. Unterdessen hat sich Landrat Andreas Müller bei Bürgermeister Bernd Fuhrmann für eine Anregung der Stadt Bad Berleburg bedankt, sich ebenfalls als Standort eines Impfzentrums bewerben zu dürfen.
Das sagt der Landrat
Kreis: Mit Bus und Bahn gut zu erreichen
Das neue Impfzentrum in Eiserfeld nahe der A 45 wurde zuletzt als Baumarkt und Baustoffhandel genutzt. Einen Teil davon hat der Kreis jetzt angemietet.
Rund 1300 Quadratmeter misst die leerstehende Halle im Siegener Süden. Der Gebäudeteil ist komplett barrierefrei und mit Bus und Bahn gut zu erreichen.
Schritt für Schritt wird jetzt die nötige Infrastruktur eingerichtet: Anmeldung, Wartebereiche und Impfstraßen.
Müller zieht die angebotene Salzmannschule durchaus als ergänzender Standort in Betracht – und zwar als denkbare Außenstelle. Allerdings wolle sich der Kreis jetzt erst einmal auf das Hauptzentrum in Eiserfeld konzentrieren. „Das Gebäude hier an der Eiserfelder Straße erfüllt alle diese Voraussetzungen und bietet darüber hinaus wichtige Aspekte wie kostenlose Parkplätze, eine gute Anbindung an Bus und Bahn und ausreichend Platz“, erläutert der Landrat.
Der Mietvertrag sei auf ein Jahr ausgelegt – mit der Option auf Verlängerung. „Dieser Aspekt war uns besonders wichtig“, erklärt Thiemo Rosenthal, der Leiter des Krisenstabs im Kreishaus. „Denn wir haben uns bewusst gegen Veranstaltungsorte, Bildungseinrichtungen oder Sporthallen entschieden, damit wir nicht irgendwann in die Situation kommen dort den Betrieb zu blockieren. In Eiserfeld können wir stattdessen langfristig ein gut organisiertes Impfzentrum etablieren ohne jemanden einzuschränken.“
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In wenigen Wochen können sich am Standort im Kreis Siegen-Wittgenstein dann bis zu 1000 Menschen pro Tag impfen lassen.
Das regt die SPD an
Zuletzt hatte Iris Gerstmann als stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bad Berleburger Stadtrat die Stadt schriftlich angeregt, sich um ein solches Impfzentrum zu bemühen. Die Sozialdemokraten hatten dies mit den weiten Entfernungen zu einem mutmaßlichen Standort im Ballungsraum Siegen begründet – und auch die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitskonzern Vamed angeregt. Mit dieser Idee ist die SPD nicht allein, wie auch die Stadtverwaltung Bad Berleburg auf Anfrage mitteilt.
Das sagt die Stadt
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„Für uns ist absolut nachvollziehbar, dass zunächst ein Impfzentrum im Kreis Siegen-Wittgenstein sehr zentral implementiert werden muss“, so Regina Linde, städtischer Fachbereich Bürgerdienste. „Doch darüber hinaus hat die Stadt Bad Berleburg dem Kreis Siegen-Wittgenstein die ehemalige Salzmannschule bereits in der vergangenen Woche als möglichen zusätzlichen Standort für ein Impfzentrum angeboten, was ja bereits öffentlich bekannt ist. Es gab dazu im Übrigen auch schon Anregungen anderer Fraktionen an die Verwaltung.“
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In der ehemaligen Schule seien gute räumliche Strukturen vorhanden, die sich für ein Impfzentrum eignen würden bzw. schnell und ohne großen Aufwand für ein solches ertüchtigt werden könnten, so die Stadt weiter.
Regina Linde greift außerdem das Argument der Entfernung auf: „Aufgrund der weiten Entfernungen für die Wittgensteiner Bürgerinnen und Bürger, der hohen Anzahl von Seniorinnen und Senioren sowie der zu erwartenden widrigen Witterungsverhältnisse in den kommenden Monaten wäre ein solches zusätzliches Impfzentrum in Wittgenstein aus Bad Berleburger Sicht und vermutlich auch aus Sicht aller Wittgensteiner sehr wünschenswert. Sollten mobile Einsatzteams zum Einsatz kommen, könnte auch hier die ehemalige Salzmannschule als Basis dienen.“
Das sagt Vamed
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Die Vamed-Klinik Bad Berleburg hält sich an die Vorgaben der Landesregierung NRW, die durch den Kreis und das Gesundheitsamt umgesetzt werden: „Wir sind davon überzeugt, dass sämtliche Konzepte mit Bedacht entwickelt werden“, heißt es aus dem Hause. „Im Interesse unserer Patienten und Mitarbeiter beteiligen wir uns gern an der Umsetzung medizinischer Maßnahmen, sofern die zuständigen Behörden uns damit beauftragen. Dies ist zuletzt beim Aufbau und Betrieb der Corona-Abstrichstelle an unserer Klinik erfolgreich gelungen.“