Bad Laasphe/Burbach. Bei einer landesweiten Razzia gegen Kinderpornografie geraten auch zwei Objekte in Bad Laasphe ins Fadenkreuz der Ermittler.
Am Donnerstag wurden in einer landesweiten Polizeiaktion gegen Kinderpornografie auch zwei Objekte in Bad Laasphe von Kriminalbeamten durchsucht. Entsprechende Informationen dieser Redaktion bestätigte der Leiter der Kriminalpolizei in Bad Berleburg, Roland Höse auf Nachfrage. Ein weiterer Einsatzort im Kreisgebiet war in Burbach.
Hintergrund der landesweiten Razzia ist ein Ermittlungsverfahren der bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW). Wie der zuständige Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mitteilt, wurden am Donnerstag in Nordrhein-Westfalen Durchsuchungsbeschlüsse gegen 56 Beschuldigte wegen des Verdachts der Verbreitung, des Erwerbs und des Besitzes kinderpornographischer Schriften vollstreckt.
Lange Zeit für die Auswertung
Laut Oberstaatsanwalt Bremer sind bislang über 330 Datenträger sichergestellt worden. Das sind Computer, Festplatten, USB-Sticks, und ähnliches. „Die genaue Auswertung der Datenträger werde noch lange Zeit in Anspruch nehmen“.
Vielfach könnten sich daraus aber weitere Ermittlungsansätze ergeben, so Bremer. Einzelne Beschuldigte sollen sich laut Staatsanwaltschaft auch bereits geständig eingelassen haben. Darüber hinaus hätten sich Anhaltspunkte zu weiteren Straftaten (unerlaubter Besitz von Schusswaffen und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz) ergeben.
Hinweise aus internationaler Zusammenarbeit
Bremer betonte aber, dass diese Durchsuchungsaktion nicht aus der „EG Berg“ bzw. dem Münsteraner Ermittlungskomplex „EK Rose“, sondern beruhen. Die entscheidenden Hinweise resultieren aus einer gut funktionierenden Internationalen Zusammenarbeit, so Bremer. Konkret sind dies Mitteilungen des National Center for Missing Exploited Children (NCMEC) in den USA.
Hierbei handelt es sich um eine Organisation die Hinweise im Zusammenhang mit Straftaten gegen Kinder entgegennimmt und sie an die für die weiteren Ermittlungen zuständigen Behörden in den USA und im Ausland weiterleitet.
41 Objekte durchsucht
Laut Bremer könnten dies zum Beispiel die IP-Adressen von Rechnern sein, über die sich der Standort eines Computers ermitteln lässt.
Eine Task Force koordinierte die Durchsuchung von 41 Objekten und den Einsatz der Polizeieinsatzkräfte
aus Aachen, Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Euskirchen, Gütersloh, Hamm, Höxter, Krefeld, Lippe, Minden-Lübbecke, Oberhausen, Paderborn, Rhein-Sieg-Kreis, Rhein Kreis, Neuss, Recklinghausen, Rhein-Erft-Kreis, Siegen-Wittgenstein, Steinfurt, Unna, Viersen, Wesel und Wuppertal.