Bad Laasphe. Hans-Armin Kohlberger befasst sich schon lange mit dem Bad Laaspher Berg und erklärt, wie er zu seinem Namen kam.

Ein traumhafter Blick ins Tal – das bietet der Entenberg den Wanderern, Bikern und Spaziergängern immer wieder aufs Neue. Doch woher hat der Berg seinen Namen? Im hessischen Raum heißt es nicht selten „Endenberg“. „Für diese Schreibweise gibt es verschiedene Deutungen, die zwar einerseits verständlich sind, andererseits aber bisher schriftlich nicht erwähnt wurden“, so Hans-Armin Kohlberger. Der gebürtige Niederlasspher beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Hausberg und erklärt, woher dieser seinen Namen trägt.

Der Name

„In den Gipfelbüchern vergangener Jahre wurde oft die Schreibweise Entenberg handschriftlich in Endenberg geändert“, schreibt Hans-Armin Kohlberger, der 34 Jahre lang die Gipfelbücher ehrenamtlich betreute und die Idee hatte, dort ein solches anzubringen. „In Breidenstein gibt es heute noch die Straße zum Endenberg.“ Dabei belegen schon Karten aus dem 16. Jahrhundert den Namen „Entenberg“ – damals noch als „Anteberg.“ „Das heutige Wort Ente stammt von Ante ab“, erklärt Kohlberger, der eine Kopie der älteren Karten bei sich zuhause hat. Doch warum „Entenberg“?

„Der Hüttenweiher Amalienhütte war einst mit 400 Metern Länge die größte Wasserfläche in Wittgenstein. Auf der anderen Seite der Landesgrenze nach Hessen befindet sich das Elsbachtal. Auch dort waren verschieden große Wasserflächen zu finden. Noch heute befindet sich dort ein großes Feuchtbiotop“, erklärt der Heimatforscher. Die Entfernung zwischen den beiden Wasserflächen beträgt gerade einmal 1500 Meter. „Und wo Wasserflächen sind, sind auch Enten. Diese konnten locker über den niedrigen Bergrücken von der einen Seite zur anderen fliegen.“

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Und auch die geologische Karte von 1930 belegt, dass hier eher nicht das „Ende“ des Rothaargebirges bzw. Westfalens markiert wird. „Geologisch betrachtet gehört der Berg nicht mehr zum Rothaargebirge. Dort haben wir eine ganz andere Gesteinsart. Geologisch gehört er zum hessischen Gebirge. Geografisch jedoch ist das anders, da gehört er noch zum Rothaargebirge. Das aber zieht sich weiter ins hessische Land hinein“, sagt Kohlberger, der schon als Kind des Öfteren auf dem Entenberg war – mit der Familie und der Schule. Schon früh hatte der Berg sein Interesse geweckt.

Das Gipfelbuch

„Wir sind aus Dessau – Sachsen Anhalt – angereist, um diesen Berg zu bezwingen. Völlig fertig haben wir uns auf der Bank ausgeruht und den Blick die Bergwelt schweifen lassen. Es hat sich gelohnt. Wir sind zufrieden und glücklich. Das Rothaargebirge ist ein Juwel. Schön dass wir dies genießen konnten. Wir wünschen allen Gipfelstürmern Gesundheit und viel Wanderfreude“, hat ein Paar am 2. Juli 2017 in das Gipfelbuch auf dem Entenberg geschrieben. Das erste Gipfelbuch aber gab es bereits im Jahr 1985. Ein Jahr später – am 6. Januar 1986 – wurde dann ein Kasten aus Edelstahl dort oben angebracht – seit dem befand sich dort ein kleines Büchlein. Angefertigt hatte die Edelstahlkonstruktion Hans Messerschmidt. „Uns war es wichtig, dass es robust und wetterfest ist.“ Insgesamt 50 Gipfelbücher hat Kohlberger seitdem gesammelt. Bücher, die er später auch ausgewertet hat. „Ich wollte wissen, von wo die Menschen diesen Berg besuchen“, sagt er. Das war auch der Grund, warum, er damals das erste Buch auslegte. Fazit: „Die Menschen kamen aus der ganzen Welt.“

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Im Schnitt haben sich rund 2000 Menschen pro Jahr in das Buch eingetragen. 2017 wurde die 2000er-Marke sogar geknackt. „Aber es hängt auch immer vom Wetter ab, wie viele Menschen dorthin wandern.“ Am 24. September 2019 war es dann soweit: Der Kasten mitsamt des Gipfelbuches wurde abgebaut und der letzte Eintrag wurde geschrieben – von einer Wanderin aus Bad Homburg. „Ich traf sie auf meinem Weg nach unten und fragte, ob sie sich noch in mein Buch eintragen möchte“, erinnert er sich.

34 Jahre, 50 Bücher und zahlreiche Einträge: Eine ehrenamtliche Tätigkeit, die Hans-Armin Kohlberger gerne gemacht hat – vorerst. Nun befindet sich ein roter Kasten mit einem Gipfelbuch der TKS auf dem Entenberg. „Ich habe mich für den Ehrenamtspreis damals beworben und außer die drei Gewinner wurde niemand erwähnt. Ich finde es schade, wenn die ehrenamtliche Arbeit wenig wertgeschätzt wird.“