Bad Berleburg. Die Geschäftsleute kritisieren die bisherige Organisation der Baustelle Nordknoten massiv - und fordern nun für den künftigen Ablauf „Volldampf“.

Das war deutlich: Die Kommunikation des Landesbetriebs Straßen NRW in Sachen Baustelle Nordknoten mit den Anliegern sei „mangelhaft“. So drückte es Karsten Wolter, 1. Vorsitzender des Vereins Bad Berleburg Markt und Tourismus, am Freitag bei einer Händler-Runde im Rewe-Markt aus. Dazu eingeladen hatte Volker Treude, Betreiber des Marktes direkt am Nordknoten, der „unter der Baustelle sehr stark gelitten“ habe.

Pause ohne Ampeln

Der Landesbetrieb Straßen NRW will mit den Bauarbeiten am Kreisverkehr Nordknoten und an der Odebornbrücke ab nächsten Dienstag, 1. Dezember, über die Wintermonate pausieren – ohne Verkehrsbeschränkungen, etwa durch Baustellen-Ampeln.

Im Frühjahr sollen die Arbeiten weitergehen. Die Bahnhofstraße bleibt wegen Pflasterarbeiten noch bis Freitag, 4. Dezember, gesperrt.

Treude dankte ausdrücklich auch der Bad Berleburger CDU, die sich des Themas in der Politik angekommen habe. Die Partei hatte unter anderem gefordert, wenigstens den Dezember von den Bauarbeiten freizuhalten – um das Weihnachtsgeschäft nicht weiter zu gefährden. Aber auch die Stadt Bad Berleburg habe sich mächtig für die Händler eingesetzt.

Umfahrung ist eine Qual für Rettungsdienst

Blute der gesamte deutsche Einzelhandel schon wegen Corona, komme in Bad Berleburg auch noch diese Baustelle hinzu, sagte Diplom-Betriebswirt Klaus Willmers, Geschäftsführer des Handelsverbandes Südwestfalen als lokaler Interessenvertreter des Einzelhandels in der Region. Und er erinnerte daran, dass diese Baustelle ja eigenlich auch schon Ende Oktober hätte abgeschlossen sein sollen. Ganz offensichtlich habe da aber überhaupt nichts funktioniert.

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Auf der Baustelle hätte von Anfang an im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet werden müssen, so Rainer Pöppel, CEO beim Berleburger Unternehmen Regupol BSW. 16 Stunden am Tag. Genau das erwarte er nun für den Rest der Bauarbeiten – dass sie „mit Volldampf“ vorangehen. Am besten auch samstags, findet Karsten Wolter.

„Sehr unschöne Situation“ auch für den Tourismus

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Und für den Tourismus sei die „sehr unschöne Situation“ ebenfalls ein Problem, wenn die Innenstadt tot sei, sagte Andreas Bernshausen für die BLB Tourismus GmbH. Auch er hofft, dass man jetzt „eine verträgliche Baustelle“ bekomme. Der Landesbetrieb müsse künftig besser informieren, sagt Rene Schachtschneider vom Hagebau-Markt an der Sähnlingstraße.

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Ihre Forderungen in Sachen Baustellen-Organisation hätten die Händler ja schon vor einiger Zeit den Verantwortlichen dafür genannt, betont Karsten Wolter – offenbar vergeblich. Unmöglich findet er es ferner, dass sich die Rettungsdienste in Notfällen über Buckelpisten auf Bismarckstraße und Breslauer Straße/Moltkestraße quälen müssten, um den Baustellen-Stau zu umgehen. „Da geht es im Zweifel um Menschenleben.“

Baustelle soll am Montag in die Winterpause gehen

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Am Montag nun soll die Baustelle in die Winterpause gehen. „Bad Berleburg ist wieder auf“ – diese Botschaft sei deshalb jetzt „von entscheidender Bedeutung“, betont Per Wiebelhaus von Wiebelhaus Optik, Hörakustik, Uh r en, Schmuck an der Poststraße. Fast täglich sei zu hören, dass Kunden derzeit lieber nach Schmallenberg führen. Und das könne nicht sein.

Ziel müsse es jetzt sein, so Volker Treude, dass sich die Kunden verkehrsmäßig vernünftig bewegen und „wir als Händler jetzt das Weihnachtsgeschäft mitnehmen können“. Fehler bei der Baustellen-Organisation dürften sich nicht wiederholen.