Vor allem die Jugendfeuerwehr leidet unter der Situation, berichtet der Stadtjugendfeuerwehrwart Mario Schuppener.
Was ich vermisse, sind vor allem die Treffen in der Jugend- bzw. aktiven Feuerwehr. Es gibt dort keine Übungsdienste mehr. In der
Jugendfeuerwehr der Stadt Bad Berleburg, der zweitgrößten im Kreisgebiet, sind in diesem Jahr nur vier Neue eingetreten, sonst sind es zwischen 20 und 30, kann ich als Stadtjugendfeuerwehrwart sagen. Dazu kommt noch, dass wir zwölf Austritte zu verzeichnen haben. Wir werden also nach jahrelangen Mitgliedersteigerungen dieses Jahr drastisch schrumpfen.
Ein Dutzend Austritte
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Es gibt auch keine Übungen auf Stadtebene oder 24-Stunden-Übungen in den einzelnen Einheiten, kein Zeltlager, keine Lehrgänge ... Über den Kreis sind Motivationspakete, die unter anderem einen Bastelbausatz enthalten, für die Jugendfeuerwehr bestellt, um zu zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben – und um sie bei der Stange zu halten. Wir sind natürlich auf Kreis- und Stadtebene in Kontakt, aber alles nur per Video-Konferenz. Man kann nicht wirklich planen, alles nur unter Vorbehalt, denn wir brauchen eine gewisse Vorbereitungszeit für Aktionen.
Die ganze Kameradschaft ist weg
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Auch wir Aktiven können ja zurzeit keinen Feuerwehr-Dienst machen und nur im Notfall ausrücken. Im Sommer hatten wir ja wenigstens noch gruppenweise mit bis zu 15 Leuten und mit Hygienekonzept Dienst, aber jetzt? Nichts mehr. Die ganze Kameradschaft ist weg, die Gemütlichkeit, es gibt kein Kartoffelbraten oder ähnliches. Unsere Löschgruppenführung hat deshalb mal den „normalen“ Dienst über WhatsApp gemacht, Sprachnachrichten verschickt und eine Präsentation dazu per Fotos zum Thema „Funk“ und neuen Geräten. Das war eine gute Idee und auch sehr interessant.Privat genau dasselbe: Man geht ja nirgendwo hin, beispielsweise zu Nachbarn, Freunden. Alle Feste sind ausgefallen, auch unser Dorfjubiläum musste verschoben werden. Das ist schade und macht mich persönlich sehr traurig.
Aufgezeichnet wurde dieser Beitrag von Ute Schlapbach
Zur Person
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Mario Schuppener kommt aus Girkhausen und ist Stadtjugendfeuerwehrwart und aktives Mitglied der Feuerwehr. Doch: Einen Feuerwehr-Dienst gibt es auch für die Aktiven derzeit nicht – außer natürlich im Notfall. Besonders die Kameradschaft und die Geselligkeit fehlen Schuppener, der im heutigen Corona-Tagebuch-Eintrag berichtet, wie er die Zeit während der Corona-Pandemie erlebt.