Feudingen. Neue Haltestellen direkt an der Sieg-Lahn-Straße in Feudingen als Alternative geraten politisch aus dem Blickfeld. Reicht der Bürgersteig dafür?
Die geplante Buswende neben der Sieg-Lahn-Straße im Feudinger Ortskern, von der Stadt Bad Laasphe inzwischen auch „Mini-ZOB“ genannt, ist inzwischen offenbar alternativlos. Weil ein Anwohner eigene private Flächen nicht zur Verfügung stellen möchte, kommt der Bau einer neuen Haltestelle mit zwei Busbuchten oder Buskaps direkt am Fahrbahnrand anscheinend nicht in Frage.
„Die Partei“ hält sich noch zurück
„Die Partei“, mit ihrer Fraktion „Die Fraktion“ neu im Bad Laaspher Rat, hält sich in Sachen Buswende noch zurück. „Die Entscheidung ist vor unserer Zeit gefallen“, sagt Markus Schmidt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Einen Ansatzpunkt für eine erneute politische Diskussion sieht er allerdings, wenn für die eigentliche Bauausführung „irgendwann mal die Angebote eingehen“ – und die Werte dann womöglich deutlich über denen der eigentlichen Kostenschätzung lägen. „Dann könnte das Ganze noch gestoppt werden“, schätzt Schmidt.
Leider sein ein Grunderwerb „offensichtlich nicht möglich“ gewesen, bedauert Günter Padt, Geschäftsführer des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS). Sonst wäre mit der Fahrbahn-Haltestelle sicherlich „die sinnvolle Variante zum Zuge gekommen“. Mit einer Buswende im Betrieb „wollen wir hoffen, dass kein Unfall passiert“, fügt Padt noch hinzu. Schließlich können die Busse dann nicht einfach am Bürgersteig anhalten, sondern müssen auf das Gelände der Buswende abbiegen – und von dort auch wieder hinaus auf die Sieg-Lahn-Straße, viel befahren im Zuge der Landstraße L 719. Auch der Feudinger Busunternehmer Eberhard Wied als Praktiker befürwortet bekanntlich die Haltestellen-Lösung.
Anwohner: Der Platz ist schon jetzt da
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Besagter Grunderwerb sei im Grunde auch gar nicht nötig, sagt der betreffende Anwohner, Hartwig Hahlweg. Er habe seinerzeit nur signalisiert, seine Grundstückseinfahrt zu verschieben, „wenn es darauf ankommt“. Hahlweg findet aber, dass ein sogenanntes Kap, an dem der Bus hält, auch am bestehenden Bürgersteig einzurichten sei – wenn man nur die Bordsteinkante anhebe und die Fläche dahinter nach den üblichen Standards für eine Haltestelle barrierefrei gestalte. Und statt eines Buswartehäuschens könne man doch in Höhe der Haltestelle einfach den Bürgersteig überdachen. Auch Hahlweg hält im Übrigen eine Haltestelle für sicherer als die Buswende.
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Auf jeden Fall müsse weiter über alle baulichen Alternativen und deren Kosten gesprochen werden, so Anne Bade, Sprecherin der Bad Laaspher Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Zumal der Bau einer Haltestelle mit Sicherheit nicht teurer sei als die Buswende, für die bislang rund 222.500 Euro im städtischen Haushalt zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: Um sieben Haltestellen im Stadtgebiet auf aktuelle Standards zu bringen, etwa barrierefrei umzugestalten und mit Fahrgast-Unterständen auszustatten, sei im Frühjahr insgesamt mit rund 200.000 Euro veranschlagt worden.
FDP will im Rat nach Kosten fragen
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Doch eine erneute politische Diskussion nach dem Beschluss mit einer Mehrheit aus CDU und SPD aus dem vergangenen Mai, die lange diskutierte Buswende endlich zu bauen, ist derzeit offenbar nicht in Sicht. So verweist auch Günter Wagner als CDU-Fraktionschef und Vorsitzender wohl auch des künftigen Umwelt-, Bau- und Denkmalausschusses auf den Mai-Beschluss. Derzeit gebe es in der Sache jedenfalls keine neuen Informationen, die gegen eine Umsetzung der Buswende sprächen. Am Dienstag hatte die Bad Laaspher Stadtverwaltung mitgeteilt, dass die Baumaßnahme nun nach öffentlicher Ausschreibung per Beschluss des Fachausschusses an ein Bauunternehmen vergeben werde.
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Was FDP-Fraktionschef Klaus Preis jetzt brennend interessiert: Wie sehen die Baukosten für Buswende und Haltestelle denn nun im Vergleich aus? Denn die Euro-Beträge aus einer Kosten-Gegenüberstellung habe die Stadtverwaltung bislang nicht öffentlich gemacht. Der Diplom-Ingenieur geht jedenfalls davon aus, dass der Bau einer Buswende „definitiv mehr“ als die veranschlagten 222.500 Euro kosten werde. Hier werde er in der nächsten Ratssitzung am 26. November nachfragen, kündigt er im Gespräch mit unserer Redaktion an.
SPD: Erst einmal die Ingenieursleistungen auf den Weg bringen
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Der neue SPD-Fraktionschef Samir Schneider verweist auf Anfrage unserer Redaktion auf den erwähnten Beschluss aus dem Mai, den die Sozialdemokraten damals mitgetragen hatten. Jetzt gehe es ja auch erst einmal darum, die Ingenieurleistungen für die planungsbegleitende Vermessung und die Objektplanung auf den Weg zu bringen.