Bad Laasphe. Dirk Terlinden spricht im Interview über sein neues Amt, seine ersten politischen Ziele – und über seine Leidenschaft für Modelleisenbahnen.

Die ersten Tage im Amt sind vorbei. Ich besuche Bad Laasphes neuen Bürgermeister Dirk Terlinden zum Gespräch in seinem Büro im Bad Laaspher Rathaus. Der in Feudingen aufgewachsene Rückkehrer hat sich bereits ein Bild von seinem Team und den umfangreichen Aufgaben gemacht. Aber wir sprechen auch über ein spezielles Hobby von Dirk Terlinden.

Wie war Ihr erster Tag in der Bad Laaspher Stadtverwaltung?

Steckbrief: Dirk Terlinden

Dirk Terlinden ist 52 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Töchter.

Der Diplom-Verwaltungswirt ist bis zu seinem zehnten Lebensjahr in Feudingen aufgewachsen, zog dann mit seinen Eltern ins Rheinland.

Nach dem Abitur absolvierte Terlinden eine duale Ausbildung bei der Stadt Leverkusen.

Vor seinem Amtsantritt in Bad Laasphe war er Leiter des Büros Oberbürgermeister.

Dirk Terlinden Spannend! Neue Menschen, neue Gesichter und viele nur mit Masken. Der erste Tag war auch geprägt von der neuen Corona-Schutzverordnung und den Maßnahmen, die zu treffen sind und wie wir damit umgehen. Das Büro an sich ist nicht mehr so spannend für mich, aber ich muss mich erst mal ein bisschen orientieren. Wo sitzt wer, wo ist die Küche, wo der Ausgang?

Um unseren Lesern so ein Bild mitzugeben: Was stehen denn für Fotos oder persönliche Dinge auf dem Schreibtisch von Dirk Terlinden? Ich sehe hier einen Holzschnitt...

Ja, das ist mein Abschiedsgeschenk der Stadt Leverkusen. Der Oberbürgermeister hat mich im Rat verabschiedet – und dabei hat man mir diese Illustration von Leverkusen, ein Bild von Bernhard Kirchgaesser, überreicht.

Und auf dem Schreibtisch steht eine Lokomotive mit einem Güterwagon...

Genau. Ich komme aus einer Eisenbahner-Familie. Mein Großvater und Vater haben noch bei der Bahn gearbeitet. Und ich bin auch ein Eisenbahn-Fan – Eisenbahn generell, aber auch Modelleisenbahn.

Märklin oder Fleischmann?

Märklin!

H0?

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Ja klar. Es gab ja früher nicht so viel. Der Klassiker war ja Märklin oder Fleischmann, also Wechselstrom oder Gleichstrom war die Frage. Und ich habe mit Märklin angefangen. Meine ersten Sachen habe ich noch beim Blöcher-Heinz in Feudingen gekauft. Die hatten ja so einen Gemischtwarenladen mit Spielwarenbereich.

Sie haben Erfahrung darin, das Büro eines Oberbürgermeisters zu leiten. Was fällt Ihnen beim Wechsel auf den Chefsessel eines Rathauses besonders schwer?

Schwer gefallen ist es mir noch nicht. Aber es sind ja auch erst wenige Tage vergangen. Ich merke natürlich, wenn ich durch die Stadt gehe auf den Markt, dann werde ich schon wahrgenommen. Die Leute grüßen und ich grüße zurück. Man wird anders wahrgenommen. Als Büroleiter stand ich nicht so in der ersten Reihe in der öffentlichen Wahrnehmung. Und von daher ändert sich die Perspektive von innen wie von außen.

Welchen Tipp hat Ihnen Ihr bisheriger Chef mit auf den Weg gegeben?

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Keinen direkten Tipp, aber er hat mir das Amt zugetraut, mich dabei unterstützt und mich bei der einen oder anderen Frage im Wahlkampf unterstützt.

Er war aber traurig, dass Sie gegangen sind?

Es ist wie immer – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Bereitschaft, sich für ein öffentliches Amt zur Verfügung zu stellen, ist ohnehin nicht selbstverständlich, aber in dieser besonderen Konstellation hatte er dafür natürlich Verständnis. Deswegen gab es ein lachendes und ein weinendes Auge. Das haben wir mit einem guten Essen beim Italiener dann noch einmal bestärkt.

Die Stadt Bad Laasphe hat einige Baustellen. Es geht um den Umbau der Innenstadt und der Bundesstraße 62, die Sanierung des Haushaltes aber auch die Bewältigung der Corona-Pandemie. Was packen Sie als erstes an?

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Diese Themen sind ja nicht von mir in der zeitlichen Reihenfolge zu bestimmen. Ich würde mal denken, dass die Aufstellung des Haushaltes 2021 als erstes angepackt wird. Das steht in der Prioritätenliste ganz oben. Wir werden den Haushalt im Dezember einbringen und im Februar nach derzeitigem Stand verabschieden wollen. Das ist der Zeitplan, an dem sich die Arbeit ausrichtet. Bei den Themen B 62 oder Bewältigung Corona-Pandemie sind ja auch noch andere Akteure gefragt, die dann auf uns zukommen, wenn sie mit ihren Planungen soweit sind. Wir werden sicherlich mit Straßen NRW im Vorfeld noch einmal Gespräche führen und dann die nächsten Schritte gemeinsam mit der Politik und der Öffentlichkeit besprechen.

Mit einem Führungswechsel geht meist auch ein hausinterner Umbau vonstatten. Was wird sich im Bad Laaspher Rathaus ändern?

Ich ändere sehr wahrscheinlich die Gesprächskultur mit den Mitarbeiten. Ich bin hier sehr offen empfangen worden. Und habe auch bereits einen Teil der Kollegen ohne Maske kennenlernen dürfen. Heute Morgen war ich im Bauhof und habe mich da vorgestellt – bei heißer Fleischwurst, Senf und Brötchen.

Wenn Sie sich als Trainer der Mannschaft sehen, was wird sich ändern?

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Mein Arbeitsstil ist ein sehr offener mit einer so genannten offenen Tür. Bezogen auf den Trainer: Ich habe die Mannschaft noch nicht spielen sehen. Deswegen weiß ich nicht, an welcher Stelle ich vielleicht mal einen Spielerwechsel vornehmen muss. Aber im Moment ist das nicht beabsichtigt. Ich möchte erst mal mit der Mannschaft, die mir zur Verfügung steht, schauen, wo wir stehen und dann in Ruhe die eine oder andere Situation verändern – aber mit Augenmaß.

Mit Dirk Terlinden sprach Lars-Peter Dickel.