Arfeld . Schnitzel, Salate und vieles mehr: In der gemütlichen Gaststätte in Arfeld finden bis zu 30 Gäste Platz. Reservierungen sind ab sofort möglich.

Der 19. – ein Tag, der im Leben von Ingrid und Anton Kesselaar aus Arfeld eine wichtige Rolle spielt. So war es der 19. Mai 2019, als die beiden sich ihr Ja-Wort gaben. Der 19. eines Monats, als sie ihren Hund bekamen, als sie ihr Haus in den Niederlanden verkauften und der 19., als ihr geliebter Vater starb. Die Person in Ingrid Kesselaars Leben, die den Startschuss für einen neuen Lebensabschnitt in Deutschland – also Arfeld – gab. „Vergiss nicht zu leben“, hatte er ihr einst gesagt. Gleichzeitig war es dieser Satz, der die Kesselaars dazu ermutige, den Gasthof zum Bahnhof zu kaufen. Und nun – am 19. Oktober – war es endlich soweit: Die „Lambrie“, wie die beiden ihren Gasthof zum Bahnhof liebevoll nennen, hat wieder geöffnet. „Für manche scheint der Montag vielleicht ungewöhnlich für eine Eröffnung. Für uns aber hat dieses Datum eine besondere Bedeutung. Da ist einfach viel passiert“, so Kesselaar.

Und das wurde im kleinen Rahmen gefeiert. „Wir sind für heute abend schon ausgebucht und auch für die kommenden Tage haben schon einige Reserviert“, freut sich die neue Gastronomin. „Die Lambrie atmet wieder.“ Gemeint ist der Gasthof zum Bahnhof, der auch weiterhin seinen Namen beibehält – das war den beiden Besitzern Ingrid und Anton Kesselaar wichtig.

Die Schlüsselübergabe

Seit dem 19. Oktober ist die Gaststätte wieder geöffnet.
Seit dem 19. Oktober ist die Gaststätte wieder geöffnet. © WP | Ramona Richter

19. Oktober, 15 Uhr: Aus dem Gasthof sind bereits Stimmen zu hören. Es riecht nach frisch gekochtem Kaffee, während draußen, vor dem Eingang, Ballons auf eine Feierlichkeit hinweisen. Und dann ist es soweit. Erika Gernand überreicht den Schlüssel an die neue Besitzerin. „Das ist jetzt natürlich nur symbolisch gemeint. Ich habe ihn schon gekauft und bezahlt“, scherzt Kesselaar und lacht. Sie ist aufgeregt. Darüber, wie der heutige Tag abläuft. Wie die kommenden Monate und Jahre werden und überhaupt auf ihre neue Aufgabe als Gasthofbesitzerin.

Und dann geht es auch schon für die ersten Gäste in die warme Stube, wo Kuchen und Kaffee bereits warten. „Wir wollten am Nachmittag mit der Familie und denjenigen feiern, die uns in den vergangenen Wochen so sehr geholfen haben“, so die Wirtin. Und dazu gehören auch Steuerberater, Lieferanten und Nachbarn und andere Helfer. Am Abend dann, um 18 Uhr, startet die offizielle Eröffnungsfeier.

Die Vorbereitungen

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Dass es auch dieses Mal wieder der 19. geworden ist – das wusste das Paar erst vor zwei Wochen. Dann begann für die Neu-Gastronomin die Vorbereitungsphase. Essen probekochen, Speisekarte erstellen, Bestellungen aufgeben und noch vieles mehr. Nun können sich die Gäste auf einen Mix aus warmen und kalten Speisen freuen. „Ich habe mich an der Karte der Vorbesitzerin orientiert. Dort, wo mir etwas fehlte, habe ich ein paar Speisen ergänzt.“ Das betrifft unter anderem die Suppen und Salate. „Für die Vegetarier gibt es beispielsweise einen Couscous-Salat.“

Ob es nun regelmäßig Kuchen geben wird, wird sich noch zeigen, wie hoch die Nachfrage daran ist. „Auf Bestellung auf jeden Fall. Ich könnte mir aber auch vorstellen, ihn mit ins Programm zu nehmen“, sagt Kesselaar sichtlich erleichtert darüber, dass es nun endlich los geht. Mit dem Gasthof haben sie und ihr Mann sich einen Lebenstraum erfüllt.

Bis zu 30 Personen finden in der gemütlichen Stube Platz.
Bis zu 30 Personen finden in der gemütlichen Stube Platz. © WP | Ramona Richter

Dass die Eröffnung in einer Zeit stattfindet, in der die Zahlen der Covid-19-Infizierten wieder steigt und in den Medien über Sperrstunden für Gastronomen diskutiert wird, sehen die neuen Gasthof-Besitzer nicht ganz so eng.. „Natürlich verfolgen wir immer die aktuellen Nachrichten. Derzeit aber dürfen noch bis zu zehn Personen an einem Tisch sitzen“, sagt Ingrid Kesselaar optimistisch. „Und selbst wenn die Sperrstunde kommt: Abendessen gibt es ja vorher schon.“ Und was es dort zu essen gibt, finden Interessierte auf der Facebookseite des Gasthofes.

Unterstützt wird das Paar im übrigen von einer jungen Angestellten. „Ich denke, es wird künftig eine weitere Angestellte hinzukommen“, so Kesselaar, die sich über die liebevolle Begrüßung in Arfeld freut. Dem Ort, in den sie sich auf Anhieb beim ersten Besuch verliebte.

Die Ferienwohnung

Künftig ist auch eine Ferienwohnung auf dem Gelände geplant. Der Bauantrag ist bereits gestellt. In gut drei Monaten möchte das Paar dann mit den Bauarbeiten beginnen. So finden Wanderer, Radfahrer und all jene, die Urlaub in Wittgenstein machen möchten, nicht nur leckeres Essen und Trinken im Gasthof zum Bahnhof, sondern auch eine Unterkunft, in der sie es sich gemütlich machen können.

Die Öffnungszeiten

Der Gasthof zum Bahnhof in Arfeld hat täglich ab 11 Uhr geöffnet. „Wir richten uns abends nach den Gästen. Je nachdem wie die Stimmung ist, bleiben wir länger geöffnet“, so die Besitzerin.

Mittwochs ist Ruhetag.

Die Tische werden aktuell je nach Reservierung vergeben. Diese ist möglich unter der 02755203.