Wittgenstein. In dem Stück geht es darum, Kinder entscheiden zu lassen, was sie wollen und was nicht. Sie sollen Neinsagen lernen.
Die Entscheidung fiel schnell. „Es hat keine fünf Minuten gedauert, dann waren alle überzeugt“, sagt der Präsident des Lionsclubs Wittgenstein, Herrmann Knoche. Sein Lionsfreund Oliver Schulz hatte im Club von dem Theaterprojekt „Nein-Tonne“ für Zweitklässler berichtet, mit dem Kinder darin bestärkt werden, auch mal Nein zu sagen um so weniger anfällig für Missbrauch zu sein.
Zusätzliches Angebot
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Die Theaterpädagogischen Werkstatt ist mit mehreren Schauspielerpaaren in ganz Deutschland mit Aufklärungs- und Präventionsstücken beispielsweise in Schulen unterwegs. Das bekannteste Stück ist „Mein Körper gehört mir“, dass sich an Dritt- und Viertklässler richtet und auch in den Bad Berleburger Grundschulen regelmäßig aufgeführt wird.
Neinsagen lernen
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In dem Stück geht es darum, Kinder entscheiden zu lassen, was sie wollen und was nicht. Sie sollen Neinsagen lernen. „Eltern sind sich nicht sicher darin, ob ihre Kinder entscheiden können“, berichtet die Schauspielerin Martine Schrey und betont: „Kinder sind superfit und kennen die Unterschiede. Sie wissen, warum man beispielsweise sein Zimmer aufräumen oder pünktlich sein muss“. Aber sie sollen selbstbewusster gemacht werden. „Wenn über Kinder drübergebügelt wird, haben es Täter später leichter“, sagt Schrey und betont das Ziel des Stücks: „Die Kinder merken: Ich habe recht! Und kann auf meine Gefühle vertrauen.“
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Angst, die Kinder zu überfordern, brauchten Eltern nicht zu haben. „Kinder sind sehr stark wie sie mit dem Stück umgehen“, sagt der zweite Schauspieler Ben Steinhoff. Auch Betroffenen hätten die Vorstellungen nicht verlassen, sondern gemerkt: „Das passiert mir nicht allein und meine Gefühle waren völlig richtig.“ Außerdem sei ein Teil der Botschaft: „Sucht euch vertraute Erwachsene, mit denen man reden kann.“
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Der Erfolg der Prävention ist wegen der Dunkelziffer von Missbrauchsfällen nicht in Zahlen messbar, aber Steinhoff und Schrey berichten: „Wir bekommen Feedback, dass sich immer wieder Kinder ein paar Wochen nach dem Stück öffnen. Es dauert ein bis drei Monate bis sich ein Kind öffnet.“
Toller Partner Lionsclub Wittgenstein
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Die Initiatorin des Theaterprojektes in Wittgenstein ist Julia Weller, die Schulleiterin der Odebornschule in Schüllar-Wemlighausen, die sich stellvertretend für alle anderen Schulleiterinnen und Schulleiter freute: „Wir haben mit dem Lionsclub einen tollen Partner gefunden.“ Mit einer Finanzspritze von 5141 Euro unterstützt der Lionsclub Wittgenstein ein Theaterprojekt an allen Wittgensteiner Grundschulen. Lionspräsident Hermann Knoche übergab einen symbolischen Scheck in der Bad Berleburger Burgfeldschule.