Siegen-Wittgenstein. Mit öffentlichen Autos, die sich die Fahrer teilen, nimmt der Kreis Siegen-Wittgenstein vor allem Mobilitätsdefizite in den Dörfern im Visier.

Der Kreis Siegen-Wittgenstein prüft derzeit im Auftrag der Politik ein Car-Sharing-Angebot in Eigenregie. Erste Ergebnisse: Nötig wäre zunächst eine Markt-Analyse, nicht zuletzt zu den Auswirkungen auf das heimische Handwerk und die mittelständische Wirtschaft. Ferner müsste der kreiseigene Betrieb – Arbeitstitel: „New Company (NewCo)“ – einen öffentlichen Zweck erfüllen, etwa zur „Erhaltung von Mobilität im ländlichen Raum und gerade in Dörfern, wo ein umfangreiches ÖPNV-Angebot nicht mehr wirtschaftlich darstellbar ist“, so das Amt für Beteiligungen im Kreishaus in einer Verwaltungsvorlage zum Kreistag am kommenden Freitag, 2. Oktober.

Zuschussbedarf: 350.000 Euro

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Weil bei „NewCo“ vermutlich auch ehrenamtliche Kräfte vor Ort zu Einsatz kämen, würde sich das Kreis-Unternehmen deutlich von privaten Anbietern in der Branche abgrenzen können. Zugleich rechnet die Kreisverwaltung damit, „dass die NewCo ein dauerdefizitäres Unternehmen sein würde, das einen jährlichen Zuschussbedarf in Höhe von rund 350.000 Euro verursacht. Außerdem wären rund 300.000 Euro Eigenkapital nötig.

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Zum Einsatz kommen sollen im wesentlichen Dienstwagen des Kreises und der Kommunen als „Anker-Nutzer“. Stationiert werden würden die Autos an den Mobilitätsstationen, deren Einrichtung an zentralen Standorten auch in den Wittgensteiner Kommunen ohnehin geplant sind. Es müsse darüber hinaus aber auch in den Dörfern für das Projekt geworben werden, um dort eine lokale Nachfrage beim Car-Sharing zu entwickeln und die Mobilitätsdefizite anzugehen. „Ein gelungenes Beispiel hierfür ist das Dorfauto in Hilchenbach-Grund“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

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Für die Vorbereitungen bis zum Start eines solchen Unternehmens kalkuliert der Kreis einen Zeitraum von etwas mehr als zwei Jahren.